Sesko mit Hattrick in sieben Minuten

2:4 - Rapid setzt Negativserie gegen Salzburg fort

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Die Sieglos-Serie von Rapid gegen Salzburg hält an. Die Hütteldorfer müssen sich am Sonntagnachmittag daheim dem FC Red Bull Salzburg mit 2:4 geschlagen geben. Matchwinner war der eingewechselte Joker Benjamin Sesko mit einem Hattrick innerhalb von sieben Minuten.

Der SK Rapid hat am Sonntag in der 20. Runde der Fußball-Bundesliga seine Negativserie gegen Red Bull Salzburg fortgesetzt. Die Wiener unterlagen in der Allianz Arena vor 24.200 Zuschauern, darunter auch ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, dem Meister mit 2:4 (1:1). Die Hütteldorfer sind damit seit vier Jahren bzw. 17 bewerbsübergreifenden Partien, in denen man 15 Mal verlor, sieglos. Im Kampf um die Meistergruppe liegt Rapid als Vierter drei Zähler über dem Strich.

Nicolas Seiwald hatte die Gäste bereits nach vier Minuten in Führung gebracht, Bernhard Zimmermann glich kurz vor der Pause (44.) aus. Mit einem Hattrick binnen sieben Minuten wurde der eingewechselte Benjamin Sesko (80., 84., 87.) zum Matchwinner. Guido Burgstaller gelang nur mehr Ergebniskosmetik (95.). Bei den "Bullen" absolvierte Kapitän Andreas Ulmer sein 400. Liga-Spiel, das hatten vor ihm erst 34 Spieler geschafft. Die Mannschaft von Trainer Matthias Jaissle hat in der Tabelle weiter neun Zähler Vorsprung auf den Zweiten Sturm Graz und reist nächsten Sonntag zum LASK. Rapid empfängt am gleichen Tag die WSG Tirol.

Seiwald schockt Rapid schon früh

Barisic änderte seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Auswärtserfolg in Wolfsberg nur an einer Position: Der wiedergenesene Marco Grüll ersetzte Ante Bajic auf der linken offensiven Seite. Der angeschlagene Oliver Strunz stand erneut nicht im Kader. Auch bei den Salzburgern gab es gegenüber dem Heim-2:0 gegen Ried nur eine Veränderung, Luka Sucic spielte statt Oscar Gloukh.

Rapid wurde von den Gästen nach nicht einmal vier Minuten kalt erwischt. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Nicolas Capaldo landete über Umwegen bei Ulmer. Der Jubilar bediente mit einem feinen Pass von außen den in der Mitte völlig freistehenden Seiwald, der wenig Mühe hatte, seinen zweiten Bundesligatreffer zu erzielen.

In der Folge entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, in der beide Teams auf Augenhöhe agierten. Die Wiener kamen nun besser ins Spiel, Burgstaller zielte allerdings bei einem Distanzschuss zu hoch (21.). Nickligkeiten zwischen Capaldo und Jonas Auer beendete Schiedsrichter Dieter Muckenhammer mit Gelb für beide Akteure (25.).

Ungenauigkeiten im Spielaufbau verhinderten in der Folge Torchancen auf beiden Seiten - bis zur 44. Minute. Ein langer Ball von Niklas Hedl fand Marco Grüll, der sich im Zweikampf gegen einen indisponierten Amar Dedic durchsetzte und perfekt für Zimmermann auflegte. Der 21-Jährige netzte mit rechts zum Ausgleich ein und erzielte seinen siebenten Saisontreffer.

In der Nachspielzeit musste Sucic angeschlagen vom Platz und wurde durch Gloukh ersetzt. In der Pause nahm Jaissle zudem Noah Okafor aus dem Spiel und brachte Sesko. Der Schlager war weiter intensiv, spielerische Höhepunkte blieben aber die Ausnahme. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend. Für die vorerst größte Aufregung sorgte eine VAR-Intervention wegen eines Fouls von Aleksa Pejic an Lucas Gourna-Douath, Referee Muckenhammer entschied sich für eine Gelbe Karte (69.).

