Gruppe D

Deutsche Turnier-Elf sucht Nummer 1

Nach Platz 3 bei der WM 2006 und 2 bei der EM 2008 soll Titel folgen

Seit der "Auferstehung" und dem 2006 bei der Heim-WM mit Bronze geschriebenen "Sommermärchen" muss man Deutschland wieder bei jedem Turnier zum engeren Favoritenkreis zählen. Der Weltmeister von 1954, 1974 und 1990 will zwanzig Jahre nach dem 1:0 gegen Argentinien in Rom wieder ganz oben stehen. Dazu verhelfen sollen vor allem Kapitän Michael Ballack (Chelsea), der einzige Legionär im Kader, und natürlich die bayrische Meisterriege um Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm sowie das Geschick der DFB-Elf als typische Turniermannschaft.

WM-Dritter 2006
Deutschland hat die relativ leichte WM-Qualifikationsgruppe 4 ungeschlagen gewonnen und hofft in Südafrika auf die Fortsetzung eines hochkarätigen Laufes. Nach WM-Dritter 2006 und EM-Zweiter 2008 würde die Serie den WM-Titel verlangen. Dem entgegen stehen zuerst einmal die unbequemen Gruppengegner Australien, Serbien und Ghana. "Vielleicht können wir noch einen Platz besser abschneiden", hofft auch Ballack, der das Nationalteam erneut als Kapitän anführt. Mit stolz geschwellter Brust ob des Premier-League-Titels in England.

Joachim Löw
Der ehemalige Austria Wien- und FC Tirol-Trainer Joachim Löw, der im Juli 2006 Jürgen Klinsmann beerbte, zählt Deutschland nicht zu den "absoluten Top-Favoriten wie Spanien, Brasilien, Argentinien", doch sagt er auch, dass "wir immer gute Chancen haben, auch Weltmeister zu werden."

Säulen
Der Bundestrainer bezeichnet Klose, Lahm, Schweinsteiger und Mertesacker als die tragenden "Säulen" seines jungen und dynamischen Teams, in dem zum Beispiel der routinierte Torsten Frings keinen Platz mehr hat. Löws Vertrag läuft im Sommer aus, die zuletzt geführten Verhandlungen mit dem DFB scheiterten und zogen heftige öffentliche Diskussionen nach sich.

Michael Ballack
Tragisch für die deutsche Mannschaft ist das Kapitän Michael Ballack nach Verletzung im englischen Pokalfinale nicht an der WM teilnehmen kann. Teamtrainer Löw glaubt dennoch: „Es heißt jetzt alle Kräfte zu bündeln. Von Resignation kann bei uns keine Rede sein. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir eine erfolgreiche WM spielen werden.“

Dreikampf
Um die Nummer eins gibt es im deutschen Team einen Dreikampf zwischen dem Bremer Tim Wiese, dem Bayern Hans-Jörg Butt und dem Schalker Manuel Neuer. Der Ausfall von Stammtorhüter Rene Adler (Leverkusen/Rippen-Operation) traf das Team hart, auf eine spektakuläre Rückholaktion des Stuttgarters Jens Lehmann (40) hatte Löw allerdings verzichtet.

Titelgewinn 1990
Nach dem bisher letzten Titelgewinn 1990 in Italien unter Franz Beckenbauer waren die Deutschen 1994 in den USA und 1998 in Frankreich jeweils bereits im Viertelfinale gescheitert. 2002 in Japan und Südkorea führte Rudi Völler die Elf bis ins Finale.

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