Bundesliga

Glanzlose Salzburger siegen 2:1

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Berisha und Soriano trafen für den Meister gegen Mattersburg.

Salzburg bleibt in der Fußball-Bundesliga auf Kurs Richtung Titelverteidigung. Eine Woche nach dem mageren 1:1 beim WAC präsentierten sich die "Bullen" in der 28. Runde am Samstag zuhause stärker und feierten dank eines Tores von Valon Berisha (16.) und eines Elfers von Jonatan Soriano (24.) einen 2:1 (2:0)-Erfolg über Mattersburg. Der Vorsprung auf Rapid wuchs bis zum Sonntag auf vier Punkte an.

Keine Wende durch Anschlusstreffer
Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer nach einem Eckball durch Alexander Ibser (56.) konnte einer mäßigen Partie keine Wende geben und das 13. Salzburger Heimspiel en suite ohne Niederlage nicht verhindern. Für Trainer Oscar Garcia war es zudem der vierte Dreipunkter im vierten Match vor eigenem Publikum.

Garcia experimentierte einmal mehr mit seinem Personal, begann mit Hwang Hee-chan im Sturm an Sorianos Seite und dem 17-jährigen Bundesliga-Debütanten Dayot Upamecano in der Innenverteidigung. Kreativmotor Naby Keita stand wie schon gegen die Austria und den WAC wieder in der Startformation.

Schwache Defensive
Die Defensive der Mattersburger (Coach Ivo Vastic: "Wir fahren nach Salzburg, um etwas mitzunehmen") hielt nur gut eine Viertelstunde. Dann nahmen die gefährlichen Aktionen der dominanten Salzburger zu - und führten bald zu Früchten. Soriano gab aus 16 Metern den ersten, aber noch harmlosen Torschuss ab (12.), vier Minuten später musste Berisha nach Assist des Goalgetters nur noch "Danke" sagen.

Die Garcia-Elf drängte auf das nächste Tor. Hwang scheiterte nach Keitas Vorlage aus Kurzdistanz am herauseilenden Kuster (21.), nur Sekunden später musste der Mattersburger Goalie gegen Keita parieren (22.). Und schließlich war Soriano nach einem Foul von Sven Sprangler an Keita vom Elferpunkt zur Stelle. Es war das 19. Saisontor des Goalgetters.

Neuer Schwung durch Anschlusstreffer
Salzburg interpretierte die 2:0-Führung aber nicht als Verpflichtung auf rollende Angriffe. Bei aller Ballbesitzhoheit waren vor allem viele Leerläufe des Meisters zu sehen.

Ibsers Anschlusstreffer nach einem Eckball verlieh der Partie zwar etwas neuen Schwung, sie blieb aber mäßig. Mattersburg versuchte sich mutig aber erfolglos im Spiel nach vor, Salzburg blieb weiterhin vieles schuldig. Die einzigen nennenswerten Szenen: Soriano schoss ebenso wie Comebacker Yordy Reyna knapp am langen Eck vorbei (62. bzw. 92.), der eingewechselte Minamino zwang Kuster zur einer Parade (78.).

SK Sturm Graz - Admira Wacker Mödling

Der SK Sturm Graz gerät in der Fußball-Bundesliga immer mehr in Bedrängnis. Die Grazer mussten sich am Samstag bei Admira Wacker Mödling mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und hängen weiter auf Rang sechs fest. Die Admira dagegen festigte ihren vierten Tabellenplatz, der zur Europacup-Qualifikation reichen könnte. Das Goldtor erzielte Daniel Toth mit einem sehenswerten Weitschuss (51.).

Erst ein Sieg für Sturm
Sturm hält nach acht Runden im Frühjahr weiter erst bei einem Sieg. Aus den jüngsten vier Partien gab es nur zwei Punkte. Der Rückstand der Steirer auf die Admira beträgt vier Zähler, jener auf die drittplatzierte Wiener Austria bereits deren zwölf. Die Niederösterreicher dagegen beendeten eine Serie von zuletzt fünf Heimspielen ohne Sieg. In den jüngsten drei war ihnen kein Treffer gelungen.

Die 3.205 Zuschauer sahen eine ausgeglichene erste Hälfte. Die Admira begann mit derselben Formation, die vergangene Woche mit einem 4:0 bei Rapid überrascht hatte. Thomas Ebner kam nach einer Berührung von Charalampos Lykogiannis bereits in der zweiten Minute im Strafraum zu Fall. Elfmeter gab es für die Hausherren aber keinen.

