Gekündigt

Erbek beendet Türkei-Abenteuer

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U21-Teamspieler bekam seit 3 Monaten von seinem türkischen Verein kein Gehalt mehr - jetzt zog der Ex-Rieder Harun Erbek die Konsequenzen.

Der langjährige ÖFB-Nachwuchs-Teamspieler Harun Erbek hat seine Zelte in der Türkei nach nur drei Monaten wieder abgebrochen. Der 22-Jährige hatte beim türkischen Fußball-Erstligisten Kayserispor von August bis Oktober kein Geld erhalten und kündigte daher seinen Vertrag (bis 2011) fristlos auf. "Ich habe kein Geld bekommen und bin auch nicht zum Zug gekommen. Ich möchte meiner Karriere nicht schaden", nannte der Ex-Rieder die Gründe für seine vorzeitige Österreich-Rückkehr.

Kündigung rechtmäßig
Laut dem FIFA-Regelwerk bezüglich Status und Transfer von Spielern (Artikel 14/Vertragsauflösung aus triftigen Gründen) darf ein Spieler seinen Vertrag einseitig auflösen, wenn ihm drei Monate kein Geld bezahlt wurde. Trotz der unbefriedigenden Situation in der Türkei, wo er Mannschaftskollege von Turgay Bahadir war, bereut der 17-fache U21-Teamspieler (ein Tor) seinen Transfer im Nachhinein nicht. "Es war sicher kein Nachteil, ich habe zwar viele schlechte Sachen erlebt, aber daraus kann man lernen. Ich habe sowohl sportlich, als auch fürs Leben sehr viel gelernt", erläuterte Erbek.

Chancenlos
Der lauf- und dribbelstarke Mittelfeldspieler hatte beim Tabellensiebenten der "Süper Lig" (18 Punkte nach 11 Runden) und türkischen Cupsieger nie eine Chance erhalten, war in keinem einzigen Bewerbspiel zum Einsatz gekommen. Am 40-jährigen Trainer Tolunay Kafkas, der für die Admira und in Pasching gespielt hatte, lag es aber nicht. "Wir haben uns gut verstanden. Er wollte mich eigentlich auch spielen lassen, hatte aber nichts zu sagen, der Vorstand war sich mit ihm nicht einig", erzählte Erbek. Auch selbst kann er sich keine Vorwürfe machen, wie er betonte: "Wer mich kennt, weiß, dass ich immer alles gebe."

Rückkehr in Bundesliga
Seit seiner Rückkehr nach Österreich hält sich der gebürtige Vorarlberger nun mit einem eigenen Trainingsprogramm fit. Nach der Winterpause will sich Erbek wieder in Österreichs höchster Spielklasse, in der er für Ried nach seinem Wechsel vom FC Lustenau in der Saison 2007/08 bereits 33 Partien bestritten und ein Tor (am 19. August 2007 beim 5:3 gegen Sturm Graz) erzielt hat, in den Vordergrund spielen. "Es gibt Angebote aus der Bundesliga", verriet der Bruder von FC-Lustenau-Mittelfeldspieler Ibrahim Erbek.

Ried nicht im Gespräch
Ein Comeback für seinen Ex-Club Ried wird der 22-Jährige aber aller Voraussicht nach nicht geben. "Ich bin nicht von Ried weggegangen, um danach wieder in Ried zu landen, auch wenn es eine schöne Zeit war", sagte Erbek. Hauptsache sei jedenfalls, wieder Fußball spielen zu können. Während für Erbek kurzfristig gesehen ein Engagement in seinem Heimatland oberste Priorität hat, soll es irgendwann einmal doch wieder ins Ausland gehen. "Spanien ist meine absolute Wunschliga, aber in Europa gibt es viele interessante Ligen", betonte Erbek.

Auch Holland eine Möglichkeit
Eine davon ist die niederländische "Eredivisie", in der sich zuletzt die ÖFB-Legionäre Marko Arnautovic (Twente Enschede) und Thomas Prager (früher SC Heerenveen) einen Namen gemacht haben. "Es wäre ein Traum, dort zu spielen, die Liga gefällt mir sehr gut, dort gibt es auch sehr viele kleine Spieler", erklärte Erbek. Auch ein "zweiter Versuch" in der Türkei wäre für den Vorarlberger denkbar, allerdings erst in einigen Jahren. "Die Türkei ist derzeit für mich gestorben", meinte Erbek.

Nationalteam als Ziel
Der quirlige 1,64 m große Mittelfeldspieler war eine fixe Größe im U21-Team, das die EM-Qualifikation nur knapp verfehlt hatte, dementsprechend macht er sich auch Hoffnungen, einmal im A-Team einlaufen zu dürfen. "Ich will weiter an mir arbeiten, mein großes Ziel ist ganz klar das Nationalteam." Dabei nimmt er sich seinen guten Freund Marco Stankovic als Beispiel, der genauso wie Austria-Wien-Stürmer Rubin Rafael Okotie (und auch Goalie Michael Gspurning) bei der 2:4-Niederlage im freundschaftlichen Länderspiel am Mittwoch gegen die Türkei debütierte. "Die Beiden haben gezeigt, dass es als junger Spieler zu schaffen ist", weiß Erbek um seine Teamchance.

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