Austria 0:0 in St. Pölten, WAC und Sturm Graz trennten sich 1:1.
Red Bull Salzburg hat auch sein fünftes Saisonspiel in der Fußball-Bundesliga gewonnen. Der Meister siegte am Samstagnachmittag in Altach 3:2 (2:1). Erster Verfolger mit nun vier Zählern Rückstand ist weiterhin der noch unbesiegte SKN St. Pölten, der im Heimspiel gegen die Wiener Austria ein 0:0 erreichte. Eine Punkteteilung gab es auch beim 1:1 (1:0) im Pack-Derby zwischen dem WAC und Sturm Graz.
Abgeschlossen wird die fünfte Runde mit den drei Sonntag-Partien (17.00 Uhr), wobei Europa-League-Anwärter Rapid Aufsteiger Wacker Innsbruck empfängt. Der LASK gastiert beim Liga-Neuling in Hartberg, während die Admira den SV Mattersburg empfängt.
Salzburg gelang CL-Generalprobe
Fußball-Meister Red Bull Salzburg hat seine Generalprobe für das Entscheidungsspiel um den Einzug in die Champions League gegen Roter Stern Belgrad erfolgreich gestaltet. Die Salzburger setzten sich am Samstag bei Bundesliga-Schlusslicht SCR Altach mit etwas Mühe mit 3:2 (2:1) durch. Den entscheidenden Treffer erzielte Xaver Schlager erst in der 83. Minute.
Smail Prevljak hatte davor in zweifacher Ausführung für den Tabellenführer getroffen (4., 21.), Manfred Fischer (10.) und Kristijan Dobras (58.) gelang aber jeweils der Ausgleich. Für Salzburg war es der fünfte Sieg im fünften Ligaspiel, der Vorsprung auf den ersten Verfolger St. Pölten beträgt bereits vier Punkte. Altach hat in drei Spielen zu Hause noch nicht gepunktet, liegt mit zwei Zählern am Tabellenende und ist als einziges Team der Liga noch sieglos.
Salzburg-Trainer Marco Rose rotierte im Hinblick auf das Rückspiel am Mittwoch (21.00 Uhr) gegen Belgrad (Hinspiel 0:0) wie erwartet kräftig. Die Startformation wurde an sieben Positionen verändert, aus dem Stammpersonal begannen einzig Torhüter Cican Stankovic, Stefan Lainer, Andre Ramalho und Diadie Samassekou. In Ballbesitz agierte Salzburg statt des gewohnten 4-4-2 in einem 4-3-3-System mit Prevljak im Sturmzentrum.
Der Bosnier war es auch, dem der Jubiläumstreffer vorbehalten war: Prevljak erzielte nach Querpass von Patson Daka, der davor auf der rechten Seite seinen früheren Liefering-Teamkollegen Emir Karic ausgetanzt hatte, bereits in der 4. Minute Salzburgs 1.000 Ligator seit Beginn der Saison 2005/06, seit der Club unter dem Namen Red Bull firmiert.
Salzburg diktierte das Spielgeschehen, fand durch Enock Mwepu auch noch eine Schusschance vor (6.), fing sich aber den ersten Gegentreffer der Saison aus dem Spiel heraus ein. Joshua Gatt leitete den Ball auf Fischer weiter. Dessen erster Versuch wurde noch abgeblockt, im zweiten überwand er Stankovic.
Die in dieser Phase überlegenen Salzburger schlugen durch eine sehenswerte Aktion von Prevljak zurück. Der 23-Jährige nahm einen Pass von Schlager an und traf vom Sechzehner ins rechte Eck. Prevljak hatte schon zuletzt gegen Hartberg (2:0) einen Doppelpack erzielt, im Hinspiel in Belgrad (0:0) kam er dennoch nicht zum Einsatz. Für Mittwoch dürfte er zumindest als "Joker" eine Option sein.
Nach Seitenwechsel taten auch die Altacher, die von einer defensiven Fünfer- auf eine Viererkette umstellten, etwas mehr fürs Spiel. Ein erster Versuch von Benedikt Zech ging noch knapp daneben (49.), Altachs zweiter Schuss aufs Tor brachte aber den neuerlichen Ausgleich. Gatt setzte den erstmals in dieser Saison von Beginn an aufgebotenen Dobras ein, der von halblinks perfekt ins rechte Eck abschloss.
