Heftige Kritik von Ex-Bayern-Boss an Real-Star

Hoeneß:'Kroos hat in diesem Fußball nichts verloren'

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Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß holte zum verbalen Rundumschlag gegen das deutsche Nationalteam aus. Ein Spieler bekam am meisten sein Fett weg.

Große Enttäuschung machte sich bei unserem großen Nachbarn Deutschland breit, als man sich den Engländern (0:2) im EM-Achtelfinale beugen musste. Nach dem bitteren Aus hagelte es Kritik von vielen Seiten - auch Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß stimmte in den Negativ-Tenor ein. Zum Sündenbock der Nation hat der 69-Jährige einen alten Bekannten gemacht: Real-Madrid-Star Toni Kroos.

Der ehemalige Bayern-München-Akteuer sei Teil des Hauptproblems bei der Nationalmannschaft. "Seine Art zu spielen, ist total vorbei", meinet Hoeneß im deutschen Fußball-Talk "Doppelpass". "Toni Kroos hat in diesem Fussball nichts mehr verloren." Man habe zu ängstlich gespielt, "bei anderen Teams geht es mit Zug nach vorne, und bei uns wurde quer gespielt, quer gespielt, quer gespielt".

Kroos, der nach der EURO seine Nationalmannschafts-Karriere beendete, reagierte bereits auf Hoeneß' scharfe Worte. Auf Twitter schreibt der 31-Jährige voller Sarkasmus: "Uli Hoeness ist ein Mann mit grossem Fussballsachverstand (auch wenn es für RTL nicht gereicht hat), wenig Interesse für Polemik und mit sich komplett im Reinen."

 

 

 

Hoeneß: Löw wählte "falsche Taktik"

Aber auch der mittlerweile abgetretene Budestrainer Jogi Löw bekommt von Hoeneß eine ordentliche Schelte. Löw, der bei der EM in der Defensive mit einer Dreierkette spielen ließ, habe auf das falsche System gesetzt. "Es soll nicht heissen, der Hoeness haut den Löw in die Pfanne. Aber wenn man das Thema analysiert, ist es relativ einfach", so Hoeness, der bei der EURO wie Hansi Flick bei den Bayern aufgestellt hätte. Eine Viererkette und ein Mittelfeld mit den fünf Bayern-Profis Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Thomas Müller, Serge Gnabry und Leroy Sané. Wäre das Team so aufgelaufen, sei er "zu 100 Prozent sicher, dass wir jetzt anders dastehen würden".

Hoeness wisse, dass die DFB-Kicker mit Löws Dreierkette nicht zufrieden gewesen sind. Allerdings hätte kein Spieler intern Kritik geäußert und die unbeliebte Taktik zur Sprache gebracht. "Daher sei die Schuld nicht nur bei Jogi Löw zu sehen, sondern auch bei den Spielern."

Geht es nach Hoeneß, kann sich die DFB-Truppe nur verbessern. Hansi Flick, den Hoeneß als "Messias" bezeichnet, übernimmt nun das Trainer-Ruder. Durch neue Impulse erwarte er wieder mehr Harmonie und Miteinander. Das habe Flick auch bei den Bayern geschafft. "Aber wenn man der Messias ist, muss man auch Erfolg haben", so Hoeneß. "Der Druck auf ihn ist ungeheuer gross."

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