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Dheedene sieht Salzburg als Favorit

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Der routinierte Belgier war vier Jahre lang für die Wiener Austria aktiv.

Didier Dheedene, der von 2002 bis 2006 in Österreich für Austria Wien gespielt hat, sieht Red Bull Salzburg im Sechzehntelfinale des UEFA-Cups gegen Standard Lüttich in der Favoritenrolle. "Ich glaube, dass Salzburg eine 70-prozentige Aufstiegschance hat. Standard hat viele Probleme, es läuft für sie nicht gut. Es ist ein guter Zeitpunkt, um Standard zu schlagen", meint der 38-jährige Belgier.

Franz Schiemer und Alexander Zickler sind allerdings gegen Standard fraglich. Defensivspieler Schiemer ist am Samstag beim 2:1-Sieg in Ried nach einem Schlag auf die Wade umgeknickt und hat Schmerzen im Sprunggelenk und Stürmer Zickler ist genauso wie Milan Dudic krank. Louis Ngwat-Mahop ist nach seiner Verletzung noch nicht bereit für ein Comeback.

"Für Schiemer und Zickler wird es sehr schwer", meinte Salzburg-Trainer Huub Stevens am Dienstag in Salzburg. Sollte Schiemer ausfallen, dürfte im defensiven Mittelfeld Barry Opdam zum Zug kommen. Zickler würde auf der Ersatzbank sitzen, als Stürmer im 4-4-2-System sind Marc Janko und Neuzugang Roman Wallner vorgesehen.

Dheedenes Einschätzung hat sich aber auch am vergangenen Wochenende bei der Generalprobe in der belgischen Jupiler League bestätigt. Der von 1979 bis 1981 von Ernst Happel betreute zehnfache Meister und fünffache Cupsieger quälte sich gegen den Tabellen-Zwölften Westerlo zu einem 1:0-Heimsieg, den Sebastien Pocognoli erst in der 89. Minute sicherstellte. Dabei hatte Westerlo bereits in der vierten Minute eine Rote Karte hinnehmen müssen.

Dass es bei Standard, dem Ex-Club des Salzburg-Verteidigers Rabiu Afolabi und ÖFB-Teamchefs Alfred Riedl, nicht nach Wunsch läuft, liegt für Dheedene an der Umstrukturierung der Mannschaft im vergangenen Sommer. "Es sind einige Spieler weggegangen und die Neuen haben sich noch nicht gut integriert. Standard ist noch keine homogene Mannschaft", so Dheedene, der dennoch vor der Gefährlichkeit von einigen Standard-Spielern wie Kapitän und Mittelfeldspieler Steven Defour oder den Angreifern Milan Jovanovic aus Serbien und Dieumerci Mbokani aus dem Kongo warnte.

"Les Rouches" (Die Roten) liegen aktuell 16 Punkte hinter Tabellenführer Anderlecht, der noch dazu zwei Spiele weniger ausgetragen hat. Die Clubführung rund um Präsident Reto Stiffler hat deshalb knapp eine Woche vor dem Hinspiel am Donnerstag daheim gegen Salzburg reagiert und den Italiener Dominique D'Onofrio, der bis dahin Sportdirektor war, als Interims-Nachfolger für den Rumänen Laszlo Bölöni installiert.

Dass Standard überhaupt noch international vertreten ist, haben sie ihrem Tormann Sinan Bolat zu verdanken. In der Champions-League-Gruppenphase lag Standard nämlich im entscheidenden Match um den dritten Platz, der zum Umstieg in die Europa League berechtigt, gegen Alkmaar 0:1 zurück, bis Bolat in der 95. Minute mit nach vorne stürmte und per Kopf für das 1:1 und den Europacup-Verbleib sorgte. "Ihr Aufstieg war mehr Glück als Können", merkte Dheedene, der mit der Austria zweimal Meister, dreimal Cupsieger und im Viertelfinale des UEFA-Cups war, an.

Der zwölffache belgische Teamspieler Dheedene hat bis vergangenen Sommer als Profi in seiner Geburtsstadt für Germinal Beerschot Antwerpen gekickt. Sein Vertrag wurde allerdings nicht mehr verlängert, nun lässt der routinierte Verteidiger seine Karriere beim belgischen Drittligisten Royal Cappellen ausklingen.

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