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Austria gewann gegen Admira-Konkurrenten Sturm Graz mit 3:0.

Die Admira hat am Sonntag das letzte Spiel der Fußball-Bundesliga-Saison verloren und darf sich trotzdem als Gewinner fühlen. Trotz der 1:3-Heimniederlage gegen Rapid stehen die Südstädter fix im Europacup, weil sie durch das 0:3 von Sturm Graz bei der Austria auf Endrang vier landeten und obendrein noch im Cupfinale am 19. Mai in Klagenfurt gegen Red Bull Salzburg engagiert sind.

+++ Trainer-Beben in der Bundesliga +++

Für Vizemeister Rapid endete durch Treffer von Louis Schaub (12.), Stefan Schwab (62.) und Mario Sonnleitner (85.) beziehungsweise Lukas Grozurek (87.) eine durchwachsene Spielzeit mit einem versöhnlichen Resultat. Der Sieg in Maria Enzersdorf bedeutete den ersten vollen Erfolg gegen die Niederösterreicher nach fünf erfolglosen Versuchen und zuletzt drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge.

Hütteldorfer mit versöhnlichem Abschluss

Dass es für die ohne Kapitän Steffen Hofmann (Knieblessur) angetretenen Hütteldorfer diesmal zu drei Punkten gegen den Angstgegner reichte, zeichnete sich schon früh ab. Rapid dominierte von Beginn an und wurde in der 4. MInute erstmals gefährlich, als Schaub aus guter Position verzog. Vier Minuten später rettete Thomas Ebner nach Querpass von Schaub gerade noch vor Florian Kainz, in der 12. Minute aber gingen die Gäste in Führung - eine Hereingabe von Kainz verwertete Schaub ohne Mühe.

Auch danach blieb Rapid am Drücker, agierte jedoch nicht mehr so zwingend wie in der Anfangsphase. Von der Admira war mit Ausnahme eines Schlenzers von Maximilian Sax neben das Kreuzeck (14.) wenig bis gar nichts zu sehen.

Grozurek trifft gegen Ex-Klub
In der zweiten Hälfte verstärkten die Hausherren vorerst ihre Offensivbemühungen, allerdings ohne zählbaren Erfolg. Rapid blieb gefährlicher und sorgte in der 62. Minute für die Vorentscheidung, als Ex-Admiraner Schwab einen Eckball von Kainz per Kopf versenkte. Praktisch eine Kopie dieses Tores war das 3:0 für Rapid - diesmal war Sonnleitner nach Corner von Kainz erfolgreich.

Rapid-Goalie Tobias Knoflach musste in Abwesenheit des angeschlagenen Stammkeepers Richard Strebinger kein einziges Mal ernsthaft eingreifen. Beim Ehrentor durch einen sehenswerten Weitschuss von Grozurek in der 87. Minute war der Schlussmann machtlos.

Admira träumt von Cup-Sensation
Aufgrund der fixierten Europacup-Teilnahme ließ sich für die Admiraner die Niederlage im letzten Liga-Match mit Ernst Baumeister als offiziellen Cheftrainer leichter verschmerzen, zumal auch noch die Chance auf den Cuptitel lebt. Die bisher letzte Trophäe holte der Club 1966, als man das Double gewann. Einige Spieler von damals, darunter Anton Herzog, Vater von Andreas Herzog, wurden schon vor dem Anpfiff der Rapid-Partie gefeiert. Applaus gab es auch für Christoph Schößwendter und Rene Schicker, die den Club mit Saisonende verlassen. Schößwendter unterschrieb bereits bei Rapid.

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Sturm Graz hat in der 36. Runde der Fußball-Bundesliga mit einer 0:3-Auswärtsniederlage bei Austria Wien alle Chancen auf eine Europacupteilnahme verspielt. Die Grazer, die lange mithielten, brachen in der Schlussphase komplett auseinander. Die Tore für die Gastgeber erzielten Kevin Friesenbichler (86.) Olarenwaju Kayode (90.) und Raphael Holzhauser (93.) allesamt in der Schlussphase.

Fink vor Abflug?

