bwin-Affäre

Frankreich verteidigt Wett-Monopol

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Der französische Sportminister Jean-Francois Lamour hat das geltende Glückspielmonopol im Bereich der Sportwetten, das zur zeitweiligen Verhaftung der bwin-Vorstände Manfred Bodner und Norbert Teufelberger geführt hatte, verteidigt.

Das Monopol erlaube es, "gegen das Phänomen der Abhängigkeit anzukämpfen, das die Vervielfachung der Internet-Sportwettanbieter mit sich führt", betonte Lamour. Gegen Bodner und Teufelberger, die am Montagabend gegen die Bezahlung einer Kaution freigelassen wurden, ermittelt die französische Justiz wegen Verletzung des Glücksspielmonopols.

Gegen "Abhängigkeit"
"Das Monopol wird stark kritisiert, aber es ist die Versicherung, dass die Abhängigkeit von den Spielen, vor allem von Seiten eines fragilen Publikums, nicht in menschlichen Dramen mündet", erklärte der Sportminister gegenüber AFP und fügte hinzu: "Die Vervielfachung dieser Art von Webseiten führt diese Abhängigkeit mit sich. Das Monopol ist daher wirklich absolut notwendig."

Frankreich "keine Ausnahme"
Lamour betonte weiter, dass Frankreich im Rahmen der Monopolregelung der Glücksspiele " keine juristische Ausnahme" darstelle. "In den meisten Staaten sind die Online-Spiele verboten, einschließlich den Vereinigten Staaten" , sagte der Minister und fügte hinzu, dass das Phänomen der illegalen Sportwettenanbieter im Internet "Besorgnis" erwecke. Die britische Kommunikations-, Sport- und Kulturministerin Tessa Jowell habe für den 31. Oktober eine internationale Regierungskonferenz zu dem Thema in Großbritannien einberufen, so Lamour.

Französische Liga erzürnt
Frederic Thiriez, Präsident des französischen Verbands der Fußballprofi-Liga (LFP), hat energisch gegen die Sportwettenbetriebe im Fußballbereich aufgelehnt. "Die Klubs haben die Nase voll, auf allen Seiten ausgeraubt zu werden", betonte Thiriez im Pariser Radiosender RTL und fügte hinzu: "Zuerst werden sie von den illegalen Internet-Wettanbietern ausgeraubt, welche die Resultate ausnützen, ohne den Klubs die geringsten Royalties zu zahlen. Aber sie haben auch die Nase voll, auf gewissermaßen legale Weise von der Francaise de Jeux (dem Glücksspielmonopolisten in Frankreich; Anm.) ausgeraubt zu werden, die mit dem Fußball 300 Mio. Euro umsetzt, ohne je einen Cent zu zahlen."

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