Niederlage gegen LASK in wichtigen Spiel um Europa League-Platz.
Die erste Europacupteilnahme seit 1999 ist dem LASK kaum mehr zu nehmen. Nach dem 1:0-(0:0)-Heimsieg über die Austria am Samstag sind die Linzer fast nicht mehr aus den Top-Fünf der Fußball-Bundesliga zu verdrängen. Thomas Goiginger (87.) sorgte mit einem späten Tor für den sechsten Erfolg en suite, der zugleich auch einen neuerlichen Dämpfer für die Europacuphoffnungen der Austria bedeutet.
Die sechstplatzierten "Veilchen", die nach dem 0:4 im Wiener Derby die zweite Niederlage in Folge hinnehmen mussten, lagen am Samstag sieben Punkte hinter Platz fünf, die dort rangierende Admira trat allerdings erst am Sonntag bei Rapid an. Auf den LASK fehlen bereits 15 Punkte, man weist zudem das klar schlechtere Torverhältnis auf.
Der LASK startete vor 5.604 Zuschauern besser, verzeichnete bald einen Stangenschuss von Christian Ramsebner (2.) sowie Chancen von Samuel Tetteh (15., 20.), Peter Michorl (31.), Emanuel Pogatetz (32.) und Goiginger (33.). Gefahr entstand meistens nach Standards, spielerisch konnte sich keines der beiden Teams richtig entfalten.
Austria fand erst spät in die Partei
Die Austria, die vor der Pause mehr Ballbesitz hatte, fand erst mit Fortdauer in die Partie. Im Mittelfeld waren die zuletzt gesperrten Raphael Holzhauser und Tarkan Serbest zurück, zudem gab Alexander Grünwald seinen ersten Startelfeinsatz seit 6. August 2017. An der linken Seite agierte offensiv Stefan Stangl, vorne Solospitze Kevin Friesenbichler. Grünwald (7.) und Holzhauser (24.) waren es auch, die die besten Austria-Möglichkeiten vor der Pause vorfanden.
Kurz nach der Pause klopfte der LASK durch Peter Michorl neuerlich am Aluminium an, diesmal war es Austria-Keeper Patrick Pentz, der den Schuss in höchster Not noch ablenkte (47.). Am Charakter einer engagiert geführten, aber mäßig attraktiven Begegnung änderte sich wenig, die echten Großchancen blieben vorerst aus. Nach gut einer Stunde verpasste Stangl eine Holzhauser-Hereingabe nur knapp (61.), zu Beginn der Schlussphase traf er aus gut 14 Metern das Tor nicht (75.).
Für den LASK traten Pogatetz (66.) und Goiginger (71.) gefährlich in Erscheinung, richtig Druck übten die "Athletiker" erst im Finish aus - und wurden dafür noch belohnt. Erst verfehlte Joao Victor eine Flanke nur um Zentimeter (81.), dann schoss Tetteh aus wenigen Metern über das Tor (85.). Schließlich hatte Goiginger seinen großen Auftritt, ließ auf der rechten Strafraumseite fünf Austrianer aussteigen und krönte die Aktion mit dem Siegestreffer.
Spätes Bürger-Tor rettete Mattersburg 1:1 gegen St. Pölten
Der SV Mattersburg hat am Samstag in der Fußball-Bundesliga in einem dramatischen Finish eine Heimniederlage gegen den SKN St. Pölten abgewendet. Ein Tor von Patrick Bürger in der 95. Minute rettete den Burgenländern ein 1:1 (0:1) gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht. David Atanga hatte die danach mehr als eine Hälfte in Unterzahl agierenden St. Pöltner in Führung gebracht (28.).
St. Pölten landete im dritten Spiel unter Neo-Trainer Dietmar Kühbauer zwar den ersten Punktgewinn. Wirklich freuen konnte sich der Ex-Internationale nach dem späten Ausgleich an seiner früheren Wirkungsstätte aber nicht. Der SKN liegt fünf Runden vor Schluss zwölf Punkte hinter dem Vorletzten WAC. Mattersburg ist punktegleich mit der Wiener Austria weiter Siebenter.
