In einer torreichen Partie nimmt die Austria drei Punkte aus Hartberg mit. Die Veilchen holen einen umkämpften 4:3-Sieg.
Die Wiener Austria hat sich in einer verrückten Partie in Hartberg in der 9. Runde der Fußball-Bundesliga den erst zweiten Saisonsieg gesichert. Die Favoritner setzten sich am Sonntag in der Profertil Arena in einem Torspektakel mit 4:3 durch. Damit konnte sich die Truppe von Coach Manfred Schmid zumindest etwas für das blamable Out in der 2. ÖFB-Cup-Runde bei Zweitligist Kapfenberg rehabilitieren und schaffte in der Tabelle mit nun elf Punkten den Sprung auf Rang fünf.
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Marco Djuricin mit einem Doppelpack (6., 21.), Manfred Fischer (12.) und Markus Suttner (70.) schossen die trotz einer Fünferkette in der Defensive sehr anfälligen Wiener zum Sieg. Für die Steirer waren Treffer von Dario Tadic (8., 80.), der nun bei 51 Bundesligatoren hält, und Donis Avdijaj (45.+8) zu wenig, um Zählbares mitzunehmen. Gespielt wurde aufgrund zahlreicher Unterbrechungen wegen Rauchentwicklung im Austria-Sektor insgesamt rund 105 Minuten. Und das nach den mehr als 120 Minuten in Kapfenberg am Dienstag, wo im Elfmeterschießen das Aus gekommen war.
Zahlreiche Veilchen-Debüts
Die Wiener gewannen trotz einer extrem jungen Startformation, in der Innenverteidiger Esad Bejic (20) sein Bundesliga-Debüt gab und Mittelfeldspieler Matthias Braunöder (19) sowie Stürmer Murharem Huskovic (18) zum ersten Mal von Beginn an zum Zug kamen. Das Trio erlebte eine extrem kuriose Partie. Nach Braunöder-Freistoß köpfelte Djuricin bereits in der sechsten Minute ein. Die Blitzreaktion der Hausherren folgte in Person von Tadic. Nach einer Klem-Hereingabe stellten sich Lukas Mühl und Esad Bejic schlecht an, weshalb der Ex-Austrianer am langen Eck einschießen konnte.
Wieder vier Minuten später legten die Wiener neuerlich vor. Nach Suttner-Hereingabe traf Fischer sehenswert mit einer Direktabnahme ins kurze Eck. Der Ex-Hartberger traf erstmals in der Liga für die "Veilchen". Die sorgten bald für noch klarere Verhältnisse. Nach einem unnötigen Ballverlust von Tobias Kainz machte Djuricin von der Strafraumgrenze seinen Doppelpack perfekt.
Pyro-Rauch unterbrach Partie
Unmittelbar danach gab es eine kurze Unterbrechung, da die Austria-Fans zum wiederholten Male durch das Abbrennen von bengalischen Feuern für eine starke Rauchentwicklung gesorgt hatten. Nicht nur das sorgte für eine zehnminütige Nachspielzeit, dafür verantwortlich waren auch Behandlungspausen von David Stec (bis zur 34.) und Manfred Gollner (bis zur Pause), die beide am Kopf angeschlagen ausgetauscht werden mussten. Kurz vor dem Pausenpfiff meldeten sich die Steirer in der Partie zurück. Nach einer Belakovic-Flanke vollendete Avdijaj am langen Eck.
Auch nach Wiederbeginn fielen die Austria-Fans mit Bengalos negativ auf. "Das ist absolut entbehrlich, mehr fällt mir dazu auch nicht ein", hatte Austrias Sportdirektor Manuel Ortlechner schon im Sky-Pauseninterview Kritik geübt. Aus sportlicher Sicht gab es wieder eine sehr offene Partie zu sehen. Djuricin verabsäumte es, die Vorentscheidung herbeizuführen, schoss am langen Eck vorbei (51.). Auf der anderen Seite ließ sich Patrick Pentz von einem Tadic-Abschluss ins kurze Eck nicht überraschen (55.). Auch Avdijaj roch an einen Doppelpack heran, bei seinem Außenrist-Schuss fehlte nicht viel (66.).
Suttner gelingt Sonntagsschuss
Die Gastgeber drängten auf den Ausgleich, das nächste Tor fiel aber auf der anderen Seite. Suttner überraschte Swete mit einem Schuss ins kurze Eck, mit dem der Goalie scheinbar überhaupt nicht gerechnet hatte. Doch auch den nächsten Nackenschlag steckte der TSV weg, nach Kainz-Flanke war Tadic per Kopf am Fünfer erfolgreich. Die Wende blieb allerdings aus. Die im Cup gegen Gurten aufgestiegenen Hartberger müssen damit weiter auf den ersten Heimsieg warten und liegen mit neun Zählern auf Rang acht.
Stimmen zum Spiel:
Kurt Russ (Hartberg-Trainer): "Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben viel Leidenschaft auf den Platz gebracht, aber leider zu viele kleine Fehler gemacht, die dann sofort bestraft worden sind. Positiv war, dass die Mannschaft immer an sich geglaubt und bis zum Schluss nach vorne gespielt hat. Ich kann eigentlich niemandem einen Vorwurf machen, unser gutes Spiel ist unbelohnt geblieben. Die kleinen Dinge, die sich im Endeffekt negativ ausgewirkt haben, waren die, dass wir vor allem im Spiel von hinten heraus ein bisschen ungenau waren, nicht das gebracht haben, was uns in den letzten Spielen ein bisschen ausgezeichnet hat.
Manfred Schmid (Austria-Trainer): "Wir haben 20 Minuten sehr gut gespielt und 3:1 geführt. Dann sind wir durch ein dummes Gegentor kurz vor der Pause noch unter Druck gekommen in der zweiten Halbzeit. Ich gratuliere meiner jungen Mannschaft, dass sie trotz dieser Drucksituation, weil Hartberg auf 3:4 herangekommen ist, den knappen Vorsprung sicher über die Distanz gebracht hat."