Avdijaj belebte Offensivspiel
Bei Sturm stand Schalke-Leihgabe Donis Avdijaj nach seiner langen Verletzungspause erstmals seit Anfang Oktober in der Startformation. Der 19-Jährige belebte das Offensivspiel der Grazer zumindest ein Stück weit. Die mangelnde Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor konnte aber auch er nicht beenden. Diese unterstrich Solospitze Bright Edomwonyi, der den Ball alleine vor Admira-Keeper Jörg Siebenhandl weit drüber jagte (11.).

Goalgetter Roman Kienast fehlte den Grazern weiterhin wegen Hüftproblemen. Einen gelungenen Versuch von Avdijaj nach langem Ball drehte Siebenhandl um die Stange (27.). Auf der Gegenseite ließ Srdjan Spiridonovic die besten Gelegenheiten aus. Der 22-Jährige scheiterte erst von Christoph Knasmüllner eingesetzt an Sturm-Torhüter Michael Esser (20.), dann setzte er eine Freistoßflanke aus kurzer Distanz per Kopf über das Tor (45.).

Zweites Saisontor für Toth
Einen ersten Schuss von Toth hatte Esser vor der Pause noch entschärft (34.), bei dessen zweitem Versuch nach Seitenwechsel war er machtlos. Toth traf nach Pass von Spiridonovic aus 20 Metern ins linke Kreuzeck. Es war das zweite Saisontor des 28-Jährigen, der in Abwesenheit des verletzten Christoph Schößwendter auch die Kapitänsschleife trug.

Von Sturm kam in der zweiten Hälfte lange Zeit wenig, obwohl Trainer Franco Foda bei seinen drei Wechseln auf Angriff setzte. Erst im Finish drängten die Grazer auf den Ausgleich. Einen Kopfball von Avdijaj aus kurzer Distanz entschärfte Siebenhandl mustergültig (90.). Der eingewechselte Andreas Gruber verfehlte das Tor klar (91.). Davor hatte Esser sein Team im Spiel gehalten, indem er den Matchball von Spiridonovic aus dem langen Eck fischte (72.).

Die Admira beendete zwei Negativserien gegen Sturm. Gegen die Grazer hatten sie zuletzt sechsmal hintereinander und fünfmal zu Hause nicht gewonnen. Sturm dagegen sind in den vergangenen 13 Ligaspielen nur zwei Siege gelungen. Bei acht ausständigen Runden droht der Meister von 2011 das internationale Geschäft zu verpassen.

SCR Altach gegen SV Grödig

Der SCR Altach hat am Samstag zum Auftakt des letzten Viertels der Fußball-Bundesliga einen großen Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt gemacht. Die Vorarlberger besiegten Schlusslicht SV Grödig in der Cashpoint-Arena ohne Glanz mit 1:0 (0:0), feierten den zweiten Erfolg hintereinander und haben nun acht Runden vor Schluss einen beruhigenden Acht-Punkte-Polster auf das Tabellenende.

Situation für Grödiger wird schlechter
Für die seit 2. Dezember zehn Partien sieglosen Grödiger wird die Ausgangssituation im Abstiegskampf hingegen immer schlechter. Nur mehr Ried liegt in unmittelbarer Reichweite, und die Innviertler haben die Möglichkeit, am Sonntag zum Abschluss der 28. Runde zu Hause gegen Rekordmeister Rapid den Drei-Punkte-Abstand zu vergrößern. Fraglich ist, ob Coach Peter Schöttel nach der fünften Niederlage in den jüngsten sechs Runden auch nach der Länderspielpause im Heimspiel gegen Sturm Graz am 2. April noch auf der Trainerbank Platz nehmen darf.

Da Johannes Aigner (56.) aus leichter Abseitsposition traf, traten die Grödiger auch im vierten Ligaauftritt in Altach ohne Punkte im Gepäck die Heimreise an. Die Gastgeber waren bis zur Führung die klar initiativere Mannschaft, gingen aber aufgrund von Grödigs Konterstärke nicht das letzte Risiko ein. So blieben vor der Pause zwei Fehlschüsse von Aigner (18.) und Dominik Hofbauer (31.) die einzige gefährliche Ausbeute.

Fast-Führung aus dem Nichts
Aus dem Nichts wären aber beinahe die Gäste in Führung gegangen. Benjamin Sulimani verschaffte sich mit einem nicht geahndeten Foul an Cesar Ortiz den nötigen Platz, Martin Kobras konnte den Ball nicht bändigen, Grödigs Solospitze brachte diesen aber aus spitzem Winkel nicht im leeren Tor unter. Sulimani war es auch, der nach der Pause einen Abschluss am langen Eck vorbeischoss (50.).

