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Hans Krankl (56) ist wieder da. Der ÖSTERREICH-Kolumnist erklärt im Interview, wie er den LASK wieder nach oben bringen wird.

ÖSTERREICH: Herr Krankl, was reizt Sie am LASK?
Hans Krankl: Der LASK ist wie Rapid ein Traditionsklub, hat ein riesiges Fanpotenzial. Vor allem in Oberösterreich. Hier kann man etwas bewegen.

ÖSTERREICH: Aber Sie wollten doch nach Ihrer Ablöse als Teamchef im September 2005 nie mehr wieder als Trainer arbeiten?
Krankl: Ich war damals gekränkt, sehr enttäuscht und wollte mich daher zurückziehen. Doch im Fußball gibt es einfach kein Nie.

ÖSTERREICH: Dennoch: Was hat Sie bewogen, nach dreieinhalb Jahren Abstinenz wieder auf die Trainerbank zurückzukehren?
Krankl: Ich war überrascht von der Vehemenz, wie Klaus Lindenberger und Peter-Michael Reichel mich umworben haben. Das war schon heftig. Ganz ehrlich, das hat mich zum Umdenken bewogen. Ich bin überzeugt, dass wir eine schöne Zeit haben werden.

ÖSTERREICH: Aber nur bis zum Sommer?
Krankl: Vorerst einmal. Ich will mich selber testen, ob mir der Trainerjob wieder taugt. Ich habe lange nicht mehr diesen Nervenkitzel an der Outlinie gehabt. Dann sehen wir weiter. Ich will den LASK wieder salonfähig machen.

ÖSTERREICH: Das heißt: Die Ehe Krankl–LASK könnte auch über den Sommer hinausgehen?
Krankl: Ja, ich habe mit Herrn Reichel vereinbart, dass wir uns nach Meisterschaftsschluss zusammensetzen. Aber im Moment gibt es wichtigere Dinge als einen langfristigen Vertrag.

ÖSTERREICH: Den LASK vorm Abstieg zu retten…
Krankl: Stimmt. Herr Reichel hat panische Angst, dass der LASK absteigen kann. Die Situation ist wirklich kritisch. Wenn Mattersburg und Altach wieder gewinnen, kann es eng werden. Ich soll den Abwärtstrend stoppen. Herr Reichel vertraut mir.

ÖSTERREICH: Haben Sie schon ein Rezept dafür?
Krankl: Das Wichtigste wird sein, den Spielern Selbstvertrauen einzuimpfen. Ich werde viele Einzelgespräche führen. Ohne Selbstvertrauen gibt es nämlich keinen Erfolg. Die Mannschaft kann weit mehr, als sie zuletzt gezeigt hat. Sie gehört daher auch in der Tabelle viel weiter nach oben.

ÖSTERREICH: Haben Sie schon Ursachenforschung für diese Talfahrt betrieben?
Krankl: Dafür war die Zeit noch zu kurz. Es ging doch alles ziemlich schnell. Am Sonntag war Herr Reichel plötzlich in Wien, Montag machten wir alles perfekt. Heute werde ich die Mannschaft kennenlernen. Aber es muss was innerhalb der Truppe passiert sein. Das zu eruieren, wird meine erste Aufgabe sein. Ich habe jetzt zwölf Tage bis zum nächsten Meisterschaftsspiel gegen Kapfenberg Zeit.

ÖSTERREICH: Da geht es gleich gegen Ihren Freund Werner Gregoritsch…
Krankl: Solche Inszenierungen spielt das Leben eben. Freundschaften soll man zwar pflegen, aber während eines Spiels gibt es die nicht. Dieses Heimspiel werden wir gewinnen.

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