Vor dem Spiel wurden bei den Wienern jene Spieler verabschiedet, die den Verein fix verlassen werden. Neben dem Topscorer der Veilchen, Alexander Gorgon, sind dies Fabian Koch, Vanche Sikov und Marco Meilinger. Auch Trainer Thorsten Fink könnte den Wienern abhandenkommen. Nach Informationen des Fernsehsenders Sky möchte der Deutsche seinen Vertrag auflösen, ein Gespräch soll am Dienstag folgen.

Gorgon verschießt Elfer bei Abschied
Nach einer ereignislosen Anfangsphase gab es in der 23. Minute den ersten Aufreger der Partie. Sturm-Verteidiger Tanju Kayhan traf Alexander Grüwald im eigenen Strafraum am Bein, Schiedsrichter Robert Schörgenhofer erkannte darin jedoch kein Foul und ließ weiterspielen. Danach wurde die Austria aktiver, aber weder Raphael Holzhauser (31.) noch Olarenwaju Kayode (35.) konnten mit ihren Schussversuchen das Tor von Michael Esser gefährden. Ab der 42. Minute waren die Gäste nur noch zu zehnt, nachdem Marvin Potzmann wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz musste.

Unmittelbar vor der Pause hätten die Wiener dann in Führung gehen müssen. Nach einem Kayhan-Foul an David de Paula entschied Schörgenhofer zurecht auf Strafstoß, Gorgon scheiterte jedoch mit seinem Versuch an Esser (45.+3). Nach Wiederbeginn wurden auch die Gäste offensiv aktiver, aber Donis Avdijajs Schuss stellte kein Problem für Austria-Tormann Patrick Pentz dar (47.). Der 19-Jährige kam zu seinem Bundesliga-Debüt, weil Team-Tormann Robert Almer kurzfristig erkrankt war.

Drei Austria-Treffer aberkannt
Jetzt waren es vermehrt die Grazer, die ihre letzte Chance auf den Europacup wahren wollten. Nach einem schönen Querpass von Avdijaj verstolperte Bright Edomwonyi in der Mitte (50.), kurz darauf versuchte es der Nigerianer vergeblich mit einem Distanzschuss (56.). Edomwonyi war es auch, der die beste Chance für die Gäste vorfand, allerdings traf er nach einem langen Abschlag von Esser nur die Innenstange (73.).

Die Emotionen kochten in der zweiten Hälfte vor allem bei Abseitsentscheidungen hoch. Das Gespann um Schörgenhofer lag jedoch in allen drei Situationen richtig, in der jeweils vermeintliche Treffer der Wiener aberkannt wurden. (65., 74., 81.). Dass die Veilchen ihren Abschied aus der Generali Arena wegen des Umbaus dennoch feiern durften, lag an drei späten Treffern. Zunächst war es Friesenbichler, der sich schön im Strafraum durchsetzte und Esser keine Chance ließ. Die Grazer verloren danach jegliche Ordnung. Die Treffer von Kayode, der nach einer Drehung überlegt abschloss, und Holzhauser, der nach einem schönen Solo trocken einschob, besiegelten den letztlich verdienten Sieg der Austria.
 

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Serienmeister Red Bull Salzburg hat am Sonntag zum Abschluss der Fußball-Bundesliga einen 1:0-Heimsieg über den WAC gefeiert. Das Siegtor für die "Bullen" erzielte ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro (56. Minute). Damit beendete Salzburg die Meisterschaft mit 74 Punkten und neun Zählern Vorsprung auf den ersten Verfolger Rapid. Der WAC blieb nach der ersten Saisonniederlage gegen Salzburg Sechster.

Meisterfeier nach Schlusspfiff
Nach dem Match überreichte Bundesliga-Präsident Hans Rinner den Mozartstädtern den Meisterteller und die Medaillen für die erfolgreiche Titelverteidigung. Außerdem erhielten auch die Salzburg-Legionäre Naby Keita und Alexander Walke ihre Auszeichnungen für den besten Spieler bzw. Tormann der Saison. Der verletzte Kapitän Jonatan Soriano wurde mit 21 Saisontoren zum dritten Mal in Serie Torschützenkönig der Bundesliga. Es gab deshalb nach dem Schlusspfiff erneut zahlreiche Bierduschen für Spieler, Betreuer und sogar das Schiedsrichter-Team.