Bürger verhinderte vor 2.700 Zuschauern nach einer Freistoßflanke von Rene Renner den nächsten schweren Rückschlag nach dem bitteren Cup-Aus im Elfmeterschießen gegen Meister Salzburg. Mattersburg-Trainer Gerald Baumgartner hatte seine Mannschaft nach dem Cupfight an mehreren Positionen umgestellt. Neben dem gesperrten Nedeljko Malic fehlte unter anderem Alois Höller, der gegen Salzburg einen Bänderriss erlitten hatte.
Kühbauer wich ob der zahlreichen Ausfälle in der Defensive von seiner Fünferkette ab. Torszenen waren lange Mangelware, ehe Atanga mit einem zu hoch angetragenen Kopfball erstmals anklopfte (26.). Zwei Minuten später machte es die Salzburg-Leihgabe, im Vorjahr noch für Mattersburg im Einsatz, besser. Der Ghanaer traf nach Vorarbeit von Daniel Schütz aus kurzer Distanz.
Rote Karte der Aufreger in der ersten Halbzeit
Der Aufreger der ersten Hälfte folgte aber in Minute 39, als Andreas Gruber im Duell mit David Stec im Strafraum zu Boden ging. St. Pöltens Verteidiger sah dafür die Rote Karte, Smail Prevljak scheiterte mit dem folgenden Elfmeter an SKN-Keeper Christoph Riegler. Prevljak hatte bereits im Cup-Halbfinale gegen Salzburg in der regulären Spielzeit einen Strafstoß vergeben. Im Elfmeterschießen versagten dann gar alle drei Mattersburger Schützen.
Nach Seitenwechsel erhöhte Mattersburg in numerischer Überlegenheit den Druck. Riegler musste vor dem einschussbereiten Prevljak eingreifen, der Nachschuss von Masaya Okugawa ging klar drüber (53.). Auch Jano brachte den Abpraller nach einem von Riegler nur kurz abgewehrten Gruber-Freistoß nicht im Tor unter (58.). Bei einem Jano-Kopfball rettete Martin Rasner vor der Linie (61.).
Mattersburg riskierte zusehends, die eingewechselten Ex-Teamstürmer Stefan Maierhofer und Bürger agierten aber vorerst glücklos. Maierhofer scheiterte erst aus spitzem Winkel an Riegler (62.), dann schoss er zweimal über das Tor (73., 93.). Gegen Bürger (82.) und Okugawa (88.) war der starke Riegler auf dem Posten, auch Cesar Ortiz verfehlte aus aussichtsreicher Position (91.).
Auf der Gegenseite hatte Atanga im Konter den Matchball ausgelassen (87.). Das rächte sich. St. Pölten holte nach zwölf Niederlagen in den vergangenen 13 Punkten und zuletzt sechs Pleiten in Folge zwar wieder einmal einen Punkt. Es wäre aber mehr möglich gewesen. Immerhin kassierten die Niederösterreicher in dieser Saison gegen Mattersburg nur eine Niederlage. Drei der vier Duelle endeten Remis.
Die Ergebnisse der Samstagspiele, 21.04.2018
WAC - SK Sturm Graz 2:1 (1:1)
SV Mattersburg - SKN St. Pölten 1:1 (0:1)
LASK Linz - Austria Wien 1:0 (0:0)
Sonntag, 22.04.2018
Red Bull Salzburg - SCR Altach 14.30 Uhr
Rapid Wien - FC Admira 16.30 Uhr
Tabelle:
1. Red Bull Salzburg 30 20 8 2 67:22 45 68
2. SK Sturm Graz 31 19 3 9 58:38 20 60
3. LASK Linz 31 16 6 9 44:31 13 54
4. Rapid Wien 30 14 10 6 55:33 22 52
5. FC Admira 30 14 4 12 53:55 -2 46
6. Austria Wien 31 11 6 14 44:48 -4 39
7. SV Mattersburg 31 10 9 12 44:50 -6 39
8. SCR Altach 30 9 7 14 31:39 -8 34
9. WAC 31 5 8 18 23:51 -28 23
10. SKN St. Pölten 31 2 5 24 21:73 -52 11