Salzburg agierte nicht mehr so überzeugend. Ein Kopfball von Lainer verfehlte sein Ziel (67.). Einen Mwepu-Schuss parierte Andreas Lukse (74.), fünf Minuten später scheiterte auch der eingewechselte Munas Dabbur mit einer Großchance am Altach-Torhüter. Auf der Gegenseite verfehlte der eine halbe Stunde vor Schluss ins Spiel gekommene Torjäger-Routinier Hannes Aigner eine Freistoßflanke (73.).
Für Salzburgs Erlösung sorgte Schlager. Der ÖFB-Teamspieler setzte sich auf der linken Seite gegen Andreas Lienhart durch und traf - laut eigenen Angaben etwas glücklich - aus spitzem Winkel ins kurze Eck. Am 20-Jährigen könnte es auch am Mittwoch gegen Roter Stern Belgrad liegen, den verletzten Zlatko Junuzovic im Mittelfeld zu ersetzen.
Den Matchball ließ im Finish Takumi Minamino aus, der aus sieben Metern das Tor nicht traf (88.). Im Finish vertändelte auch noch Dabbur einen Konter (93.). Salzburg kassierte zwar doppelt so viele Gegentore wie in den acht Saisonpflichtspielen davor, fuhr aber dennoch den achten Sieg in Folge gegen Altach ein. Seit Oktober 2015 haben die Bullen gegen die Vorarlberger nicht mehr verloren.
WAC und Sturm trennten sich leistungsgerecht 1:1
Der Wolfsberger AC und Sturm Graz haben am Samstag in der 5. Runde der Fußball-Bundesliga die Punkte geteilt. Beim umkämpften 1:1 (1:0) in der Lavanttal-Arena schoss Marc Schmerböck die seit vier Spielen ungeschlagenen Kärntner vor der Pause in Front (41.). Joker Markus Pink traf kurz nach Wiederbeginn zum Endstand (48.). Vizemeister Sturm ist damit seit fünf Pflichtspielen sieglos.
WAC-Trainer Christian Ilzer setzte mit einer Ausnahme auf die Startelf vom 6:0-Schützenfest in Mattersburg: Christopher Wernitznig ersetzte Sven Sprangler im rechten Mittelfeld. Bei Sturm feierte Einsergoalie Jörg Siebenhandl nach Verletzungspause ein Comeback. Trainer Heiko Vogel, der unter der Woche sein Hauptaugenmerk auf die Stärkung der Defensive legte, kehrte nach wenig erfolgreichen Versuchen mit der Viererabwehr wieder auf die Variante mit drei Innenverteidigern zurück.
Sturm präsentierte sich teilweise verbessert und spielfreudiger als zuletzt. Das phasenweise ansehnliche Kombinationsspiel stimmte anfangs jedoch nur bis zum letzten Drittel, wo der WAC energisch eingriff und den Grazern mit seinem überfallsartigen Umschaltspiel immer wieder wehtat. Ein Fernschuss von Lukas Schmitz weit über das Tor lieferte den ersten Vorgeschmack (7.), eine Minute später musste Siebenhandl gegen Schmerböck die kurze Ecke zumachen (8.). Auf der Gegenseite vereitelte Alexander Kofler gegen Peter Zulj eine Großchance (10.).
Es sollte die letzte Möglichkeit der Gäste für lange Zeit bleiben, denn der WAC bekam die anfänglich druckvolleren Steirer rasch in den Griff. Die 5.635 Zuschauer in der Lavanttal-Arena sahen vor der Pause eine intensive Partie mit vielen Zweikämpfen und nicht allzu vielen Torchancen. Für die besten Aktion vor der Pause sorgte Ex-Blacky Schmerböck, der sich annäherte. Ein Schuss von der Strafraumgrenze strich noch am rechten Pfosten vorbei (40.). Der dritte Versuch saß aber: Schmitz legte auf den völlig freien Schmerböck zurück, der aus ähnlicher Position wie zuvor sein fünftes Saisontor erzielte (41.).
Vogel reagierte zur Pause mit einem Doppelwechsel. Pink stürmte anstatt des unsichtbaren Philipp Hosiner, auf der rechten Abwehrseite ersetzte Raphael Obermair Fabian Koch, der sich beim Gegentor von Assist-Geber Schmitz hatte düpieren lassen. Der neue Angreifer stand gleich goldrichtig: Pink musste den Stanglpass des starken Otar Kiteishvilis nur noch über die Linie drücken (48.).
