Der Wolfsberger AC kehrt in eindrucksvoller Manier auf die Siegerstraße zurück. Gegen Qualigruppen-Leader Lustenau verwandelt man einen 0:1-Rückstand im Ländle in einen 3:1-Sieg und beendet somit auch den Erfolgslauf der Hausherren.
Die Siegesserie von Aufsteiger Austria Lustenau in der Fußball-Bundesliga ist zu Ende. Die Vorarlberger mussten sich dem WAC am Samstag zu Hause mit 1:3 (1:0) geschlagen geben, bleiben aber einen Punkt vor der WSG Tirol Tabellenführer der Qualifikationsgruppe. Die drittplatzierten Wolfsberger liegen nur noch drei Zähler zurück. Sie drehten die Partie nach Rückstand durch Lukas Fridrikas (9.) dank Toren von Tai Baribo (47.), Simon Piesinger (71.) und Thorsten Röcher (80.).
Lustenaus Kapitän Matthias Maak begann ob des jüngsten Erfolgslaufes seiner Kollegen, die erstmals in der Clubgeschichte vier Bundesliga-Siege in Serie eingefahren hatten, wie in der Vorwoche im Derby gegen Altach (1:0) auf der Ersatzbank. WAC-Trainer Manfred Schmid passte sein System jenem der Vorarlberger an und stellte auf eine Dreier- bzw. Fünferabwehrkette um, in deren Zentrum Piesinger agierte. Der vom ÖFB zum bosnischen Verband gewechselte Rechtsverteidiger Adis Jasic rutschte aus der Startformation.
Die Wolfsberger gerieten wie zuletzt bei der WSG Tirol (0:4) früh in Rückstand. Fridrikas kam nach einem Anderson-Querpass am langen Eck an den Ball. Sein erster Kontakt war schwach, sein Abschluss wäre ebenfalls klar daneben gegangen, Ervin Omic fälschte das Spielgerät aber ins eigene Tor ab. Der WAC fiel im Gegensatz zur Vorwoche nicht auseinander, sondern hatte deutlich mehr vom Spiel. Klare Ausgleichschancen blieben in der ersten Hälfte jedoch aus.
WAC dreht in zweiter Halbzeit auf
Das änderte sich nach der Pause. Baribo traf erst das Außennetz (46.), eine Minute später war der Ball im Tor. Maurice Malone steckte geschickt auf seinen Sturmpartner durch, der sein 20. Pflichtspieltor in dieser Saison erzielte, das erste seit Anfang März. Lustenau-Trainer Markus Mader reagierte mit einem Dreifachwechsel, der WAC blieb aber die aktivere Mannschaft. Torhüter Hendrik Bonmann musste nur bei einem Schuss von Stefano Surdanovic eingreifen (67.).
Nach einem der vielen WAC-Corner schlug Piesinger zu, der eine Kopfball-Vorlage des robust in den Zweikampf gegangenen Malone ebenfalls per Kopf aus kurzer Distanz verwertete. Auch in die Entstehung des 3:1 war Malone involviert. Nach Zuspiel des Deutschen ließ der eingewechselte Röcher die gesamte Lustenau-Abwehr alt aussehen und schloss ins lange Eck ab. Dem Anschlusstreffer kam im Finish Fabian Gmeiner am nächsten. Sein abgefälschter Schuss landete an der Stange (89.).
Auch das dritte Saisonduell der beiden Teams endete mit einem Auswärtssieg. Schon im Oktober hatte sich der WAC in Lustenau nach Toren von Baribo und Röcher nach der Pause mit 3:1 durchgesetzt. Die Kärntner landeten ihren zweiten Sieg in der fünften Ligapartie unter Schmid. Im zehnten Pflichtspiel des Jahres 2023 war es der dritte. Der Vorsprung auf den Tabellenletzten SV Ried beträgt nun sechs Zähler. Bei den Lustenauern, die davor vier ihrer jüngsten fünf Heimspiele gewonnen hatten, sind es deren neun.
Zahlen & Fakten zum Spiel
SC Austria Lustenau - Wolfsberger AC 1:3
Reichshofstadion
Schiedsrichter: Ebner
Tore: 1:0 Fridrikas (9.), 1:1 Baribo (47.), 1:2 Piesinger (71.), 1:3 Röcher (80.)
Gelbe Karten: Grujcic bzw. Oermann, Kerschbaumer
Lustenau: Schierl - Adriel (84. Schmid), Hugonet, Grujcic - Anderson (58. Gmeiner), Türkmen (46. Diaby), Surdanovic, Tiefenbach (58. Grabher), Guenouche - Motika (58. Maak), Fridrikas
WAC: Bonmann - Oermann, Piesinger, Bukusu - Veratschnig, Kerschbaumer, Omic, Taferner, Scherzer - Baribo (75. Röcher), Malone (84. Boakye)