Wirbel um Meister-Stern
Die Stimmung bei der Meisterfeier wurde jedoch vom harten Kern der Red-Bull-Fans getrübt. Dieser schmollte weiterhin wegen der Club-Entscheidung gegen einen Meisterstern auf dem Trikot und blieb wie schon zuletzt beim Gastspiel in Grödig mit Ausnahme der 33. Minute, als in Anspielung auf das Gründungsjahr des Vorgängervereins SV Austria Salzburg kurz Sternforderungen laut wurden, zunächst still. "Gebt Salzburg den Stern und wir geben euch unsere Stimmen zurück" stand auf einem Transparent zu lesen.

In der 75. Minute folgten die nächsten Stern-Sprechchöre. Und in der 80. Minute wurde ein weiteres Transparent entrollt: "Wollt ihr den Lohn eurer Arbeit sehen, dann müsst ihr das Wappen mit dem Stern versehen." Man wird sehen, ob dieser Fan-Boykott des harten Kerns auch im Cup-Finale am Donnerstagabend in Klagenfurt gegen die Admira fortgesetzt wird. Da wollen die Salzburger zum dritten Mal en suite das "Double" perfekt machen.

Garcia will Double
Aufgrund des bevorstehenden Endspiels schonte "Bullen"-Trainer Oscar Garcia erneut einige Stammkräfte. Trotzdem beherrschten die nun schon seit 14 Runden ungeschlagenen Gastgeber (zehn Siege, vier Remis) das Match vor 14.138 Zuschauern klar und feierten am Ende einen knappen, aber verdienten Sieg, nachdem es zuvor in dieser Saison dreimal ein 1:1 gegen den WAC gegeben hatte.

Vor der Pause vergab Lazaro die größte Chance auf die Salzburger Führung (20.), auf der Gegenseite hatte zuvor ein Schuss von Manuel Seidl aus knapp 30 Metern sein Ziel nur knapp verfehlt. Gleich nach dem Wechsel zischte ein Schuss von Konrad Laimer übers Tor (46.). In der 56. Minute war es dann soweit: Dayot Upamecano erkämpfte sich den Ball und spielte auf Takumi Minamino, der nach Doppelpass mit Naby Keita scharf in die Strafraummitte spielte. Und dort rutschte Lazaro perfekt in den Ball, der unter der Latte in den Maschen einschlug.

WAC-Serie geht weiter

Die größte Ausgleichschance der Wolfsberger durch einen Kopfball von Manuel Weber nach einem Corner von Joachim Standfest parierte Salzburg-Ersatztormann Cican Stankovic (72.). Danach zischten Minamino-Schüsse von rechts und links jeweils knapp am langen Eck vorbei (74./80.). Und Lazaro hätte in der 84. Minute den Doppelpack schnüren müssen, schoss aber drüber.

Der WAC muss damit weiter auf den ersten Sieg bei den "Bullen" warten. Beim achten Gastspiel in Wals-Siezenheim setzte es bei drei Remis nun die fünfte Niederlage. Die Wolfsberger kamen damit in dieser Saison nur auf zwei Auswärtssiege (2:0 bei der Admira und 1:0 in Grödig). Salzburg ist dagegen zu Hause seit dem 1. August des Vorjahres (1:2 gegen Rapid) ungeschlagen. Seither feierten die "Bullen" in 17 Liga-Heimspielen 14 Siege.
 

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Die SV Ried hat Paul Gludovatz am Sonntag zum Abschluss seiner Trainerzeit im Innviertel immerhin einen Punkt geschenkt. Die Rieder erreichten im letzten Saisonspiel in Altach ein torloses Remis. Dadurch blieben sie in de Fußball-Bundesliga auf Platz sieben, Altach beendete die Saison auf Rang acht. Der 69-jährige Gludovatz hatte unmittelbar vor der Partie seinen Rückzug verkündet.

Alatcher zu harmlos
Der entspannten Tabellenausgangslage entsprechend entwickelte sich vor der Pause eine müde Partie mit kaum Torchancen. Die etwas besseren Rieder waren in der 41. Minute am knappsten an der Führung dran, als Martin Kobras einen Freistoß von Thomas Bergmann zu kurz abwehrte und Thomas Fröschl im Nachschuss am Kopf des Altach-Tormannes scheiterte. Die Heimmannschaft kam gar erst in der 44. Minute zu ersten Tormöglichkeit. Hannes Aigner setzte den Ball mit dem Kopf aus guter Position aber knapp neben das Tor.

