Kärntner greifen nach der Meistergruppe

Klagenfurt träumt vom großen Wurf

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Am Wörthersee wird groß gedacht. Austria Klagenfurt schickt sich wie im Vorjahr an, im Rennen um die Meistergruppe in den Top Sechs zu landen. Zwar wird der Klassenverbleib als Ziel Nummer eins angegeben, der Blick geht dennoch weiter.

"Wir wollen uns in den oberen Sechs etablieren und dann auch einmal um die internationalen Startplätze mitspielen", umriss Geschäftsführer Matthias Imhof die Langzeitziele. Dafür greifen die Hamburger Eigentümer noch tief in die Tasche. Dass es den im Sportmanagement erfolgreichen Brüdern Zeljko und Tomislav Karajica (SEH Sports & Entertainment Holding) mit dem Verein ernst ist, zeigten die vergangenen Monate, als offenbar lukrative Übernahmeangebote ausgeschlagen wurden. Rund 19 Millionen Euro soll eine US-Investorengruppe Ende November für die Übernahme geboten haben. Klagenfurts deutsch-kroatische Club-Besitzer schlugen dies ebenso aus wie ein Offert eines Scheichs aus Saudi-Arabien kurz vor Weihnachten.

"Die Frage ist, was man will. Sieht man Austria Klagenfurt nur als Geschäft, dann hätte man es machen müssen", meinte Imhof dazu im APA-Gespräch. Die Führungsriege im Verein sei aber mit Herz und Leidenschaft dabei. "Wenn du siehst, was du erreichen kannst, machst du so etwas nicht. Wir versuchen, den Verein so weit wie möglich nach oben zu führen", betonte der deutsche Ex-Profi.

Dabei ist das Projekt Klagenfurt vorerst ein Minusgeschäft. Über drei Millionen Euro betrug der Fehlbetrag im Geschäftsjahr 2021/22, das negative Eigenkapital wuchs auf knapp acht Millionen Euro an. Die Gesellschafter müssen einspringen. In puncto Lizenzierung macht man sich in Kärntens Landeshauptstadt demnach keine Sorgen, wie Imhof anmerkte: "Wir versuchen, das (Minus, Anm.) kleiner zu machen, nächstes Jahr wieder ein Stück runter zu kommen. Aber im Bereich Lizenzierung mache ich mir keine Gedanken."

Austria-Derby zum Frühjahrsstart

Noch kein Thema ist eine Kooperation mit HNK Sibenik oder Viktoria Berlin. Den kroatischen Erstligisten übernahmen die Karajicas im Jänner, als Trainer wurde Damir Canadi installiert. Die in der deutschen Regionalliga spielenden Berliner rettete Tomislav Karajica vor knapp vier Jahren vor dem Aus. Eine gemeinsame strategische Ausrichtung ist noch nicht angedacht. Imhof sagt dazu: "So etwas muss man gemeinsam besprechen, aber das hat noch Zeit. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass Austria Klagenfurt in diesem Konstrukt die Nummer eins ist."

Auf dem Rasen will die Klagenfurter Austria zum Frühjahrsstart den Namensvetter aus Wien abhängen. Die Kärntner gastieren am 12. Februar in der Generali Arena, als Sechster haben sie nur einen Punkt Vorsprung auf den Hausherren und ersten Verfolger. Um die Mission Meistergruppe nicht zu gefährden, trachteten die Klagenfurter in der Winterpause danach, die Mannschaft beisammen zu halten. Eine Schlüsselrolle kam dabei Markus Pink zu.

Pink bleibt trotz Mega-Angebot

Für den mit zwölf Treffern Führenden der Torschützenliste flatterte am 31. Jänner noch ein Angebot aus Italien ein. Reggina um Trainer Filippo Inzaghi wollte Pink in die Serie B lotsen. Der 31-Jährige hätte dieses auch gerne angenommen, eine Einigung der Vereine blieb aber aus. Am Tag darauf betonte Pink in einem Statement demonstrativ, weiter alles für die Austria geben zu wollen. "Mein Ziel ist es, mit meiner Mannschaft so erfolgreich wie möglich zu sein. Dafür werde ich mich voll reinhauen", stellte der Kapitän klar.

Trainer Peter Pacult blieb der Top-Stürmer erhalten, das Angebot in Mittelfeld und Angriff wurde mit Vesel Demaku (leihweise von Sturm Graz) und Nicolas Binder (fix von Rapid) vergrößert. Der 21-jährige Binder wurde verpflichtet, da Jonas Arweiler nach einem Mittelfußbruch pausieren muss. Imhof sieht das Team gewappnet, im Sommer werde es nur punktuell Verstärkungen benötigen. Auch da ist Pink wieder ein Fragezeichen: Sein Vertrag läuft mit Saisonende aus.

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