0:2-Heimpleite in Graz

Borisov kickt Sturm aus der Champions League

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Grazer verloren Rückspiel gegen BATE Borisov - die Weißrussen steigen auf.

Die Fußball-Champions League geht zum sechsten Mal in Folge ohne österreichische Beteiligung über die Bühne. Sturm Graz verlor am Mittwoch in der ausverkauften UPC-Arena das Play-off-Rückspiel gegen BATE Borisov mit 0:2 (0:1) und muss nach dem 1:1 in der ersten Partie mit der Gruppenphase der Europa League vorlieb nehmen.

Die Hoffnungen der Steirer auf ihre vierte Teilnahme an der Königsklasse bekamen schon in der 36. Minute einen entscheidenden Dämpfer, als Wolodko aus einem Weitschuss traf. Für die Entscheidung sorgte Simic in der 69. Minute per Kopf. Als bisher letzter österreichischer Verein kam Rapid 2005 in den Genuss von Duellen mit der europäischen Elite und damit verbundenen Millionen-Einnahmen. So bleiben Sturm "nur" rund 2,1 Millionen als Trostpflaster, ein Aufstieg wäre garantierte 7,2 Millionen Euro wert gewesen.

Dabei hatte in der Anfangsphase noch viel auf einen Geldregen für die "Blackies" hingedeutet, nach einem Fehler in der Borisov-Defensive schoss Hölzl im Strafraum aber genau auf Keeper Gutor. Eine Minute später musste sich der Schlussmann bei einem Drehschuss von Szabics auszeichnen.

In der 12. Minute folgte der erste Warnschuss der Gäste - Gratzei musste gegen Kontsewoj sein ganzes Können aufbieten. Danach machten die Hausherren den Fehler, sicher immer weiter zurückzuziehen und den Weißrussen die Initiative zu überlassen. Dies sollte sich in der 36. Minute rächen: Wolodko konnte sich aus rund 25 Metern den Ball zurechtlegen und traf genau ins Eck.

Erst nach dem Rückstand nahm Sturm wieder mehr Risiko, präsentierte sich aber ohne den verletzten Goalgetter Kienast in der Offensive zu harmlos. Daran änderte auch die Hereinnahme von Haas in der 46. Minute nichts Wesentliches. Immerhin versuchte es der Sturm-Veteran in der 57. Minute auf eigene Faust, scheiterte aber an Gutor, und legte in der 61. Minute ideal für Szabics auf - dessen Direktschuss wurde jedoch ebenfalls eine Beute für Gutor.

In der 64. Minute hätte sich das Blatt noch einmal wenden können, allerdings bewies Hölzl nach einem Säumel-Eckball, dass er kein Kopfballspezialist ist - sein Versuch aus kurzer Distanz misslang kläglich. Die Strafe folgte fünf Minuten danach: Baga zirkelte einen Freistoß zur Mitte, wo Simic wie schon im Hinspiel per Kopf erfolgreich war.

Damit war die Luft bei Sturm draußen. Mehr als relativ mut- und planlose Angriffe gelangen der Foda-Truppe nicht mehr, und so hatte BATE kein Mühe, den Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Reaktion Franco Foda (Sturm-Graz-Trainer): "Ich habe gewusst, dass wir zweimal am Limit spielen müssen, und das ist uns nur in den ersten 60 Minuten in Weißrussland gelungen. In den ersten 15 Minuten haben wir gut gespielt und zwei riesige Chancen vergeben, die nächsten 20 Minuten aber haben wir total verschlafen. Uns hat individuell Klasse und Speed gefehlt, so konnten wir nicht gewinnen. Einige Spieler haben nicht ihre Leistung abgerufen, warum auch immer. Da hat es an individueller Klasse und vielleicht auch an mentaler Stärke gefehlt.

Natürlich wollten wir diesen letzten Schritt noch machen, aber wenn nicht jeder in der Lage ist, am Limit zu spielen, können wir gegen so eine Mannschaft nicht gewinnen. Deswegen bin ich nicht enttäuscht, auch wenn wir eine große Chance vergeben haben. Aber man sieht, dass wir an Grenzen gestoßen sind. Borisow hat die Chancen genützt, wir nicht. Vielleicht wäre die Champions League eine Nummer zu groß gewesen, weil wir doch einige Probleme haben. Jetzt hoffen wir auf ein gutes Los in der Europa League, wollen dort für Österreich punkten und uns auf die Meisterschaft konzentrieren."


 

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