Nach Wiederbeginn zeigten die Gastgeber endlich mehr Initiative. Richtig gefährlich wurden sie aber erst in der 64. Minute. Galvao verfehlte das Ziel mit einem Flachschuss nur knapp. Einige Minuten später prüfte Jan Zwischenbrugger Ried-Goalie Reuf Durakovic mit einem Kopfball. Beim darauffolgenden Eckball klärte Thomas Reifeltshammer einen Kopfball von Philipp Netzer auf der Linie. Auf der Gegenseite schoss kurz darauf Fröschl aus zentraler Position im Sechzehner ziemlich kläglich über das Tor.

Trio verabschiedet
Hauchdünn am 1:0 schrammte Netzer dann mit einer schönen Direktabnahme in der 82. Minute vorbei, sein Schuss streifte die Stange. Auch danach blieben die Altacher am Drücker, der Siegtreffer gelang aber nicht mehr. Dieser wäre aber beinahe noch den Gästen geglückt, denn Fröschl prüfte mit einem Kopfball noch den eingewechselten Tormann Sebastian Brandner.

Der Ersatzgoalie war kurz davor zum Abschluss seiner aktiven Karriere eingewechselt worden. Vor der Partie waren die Altacher Felix Roth und Alexander Pöllhuber, die keine neuen Verträge bekommen, genauso verabschiedet wie der scheidende Tormanntrainer Thomas Schneider.

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Der SV Grödig hat sich mit einem seltenen Auswärtssieg aus der Fußball-Bundesliga verabschiedet. Der Absteiger setzte sich am Samstag im letzten Spiel unter Trainer Peter Schöttel beim SV Mattersburg mit 3:2 (1:0) durch. Die Tore erzielten Christian Derflinger (5./Elfmeter), Valentin Grubeck (71.) und Sandro Djuric (90./Elfer). Für Mattersburg traf Patrick Bürger im Doppelpack (80., 84.).

Schöttel hatte bereits vor Spielbeginn angekündigt, dass es sich um sein Abschiedsspiel als Grödig-Coach handeln würde. Sein Vertrag galt nur für die höchste Spielklasse. Sein Team bot eine ansprechende Leistung. Die Grödiger waren vor allem vor der Pause die aktivere und auch gefährlichere Mannschaft. Nach einem Foul von Mattersburg-Torhüter Markus Böcskör an Grubeck verwertete Derflinger den Elfmeter im linken Kreuzeck.

Ein Volley von Robert Völkl ging über das Tor (26.), Derflinger setzte einen Ball knapp am langen Eck vorbei (29.). Mattersburgs Alexander Ibser scheiterte wiederholt an Grödig-Keeper Alexander Schlager (6., 10.). Die Burgenländer kamen vor 2.400 Zuschauern erst nach Seitenwechsel auf. Der eingewechselte Florian Templ schoss knapp drüber (47.), Schlager rettete gegen Manuel Prietl, Völkl in höchster Not vor der Linie gegen Alois Höller (52.).

Auf der Gegenseite parierte Böcskör erst einen Kopfball des eingewechselten Reagy Ofosu (70.). Eine Minute später war er bei einem weiteren von Valentin Grubeck nach einer Derflinger-Flanke nach einem Corner aber machtlos.

Bürger gelang mit zwei Kopftoren nach Flanken von Julius Ertlthaler und Höller zwar der Ausgleich. Nachdem der eingewechselte Fran Grödigs Tobias Kainz an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht hatte, gab es aber noch einmal Elfmeter - und Djuric verwertete ebenso sicher wie Derflinger. Grödig landete damit den erst dritten Auswärtssieg der Saison. Der Gang in die Erste Liga bleibt den Salzburgern dennoch nicht erspart.

Mattersburg beendete die Spielzeit nach neun sieglosen Partien in Folge auf Rang neun. Die Burgenländer sind damit nach Platzierung der schwächste Bundesliga-Aufsteiger seit der Admira, die 2001 ebenfalls Neunter geworden war. Weniger Punkte als die Mattersburger (39) hatte als Aufsteiger zuletzt Kapfenberg 2009 (36) auf dem Konto.

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