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"Bullen" ist Remis zu wenig

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Salzburg-Coach: "Es warten elf Endspiele auf uns"

Zum Ausklang der 26. Runde in der Fußball-Bundesliga prallen am Sonntag (16.00 Uhr) im Schlager der drittplatzierte Meister Salzburg und der zweitplatzierte Vize Austria Wien aufeinander. Im 23. Duell der Red-Bull-Ära (seit 2005: 8-8-6) trifft die beste Abwehr (18 Gegentore) auf den zweitbesten Angriff (44) bzw. das auswärtsstärkste Team (8-3-1). Dabei sind vor allem die Bullen gefordert, die wie SV Ried (Samstag in Kapfenberg) je drei Punkte Rückstand auf die Gäste und Spitzenreiter Sturm Graz (Samstag in Innsbruck) aufweisen.

"Es warten elf Endspiele auf uns. Wir sind die Jäger, da ist ein Unentschieden zu wenig. Zu Hause müssen wir gewinnen", gab Bullen-Dompteur Huub Stevens die klare Devise aus und warnte gleichzeitig vor dem "ersten Finale" eindringlich: "Die Austria ist eine kompakte Mannschaft, die es versteht, aus gar nichts ein Tor zu machen - das ist eine große Qualität", meinte der Niederländer, dessen Mannen die Violetten in den jüngsten fünf Vergleichen nicht zu besiegen vermochten.

Unmittelbare Titelkonkurrenten
"Wir standen einige Male knapp vor einem Erfolg gegen die Austria. Es wird also endlich Zeit, dass wir jetzt einen Sieg einfahren", sagte Franz Schiemer, der von von einem Sechs-Punkte-Spiel sprach. Den zwei unmittelbaren Titelkonkurrenten stünde eine enorm entscheidende Phase der Meisterschaft bevor. "Ich hoffe, dass die Meisterschaft mit einem Sieg von uns am Sonntag wieder völlig offen wird", meinte der Ex-Austrianer, dessen Elf in dieser Saison daheim erst eine Niederlage (7-4-1/16. Oktober 0:2 KSV) kassiert und zuletzt am 19. Juli 2009 (in Salzburg 2:1) gegen die Austria gewonnen hat.

"Mit einem Punkt wären wir zufrieden, drei Zähler würden uns glücklich machen", sagte Austria-Trainer Karl Daxbacher, dessen Elf aufgrund der besseren Tordifferenz (plus 22 bzw. plus 11) auch im Falle einer Niederlage Zweite bliebe. Den Druck sieht er vor allem auf den Schultern der Hausherren. "Das ist für sie ein ganz wichtiges Spiel, das sie gewinnen müssen." Die Veilchen haben in der Fremde in dieser Saison (8-3-1) erst einmal, am 6. November in Ried (1:2), verloren.

100. Geburtstag
Die im Derby gegen Rapid zuletzt unterlegenen Violetten haben die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag am Dienstag in der Generali Arena gut hinter sich gebracht, wobei sie aber noch immer die Rede ihres Präsidenten in den Ohren haben. "In Salzburg werden wir wieder eine ganz andere Austria sehen - eine, die beißen und kratzen wird", hatte Wolfgang Katzian angekündigt. Mittelfeldmotor Zlatko Junuzovic hat die Botschaft des Chefs verstanden: "Nun müssen wir aufstehen und zeigen, dass wir eine Mannschaft sind."

Daxbacher hofft, dass seiner Truppe wieder die Auswärtsstärke zugutekommen wird. "Ganz hinten reinstellen, das können wir gar nicht gescheit." Durch das etwas defensivere Stehen würden sich aber vorne mehr Räume ergeben. Bälle nicht herschenken, Ballstafetten in den eigenen Reihen und im entscheidenden Moment nach vorne spielen, lautet sein Rezept. Der Feldherr erinnerte an den jüngsten Auftritt in Salzburg, als am 4. Dezember Dragovic mit seinem ersten Liga-Tor das 1:1 (86.) glückte.

Zuletzt vom 4-1-4-1 auf 4-4-2 umgestellt
"Da haben wir sehr gut gespielt, in der zweiten Hälfte Druck gemacht und diesen Ausgleich redlich verdient, weil wir noch hochkarätige Chancen hatten. Das gibt Zuversicht", meinte der 57-Jährige, dem Julian Baumgartlinger wieder zur Verfügung steht. Einige Fragzeichen stellen sich für den Austria-Trainer in der Salzburger Aufstellung. "Sie haben zuletzt vom 4-1-4-1 auf 4-4-2 umgestellt, gegen uns rechne ich eher mit dem alten System und damit, dass sie Gas geben werden", glaubt Daxbacher.

Er attestierte dem Gegner, dass er zuletzt zumindest resultatsmäßig ökonomisch, aber für sein Gefühl noch immer nicht so befreit spiele. Die Salzburger hätten mit Svento, Zarate, Leitgeb, Alan und Cziommer gute Mittelfeldspieler, die das Werkel in Schwung brächten. "Gefährlich sind sie auch mit Standards durch Schiemer, Afolabi, Segakya, und vorne ist Wallner jederzeit für ein Tor gut." Wallner hat nach einem in Ried erlitten Schlag ebenso erst wieder am Donnerstag das Training aufgenommen wie Leitgeb, der Fieber hatte.

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