Auf der anderen Seite waren die Vorarlberger effizienter, hatten aber auch das nötige Glück. Rene Swete ließ sich von einem Hofbauer-Freistoß nicht überraschen (53.), war bei einem Aigner-Schuss nach Prokopic-Vorarbeit aber machtlos (56.). Der achte Saisontreffer Aigners hatte aber einen Schönheitsfehler, das Schiedsrichterteam rund um den Schweizer Referee Sascha Amhof hatte eine Abseitsstellung des Stürmer-Routiniers übersehen.

Schöttel auf Tribüne verbannt
Schöttel reklamierte daraufhin heftig und wurde deshalb auf die Tribüne verbannt. Dort sah er, dass die Altacher ihre Offensivbemühungen völlig einstellten, nur mehr hinten dichtmachten. Grödig hatte ein deutliches Übergewicht, ließ aber wie so oft diese Saison die Effizienz vermissen. Ein Schütz-Volley-Aufsetzer ging hauchdünn drüber (67.). Zudem konnte sich Kobras bei einem Maak-Freistoß auszeichnen (72.). Damit blieb es beim zweiten Erfolg der Altacher in Serie nach dem 2:0 in Ried. Vor eigenem Publikum war es der erste Triumph seit dem 21. November 2015, zuvor hatte es in fünf Partien drei Niederlagen und zwei Remis gegeben.

Austria - WAC
Die Wiener Austria hat in der Fußball-Bundesliga am Samstag zum Auftakt der 28. Runde einen weiteren Punkteverlust hinnehmen müssen. Der Tabellendritte kam zu Hause gegen den WAC nicht über ein torloses Remis hinaus. Der Rückstand auf das Spitzenduo Salzburg und Rapid beträgt bei einem Spiel mehr damit vorerst vier bzw. drei Punkte.

Der WAC musste mit dem gesperrten Joachim Standfest zwar bereits einen dritten Verteidiger vorgeben. Das Bollwerk hielt aber auch gegen die Austria. Die Kärntner sind bereits sieben Spiele ungeschlagen und haben dabei nur zwei Gegentore kassiert - und diese jeweils aus Elfmetern. Der Vorsprung des Tabellensiebenten auf Schlusslicht Grödig betrug vorerst sieben Punkte.

Fehlende Dynamik
Der Austria fehlten lange Zeit Dynamik und zündende Ideen, um den WAC ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Marko Kvasina vertrat im Sturm den gesperrten Larry Kayode und den erkrankten Kevin Friesenbichler. Der Youngster wurde aber nur mit einem harmlosen Roller im Nachsetzen bei Wolfsberg-Keeper Alexander Kofler vorstellig (26.).

Die Kärntner versteckten sich vor 7.011 Zuschauern in der Anfangsphase nicht. Zwingende Torchancen waren vor der Pause aber auf beiden Seiten Mangelware. Bei einem Versuch von Marco Meilinger musste sich Kofler strecken (33.), ein weiterer von Alexander Gorgon strich knapp am Tor vorbei (41.).

Chancenplus in Schlussphase
Auf der Gegenseite faustete Robert Almer einen Tschernegg-Schuss diesmal sicher zur Seite (37.). Bei seinem Comeback nach mehr als vier Monaten Verletzungspause vergangene Woche gegen Sturm Graz (1:1) hatte der ÖFB-Teamkeeper unglücklicher agiert. Nach Seitenwechsel ließ er sich am kurzen Eck beinahe von Tschernegg überraschen, griff aber noch rechtzeitig zu (53.).

Erst in der Schlussphase erarbeitete sich die Austria ein klares Chancenplus. Bei Schüssen von Lucas Venuto (62.) und Christoph Martschinko (63.) bekundete Kofler Mühe. Die Abpraller fanden allerdings keine Abnehmer. Ein Kopfball von Roi Kehat ging daneben (74.), ein Schuss des ebenfalls eingewechselten David De Paula aus aussichtsreicher Position drüber (77.).

Erneutes Remis
Die Austria ist zwar bereits vier Runden ungeschlagen, musste sich aber nach dem 1:1 in Graz erneut mit einem Remis begnügen. In vier Heimspielen im Frühjahr gelang nur ein Sieg gegen Ried (3:1). Erst zum zweiten Mal in dieser Saison kassierte die Austria zu Hause keinen Gegentreffer. Wirklich freuen konnte sich darüber in Wien-Favoriten aber niemand.

Der WAC rang nach dem 1:1 in Unterzahl gegen Salzburg einem weiteren Spitzenteam ein Unentschieden ab. Nach Salzburg (27) haben die Wolfsberger (29) die zweitwenigsten Gegentore der Liga kassiert. In zwölf Spielen unter Trainer Heimo Pfeifenberger stehen bei fünf Siegen und fünf Remis erst zwei Niederlagen zu Buche.


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