Sturm drängte in dieser Phase auf den Führungstreffer: Manfred Gollner besserte einen Fehlgriff von Kofler gerade noch vor dem einschussbereiten Torschützen aus (58.). Zuvor hatte die WAC-Abwehr nach Zuljs Schupfer für den geschlagenen Goalie gerettet (57.). Die Drangphase der Steirer endete, ähnlich der ersten Hälfte, nach etwa einer Viertelstunde jäh. Tasos Avlonitis besserte einen missglückten Siebenhandl-Ausflug aus (70.). Auf der anderen Seite stimmte bei Kiteishvilis schöner Einzelaktion nur der Abschluss nicht (72.).
Beide Teams suchten in einer temporeichen Schlussphase bis zuletzt die Entscheidung, fanden sie aber nicht mehr. Dever Orgill suchte in der 74. Minute gegen Avlonitis den Elfmeterpfiff zu sehr, im direkten Gegenzug fiel Grozureks Abschluss zu unpräzise aus (75.). Weil auch der folgende Kiteishvili-Querschläger keinen Abnehmer fand, bleib es beim leistungsgerechten 1:1.
St. Pölten gegen Austria blieb torlos
St. Pölten bleibt auch nach dem Heimspiel gegen Austria Wien ungeschlagen. Der Tabellenzweite kam am Samstag gegen die Veilchen zu einem torlosen Remis. Für die Wiener war es der erste Punkt in der Fremde in der aktuellen Fußball-Meisterschaft. Thomas Letsch besserte seine Auswärtsbilanz mit den Veilchen auf. Nach sechs Niederlagen und einem Sieg war es erst der zweite Punktgewinn des Deutschen.
Die Wiener agierten mit einer neuen Formation. Letsch setzte auf eine Dreierkette mit Michael Madl, Igor und Schoissengeyr in der Abwehr. Diese Umstellung griff. Erst zum zweiten Mal nach dem 0:0 beim LASK in der zweiten Runde gelang der Mannschaft von Dietmar Kühbauer im fünften Spiel kein Tor, die Wiener behielten nach dem 4:0 gegen die Admira hingegen erneut eine weiße Weste.
In einer enttäuschend schwachen ersten Hälfte bekamen die 5.424 Zuseher Schonkost geboten. Daniel Luxbacher schoss nach einer Viertelstunde von der Strafraumgrenze deutlich am Austria-Tor vorbei. Die "Veilchen" wirkten insgesamt aktiver, doch richtig gefährlich wurden auch sie nicht. Christoph Monschein legte sich den Ball nach Zuspiel von Uros Matic zu weit vor (12.). Christian Schoissengeyr traf das Spielgerät bei seinem Startelfdebüt nach einem Eckball bei der zweiten nennenswerten Offensivaktion der Gäste nicht voll (45.+1).
Aus den Kabinen kam die Austria gefährlicher. Bright Edomwonyi setzte sich gegen Luan schön durch, sein Schuss stellte für SKN-Kapitän Christoph Riegler aber kein Problem dar (50.). Eine Minute später rutschte Monschein eine Flanke über den Rist und weit am Tor vorbei.
Nach einer schöpferischen Pause von 15 Minuten waren es in der Schlussphase erneut die Violetten, die Chancen vorfanden. Schoissengeyr setzte einen Kopfball aus guter Position deutlich am Tor vorbei (65.). Daniel Drescher beförderte einen Freistoß von Alexander Grünwald wenig später beinahe ins eigene Tor. Den anschließenden Eckball verlängerte der eingewechselte Alon Turgeman über das Tor (71.). Auch Weitschüsse von Uros Matic (80.) und Dominik Prokop (81.) gefährdeten das Gehäuse der Niederösterreicher nicht wirklich.
Weil auch die Schlussoffensive der Hausherren nichts einbrachte, blieb es bei einem torlosen Remis. Der eingewechselte Taxiarchis Fountas schoss nach einem Konter weit drüber (87.). Näher kam Manuel Haas einem Tor mit einem Lattenschuss in der dritten Minute der Nachspielzeit.