Donnerstag

Entscheidung über 16er-Liga

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Liga-Hauptversammlung: Kommt 16er-Liga und das Aus für Regionalligen?

Am Donnerstag fällt im Rahmen der außerordentlichen Hauptversammlung der Fußball-Bundesliga im Wiener Hotel Marriott die endgültige Entscheidung über eine mögliche Aufstockung der Ersten Liga. Am 9. Juni hatte das ÖFB-Präsidium mit knapper Mehrheit für eine 16er-Liga in der zweithöchsten Spielklasse ab der Saison 2010/11 sowie für die Abschaffung der Regionalligen votiert, nun müssen die 17 wahlberechtigten heimischen Profi-Clubs mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit diesem Beschluss zustimmen.

Stimmanteile
Dazu sind 53,34 Stimmen nötig. Die sieben stimmberechtigten Erstligisten (dazu zählt auch Bundesliga-Absteiger Altach, nicht aber die drei Regionalliga-Aufsteiger Vienna, Hartberg und Dornbirn, weil sie erst ab 1. Juli Bundesliga-Mitglied sind) verfügen über ein Stimmvolumen von je 4,29, weil der zweithöchsten Klasse insgesamt 30 Stimmen zustehen. Die zehn Bundesligisten, darunter auch Aufsteiger Wiener Neustadt, werfen je fünf Stimmen in die Waagschale.

Der Ausgang scheint völlig offen - während etwa Red Bull Salzburg und Rapid aufgrund der möglichen Erstliga-Teilnahme ihrer Amateure eine Aufstockung präferieren, gibt es auch starke Widerstände von Vereinen wie etwa Austria Lustenau, welche die Umsetzung des im Mai 2008 getroffenen Beschlusses fordern, der ab 2010/11 die Rückkehr zu einem Zehner-Starterfeld ohne Amateur-Teams von Oberhaus-Clubs vorsieht. Die Bedenken reichen von sportlichem Qualitätseinbußen bis zum Verlust von Sponsor- und TV-Geldern. Schließlich hat Premiere-Nachfolger Sky kein Interesse an Übertragungen einer 16er-Liga.

ÖFB-Boss für Aufstockung
Den zu erwartenden finanziellen Verlust will ÖFB-Präsident Leo Windtner - ein Befürworter der Aufstockung - den Vereinen abgelten. "Wir würden das erste Jahr gemeinsam mit der Liga für eine Übergangshilfe sorgen", erklärte der Oberösterreicher, ohne jedoch Details zu nennen.

Widerstand
Für den strikten Gegner Hubert Nagel, Präsident des Erstligisten Austria Lustenau und Mitglied des Liga-Aufsichtsrats, ist diese Ankündigung nicht viel mehr als ein schlechter Scherz. "Das ist, als ob man Käse in eine Falle tut und schaut, dass die Maus hineintappt." Der Vorarlberger hält vom Reformvorschlag überhaupt nichts. "Man will die Talente weiterbringen und geht dann in Richtung Semi-Professionalismus. Aber warum soll jemand besser werden, wenn er weniger trainiert?", fragte sich Nagel und hofft, "dass der Kelch an uns vorübergeht".

Wenig Verständnis hat er auch für die Bestrebungen von Salzburg, Rapid und möglicherweise auch Austria, ihre Amateure in eine 16er-Liga zu schicken, "die um nichts stärker sein wird als etwa die Regionalliga Ost. Das ist extrem kurzfristiges Denken".

Chance für Talente
Eine gänzlich andere Meinung vertritt Windtner. "Es geht darum, dass möglichst viele Talente, die derzeit noch in größeren Mengen nachkommen, zum Einsatz kommen", sagte der ÖFB-Boss, der bei der Hauptversammlung und der davor stattfindenden Präsidentenkonferenz nicht anwesend sein wird. "Denn das ist ausschließlich eine Sache der Bundesliga."

TV-Vertrag spielt Rolle
Für den Oberösterreicher wäre eine Ablehnung der Aufstockung nach eigenen Angaben keine persönliche Enttäuschung. "Egal, was rauskommt, es ist für niemanden mit einem Gesichtsverlust verbunden." Im Falle einer Rückkehr zur Zehnerliga im Spieljahr 2010/11 würde er nicht sofort den nächsten Anlauf auf eine Erweiterung nehmen. "Wir würden uns dann zwei, drei Jahre anschauen, ob das Verharren beim Status quo sinnvoll war." Eine andere Vorgehensweise wäre allerdings schon deshalb wohl nicht möglich, weil die noch auszuverhandelnden, ab 2010/11 geltenden TV-Verträge voraussichtlich wieder für drei Saisonen gelten und an bestimmte Liga-Formate gebunden sein werden.

Keine öffentliche Präferenz zeigte im Vorfeld Bundesliga-Präsident Martin Pucher, der in seiner Doppelfunktion als Mattersburg-Obmann auch stimmberechtigt ist. "So wie es bisher erkennbar ist, wird es eine knappe Entscheidung. Allen recht machen wird man es nicht können", vermutete der Burgenländer.

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