Köhn verhindert späte Rapid-Führung

Damit nahm die Partie noch einmal Fahrt auf. Burgstaller hatte zunächst die Rapid-Führung am Kopf, nach einer Kasius-Flanke scheiterte der Stürmer an einem spektakulär reagierenden Philipp Köhn (78.). Der Salzburg-Goalie entschärfte zudem den Nachschuss von Grüll. Auf der Gegenseite wurde der eingewechselte Sesko zum Matchwinner. Der Slowene verwertete zunächst einen unglücklichen Abpraller von Rapid-Innenverteidiger Michael Sollbauer zur erneuten Gästeführung (80.).

Vier Minuten später legte der Stürmer nach und veredelte einen Pass von Gloukh eiskalt zum 3:1. Doch damit hatte Sesko nicht genug und erhöhte kurz darauf auf 4:1. Damit war der 16. Saisonerfolg des Meisters in der Liga unter Dach und Fach. Burgstaller traf schließlich in der Nachspielzeit noch per Kopf.

Die Stimmen zum Spiel:

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Das nötige Quäntchen Glück hat gefehlt, das du brauchst in so einem Spiel gegen so einen Gegner. Es gibt die eine oder andere Schlüsselszene, die dafür verantwortlich war, dass wir diese Niederlage einstecken müssen. Das ist natürlich hart zu verdauen im Moment. Grundsätzlich was die Leistung meiner Mannschaft betrifft, muss ich ihr ein Kompliment machen. Wir sind ziemlich früh in Rückstand geraten, haben aber die Köpfe nicht hängen lassen und versucht nach vorne zu spielen. Insgesamt gesehen finde ich, dass wir ein Spiel auf Augenhöhe abgeliefert haben, aber nicht mit dem nötigen Glück auf unserer Seite."

Matthias Jaissle (Salzburg-Coach): "Dass du nicht immer 100 Prozent auf den Platz bringst, ist klar. Aber in Summe fand ich es spielerisch sehr gut heute über weite Strecken, auch in der ersten Halbzeit. Wir haben es vielleicht hier und da versäumt, vor allem im letzten Drittel die nötige Konsequenz an den Tag zu legen, aber ich bin zufrieden."

Andreas Ulmer (Salzburg-Kapitän, der sein 400. Bundesligaspiel bestritt): "Es ist ein schöner Tag geworden am Ende. Das freut mich sehr, dass ich mit einem Assist heute beim Sieg beitragen habe können. Es hat Spaß gemacht."

Benjamin Sesko (Dreifach-Torschütze der Salzburger): "Speziell in diesem Stadion ist es natürlich umso schöner, da fast alle Fans gegen mich waren. So fühlt sich das für mich noch spezieller an, dass ich dem Team zum Sieg verhelfen konnte."

+++ LIVE-TICKER: Rapid Wien - Red Bull Salzburg +++

Fußball-Bundesliga (20. Runde):

SK Rapid Wien - FC Red Bull Salzburg 2:4 (1:1)

Wien, Allianz Stadion, 24.200, SR Muckenhammer

Tore: 0:1 (4.) Seiwald, 1:1 (44.) Zimmermann, 1:2 (80.) Sesko, 1:3 (84.) Sesko, 1:4 (87.) Sesko, 2:4 (95.) Burgstaller

Rapid: Hedl - Kasius, Querfeld, Sollbauer, Auer - Pejic, Kerschbaum (85. Knasmüllner) - Zimmermann (74. Bajic), Greil (82. Petrovic), Grüll (82. Moormann) - Burgstaller

Salzburg: Köhn - Dedic (90. Van der Brempt), Solet, Pavlovic, Ulmer - Capaldo (79. Kjaergaard), Gourna-Douath, Sucic (45.+2 Gloukh), Seiwald - Adamu (79. Koita), Okafor (46. Sesko)

Gelbe Karten: Auer, Pejic bzw. Pavlovic, Capaldo, Köhn, Seiwald, Adamu, Jaissle (Trainer)

Die Besten: Kasius, Burgstaller bzw. Sesko, Seiwald, Gourna-Douath, Köhn
 

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