Meister verspielt gegen Mattersburg in Unterzahl eine deutliche Führung.
Mattersburg hat Tabellenführer Red Bull Salzburg zum Abschluss der 26. Runde der Fußball-Bundesliga ein 2:2-Remis abgerungen. Ausgerechnet die Salzburg-Leihgabe Smail Prevljak sorgte am Sonntag mit einem Doppelpack dafür, dass der Titelverteidiger nicht zum sechsten Mal in Folge als Sieger den Platz verließ. Der Vorsprung der "Bullen" auf Verfolger Sturm Graz schrumpfte daher auf acht Punkte.
Die Salzburger konnten mit dem Punktgewinn drei Tage nach dem sensationellen 2:1-Erfolg bei Borussia Dortmund im Europa-League-Achtelfinal-Hinspiel leben, hatten sie doch nach einer frühen Roten Karte für Patrick Farkas (12.) fast die gesamte Partie in Unterzahl agiert. Sie gaben eine 2:0-Führung nach Toren von Fredrik Gulbrandsen (27./7. Saisontor) und Hannes Wolf (53./6. Saisontor) aus der Hand. Der bis Sommer ausgeliehene Prevljak traf zweimal (55., 82.) vom Elfmeterpunkt. Der Bosnier setzte damit seinen Lauf fort, hat bei seinen jüngsten vier Einsätzen jeweils mindestens zweimal getroffen und neun seiner zwölf Saisontore im Frühjahr erzielt.
Gleich acht Positionen verändert
Die Salzburger blieben zum 20. Mal in Folge in der Liga unbesiegt, als echte Generalprobe für die Retourpartie gegen Dortmund am Donnerstag (21.05 Uhr) konnte die Partie aber nicht gewertet werden, hatte Coach Marco Rose seine Truppe gegenüber dem Donnerstagspiel doch gleich an acht Positionen verändert. Nur Duje Caleta-Car, Andreas Ulmer und Donnerstag-Matchwinner Valon Berisha blieben in der Mannschaft.
In der neu zusammengewürfelten Truppe durfte sich auch Farkas präsentieren. Das allerdings nur zwölf Minuten lang. Der Ex-Mattersburger konnte nach einem weiten Kuster-Abschlag den Ball zweimal nicht kontrollieren und zog in der Folge gegen den durchbrechenden Julius Ertlthaler knapp vor der Strafraumgrenze die Notbremse.
Beim verhängten Freistoß von Jano stand mit Markus Pink ein Mattersburger im Weg, rettete für die Salzburger (13.). Sechs Minuten später zeigte der topmotivierte Prevljak erstmals seine Klasse, sein Volleyschuss nach schöner Einzelaktion ging knapp drüber. Sonst konnten die Hausherren aus der numerischen Überlegenheit aber vorerst nur sehr wenig Kapital schlagen. Den "Bullen" war der fehlende Mann nicht anzumerken, die Führung war daher nicht überraschend. Kuster konnte einen Gulbrandsen-Kopfball nicht mehr entscheidend parieren. Der starke Reinhold Yabo hatte sich zuvor auf der Seite durchgetankt und mit einer Flanke für den Assist gesorgt.
Wolf traf zum 2:0
Das 2:0 lag kurze Zeit später in der Luft, bei einem Wolf-Knaller mit links rettete aber die Latte für die Burgenländer (36.). Die fanden kurz vor dem Pausenpfiff (45.+2) noch eine Topchance vor, Pink fehlte im Abschluss jedoch die nötige Präzision. Es war auch seine letzte Aktion, er blieb zur Pause in der Kabine, genauso wie Salzburgs Jerome Onguene. Die beiden waren im Finish der ersten Hälfte mit dem Kopf zusammengeprallt, Onguene hatte dabei auch ein Cut erlitten.
Gleich nach Wiederbeginn machten die Gäste vermeintlich den Sack zu. Nach einem Konter spazierte Wolf an Jano und Thorsten Mahrer vorbei und schloss souverän ab. Dank Eigenfehler der "Bullen" kamen die Burgenländer allerdings zurück. Rene Renner schoss Caleta-Car im Strafraum an der Hand an, den verhängten Elfmeter verwandelte Prevljak souverän.
Mattersburg gleichte in 82. Minute aus
Der Ausgleich lag dann schon bei einem Kopfball von Nedeljko Malic (59.) in der Luft, fiel aber erst in der 82. Minute. Und wieder wurde es durch ein Handspiel eingeleitet. Diadie Samassekou klärte den Ball nach einem Gruber-Eckball unverständlicherweise mit der Hand im Strafraum, wieder zeigte Prevljak keine Nerven, wählte diesmal die andere Ecke. In der Schlussphase waren gar die Hausherren dem dritten Treffer näher.
So aber blieb es dabei, dass beide Teams im Frühjahr weiter unbesiegt sind. Mattersburg holte im dritten direkten Duell erstmals einen Punkt. Die bärenstarken Burgenländer, die zuvor zu Hause sechsmal en suite gewonnen hatten, bauten ihre ungeschlagene Serie damit auf mittlerweile neun Spiele aus. Damit darf weiter vom Europacup geträumt werden, der Rückstand des Sechsten auf Rang vier beträgt nur fünf Punkte.