Der SCR Altach hat die Rote Laterne in der Bundesliga abgegeben. Mit einem 3:0-Heimsieg im West-Derby gegen die WSG Tirol sind die Vorarlberger nicht mehr Letzter.
Der SCR Altach ist dem Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga zum Auftakt der Rückrunde der Qualifikationsgruppe näher gekommen. Die Vorarlberger revanchierten sich am Samstag mit einem Heim-3:0 für das 0:1 am Dienstag an der WSG Tirol und verbesserten sich in der Tabelle vom letzten auf den vierten Platz. Der Vorsprung auf Neo-Schlusslicht GAK und den Fünften Austria Klagenfurt beträgt einen Zähler. Die drittplatzierten Tiroler haben nur zwei Punkte Luft zum Abstiegsplatz.
Der anstelle des gesperrten Vesel Demaku ins Team gerückte Djawal Kaiba (29.) und Lukas Fridrikas (45.+1) entschieden die Partie in der Cashpoint Arena schon vor der Pause. Für den Schlusspunkt sorgte "Joker" Christian Gebauer (93.). Die Anhänger durften über den ersten Heimsieg seit einem 2:0 gegen den WAC am 18. August 2024 jubeln. Gegen die Tiroler gab es für den SCRA nach drei Saisonniederlagen erstmals Zählbares. Kommenden Freitag hat der GAK die Klagenfurter zu Gast, am Samstag empfangen die Tiroler den unangefochtenen Leader LASK und am Sonntag ist Altach in Hartberg zu Gast.
Svejnoha ersetzte Semlic als Coach
Die Tiroler wurden an der Linie von Co-Trainer Martin Svejnoha gecoacht, Philipp Semlic saß nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt auf der Tribüne. Von dort sah er Lukas Hinterseer Richtung Altach-Tor laufen, der Stürmer wurde aber gerade noch abgedrängt (10.). Sonst war von den Gästen offensiv nichts zu sehen. Die Altacher waren aufgrund der Ausgangslage gezwungen, mehr fürs Spiel zu machen und gaben den Ton an. Ein Abschluss von Ousmane Diawara fiel zu zentral aus (18.).
Zwei Minuten später checkte dieser an der Seite Abwehrspieler Jamie Lawrence nieder und eroberte so den Ball. Nach seiner Hereingabe traf Fridrikas in der Mitte, nach VAR-Studium wurde der Treffer zurecht aberkannt. Schon zuvor hatte WSG-Sportchef Stefan Köck lautstark reklamiert und dafür die Rote Karte gesehen. Die Führung war nur aufgeschoben und fiel ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als Semlic im Sky-Live-Interview zum Spiel befragt wurde. Der Treffer war sehenswert. Eine Ouedraogo-Hereingabe leitete Sandro Ingolitsch direkt weiter zu Kaiba, der ebenfalls via Volley genau ins Eck traf.
Halbes Eigentor der Tiroler
Die Tiroler wurden nur bei einem Schuss von Valentino Müller ein zweites Mal vor der Pause gefährlich (38.). Altach hingegen schlug nochmals zu. Ein Abschluss von Fridrikas nach Kameri-Zuspiel wäre wohl daneben gegangen, wurde allerdings beim Klärungsversuch von Lawrence ins eigene Tor befördert. Nach dem Seitenwechsel waren die Tiroler öfter in der gegnerischen Hälfte zu sehen, Topchancen blieben aber aus.
Auf Altacher Seite wurde ein Strafstoß nach VAR-Studium zurückgenommen. Jonas David hatte einen Schuss von Dijon Kameri mit dem Ellenbogen geblockt. Da dieser zuvor abgefälscht wurde und der Abwehrspieler so aus kurzer Distanz getroffen wurde, war die Entscheidung wohl vertretbar (69.). In der Nachspielzeit machte der kurz zuvor eingewechselte Gebauer mit seiner ersten Ballberührung alles klar, er traf aus elf Metern nach Gorgon-Vorarbeit. Nach drei sieglosen Spielen holten die Hausherren drei ganz wichtige Punkte.