So macht sich ÖFB lächerlich

Die große Farce um den Teamchef

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ÖFB-Präsident Leo Windtner ist derzeit überfordert.

Das neueste Hirngespinst: Matthias Sammer wird angebohrt. Dabei hat der frühere Weltstar als Sportdirektor beim DFB einen Vertrag bis 2016.

Unfassbar, wie amateurhaft alles über die Bühne geht. ÖFB-Präsident Leo Windtner taucht in der Krise ab, verkündet nur so viel: „Ich melde mich erst dann wieder zu Wort, wenn’s auch etwas zu sagen gibt ...“ So verkauft man die Öffentlichkeit für dumm!

Zündstoff pur: Allein die Zusammensetzung des ÖFB-Direktoriums ist ein Skandal. Da entscheiden „Hobby-Präsidenten“ aus den Bundesländern über die wichtigste Position in unserem Fußball. Nur gut, dass jetzt der mächtige ÖFB-General Alfred Ludwig in die Teamchef-Suche eingebunden wurde. Der ist wenigstens abgezockt.

Zwischen Windtner und Rinner krachte es heftig
Windtner wirkt total überfordert, spielt nicht mit offenen Karten. Er wollte Didi Constantini schon im Juni absägen, schwächte dessen Position, eierte rum, zauderte und zögerte. Dabei hat er den Ruf, ein Macher zu sein. Selbst das Anforderungsprofil bleibt unter Verschluss. Vermutlich gibt’s kein richtiges ...

Zuletzt war eher Bundesligapräsident Hans Rinner der starke Mann. Der Ex-Sturm-Boss will Foda als Teamchef durchdrücken: „Uns würde nicht einmal Mourinho helfen. Wir brauchen einen Deckel, der zum Topf passt.“

Rinner sprach Klartext, als Marko Arnautovic in Jeans und Turnschuhen zum Abflug nach Deutschland erschien, grollte: „Dem Burschen muss man sagen, zieh dich um oder bleib daheim.“ Worte, die man vom Präsidenten erwartet hätte. Und Rinner schimpfte auch: „Es geht nicht, dass der Teamchef nebenbei Fußballcamps veranstaltet.“ Deswegen krachte es zwischen Rinner und Windtner.

Wann hat diese Farce ein Ende, Herr Präsident?

Anforderungs-Profil für den Teamchef-Posten:

Alter: Zwischen 0 und 73 Jahre.
Geschlecht: Männlich. Oder weiblich.
Nationalität: Österreich. Oder Deutschland. Oder international renommiert. Wurscht, solange Sie nicht aus Olmütz kommen.
Qualifikationen: Eine gültige Trainerlizenz (gerne für den Bereich Fußball). Ach ja: zehnmal gaberln sollten Sie können – unfallfrei! Und Sie haben die Handynummern von Andi Ivanschitz und Martin Stranzl.
Sonstige Eigenschaften: Sie können gut mit Menschen umgehen, sind kein Tiroler Sturschädel und bereit, Ihre Aufstellungen mit dem ÖFB-Präsidium zu diskutieren. Sie machen im (Trainings-)Anzug eine gute Figur und haben sich keinerlei (Drogen-)Skandale zuschulden kommen lassen.
Fremdsprachen: Krocher-Wienerisch erwünscht (ansonsten stellt der ÖFB für Marko Arnautovic einen Dolmetscher)

Herzog und Zsak wurden verhindert

Ruttensteiner in der Kritik: Er verhindert Herzog und Zsak. Alle sind wütend!

Manfred Zsak will als ÖFB-Trainer hinwerfen. Andreas Herzog ist auch sauer. Niemand versteht, warum Leo Windtner den mäßig erfolgreichen Sportdirektor Willi Ruttensteiner zum Interims-Teamchef bestellt hat. Österreich macht sich zum Gespött: Ruttensteiner war nur ein Hobby-Fußballer und 1998 als FC-Linz-Trainer nach ein paar Wochen weg. Und dieser Mann soll jetzt unsere Nationalmannschaft betreuen? Windtner selbst war es, der Ruttensteiner beim ÖFB in eine maßgebliche Position hievte – und den Theoretiker (Spitzname „Powerpoint-Willi“) noch immer fördert ...

Christian Russegger
 

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