Gregoritsch & Feldhofer auf Short-Liste

Kühbauer-Erbe: Das sind die Top-Favoriten

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Rapids Trainersuche nach einem Nachfolger für Didi Kühbauer läuft auf Hochtouren.  

Wie OE24 erfuhr, stehen auf der Short-List der Hütteldorfer nur zwei Namen: Ferdinand Feldhofer und Werner Gregoritsch. Mit beiden suchen die Wiener aktuell das Gespräch, auch eine Doppellösung Gregoritsch/Feldhofer ist ein Thema. Ein Überblick über das aktuelle Namen-Karussell in Hütteldorf.

Ferdinand Feldhofer (42 Jahre)

Mit seinem Kopfballtreffer in der Südstadt gegen die Admira ebnete der ehemalige Verteidiger Rapid den Weg zum bislang vorletzten Meistertitel 2005. Insgesamt absolvierte Feldhofer zwischen 2001 und 2005 91 Spiele für den Rekordmeister, kennt den Verein daher sehr gut. Auch als Trainer hat der Steirer seine Erfahrungen gemacht, wenn auch keine allzu positiven: Feldhofer führte den WAC in der Bundesliga auf Rang drei und damit in die Europa-League-Gruppenphase, musste dann aber nach einem öffentlichen Machtkampf mit Michael Liendl gehen. Derzeit ist Feldhofer frei, würde Rapid also keine Ablöse kosten.

Werner Gregoritsch (63 Jahre)

Der U-21-Teamchef hat keine Rapid-Vergangenheit, ist aber ein gestandener Trainer: Nach Stationen beim GAK, Mattersburg, LASK und Kapfenberg heuerte der 63-Jährige beim ÖFB an, betreut seit 2012 höchst erfolgreich das österreichische U-21-Nationalteam. Eben dort arbeitet er mit nicht weniger als sieben aktuellen Rapid-Kickern zusammen: Leo Greiml, Emanuel Aiwu, Thierno Ballo, Jonas Auer, Niklas Hedl und Lukas Sulzbacher. Auch Richard Strebinger, Kevin Wimmer, Maximilian Hofmann, Maximilian Ullmann und Marco Grüll kickten unter Gregoritsch schon in der U21. Er wäre die Ideallösung für Rapids neu eingeschlagenen Weg, auf die Jugend zu setzen. Zwei Bedenken gibt es: Zum einen ist fraglich, ob der ÖFB seinen Erfolgscoach abgeben will und zu welchem Preis. Zum anderen ist offen, ob sich Gregoritsch nach seinem im August 2020 erlittenen Herzinfarkt eine so stressvolle und arbeitsintensive Aufgabe wie Rapid antun möchte.

Steffen Hofmann (41 Jahre)

Der Rapid-Rekordspieler springt kurzfristig in die Bresche, leitet interimistisch das Training der Grün-Weißen. Eigentlich wollte der Deutsche nie Trainer werden, zuletzt sprang er aber schon für die Rapid-Amateure als Notlösung ein. Ein langfristiges Engagement kann sich der 2-fache Meister mit Rapid (2005 und 2008) noch nicht vorstellen. Noch dazu besitzt Hofmann keine A-Trainerlizenz. Sollten die Wiener in der Kürze der Zeit keinen geeigneten Kühbauer-Nachfolger finden,also Gregoritsch und Feldhofer absagen, könnte Hofmann an der Seite von Thomas Hickersberger die Mannschaft in den letzten sechs Spielen bis Winter betreuen. Sollte das Projekt gut laufen, hätten die Fans mit Sicherheit nichts gegen eine langfristige Lösung …

Barisic keine Option

Kein Thema auf der Betreuerbank ist hingegen Zoran Barisic. Der 51-Jährige, schon zwischen April 2013 und Juni 2016 Rapid-Trainer, verzichtet auf die in England übliche Doppel-Funktion als Sportboss und Cheftrainer. Ebenfalls nur Außenseiter: Rapid-Legende Andreas Herzog, für den Rapid Ablöse an die Admira zahlen müsste, und der zuletzt bei Barnsley entlassene Ex-Hartberg-Trainer Markus Schopp, der in England trotz Entlassung noch einen bis 2024 laufenden Vertrag hat. Auch Ex-LASK-Trainer Dominik Thalhammer spielt in Rapids Überlegungen keine Rolle.

Außenseiterchancen auf den Job dürfen sich Ex-Ried-Trainer Andreas Heraf und der zuletzt als Co-Trainer bei Sandhausen entlassene Stefan Kulovits machen, beide sind Ex-Spieler bei Grün-Weiß.

Bei den Fans hoch im Kurs ist der letzte Meistermacher Peter Pacult, der aktuell bei Austria Klagenfurt für Furore sorgt. Aber: Sein Name steht in Hütteldorf aktuell nicht zur Diskussion.

Alles deutet auf Gregoritsch und/oder Feldhofer hin. Oder zaubert Barisic einen Mister X aus dem Hut? Der Sportboss hat beste Kontakte ins Ausland, könnte einen jungen, aufstrebenden (und billigen) Trainer nach Wien lotsen. Allerdings: Seit 1990 hatte Rapid nur zwei ausländische Trainer: Lothar Matthäus und Mike Büskens. Beide Projekte gingen völlig in die Hose.

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