Last-Minute-Treffer Dakas verhinderte nach 0:2-Rückstand erste Niederlage der 'Bullen'.
Pasching. Der Erfolgslauf von Fußball-Serienmeister Red Bull Salzburg ist zu Ende. Der größtenteils "zweite Anzug" der "Bullen" erkämpfte sich am Sonntag zum Abschluss der 8. Bundesliga-Runde im Schlager bei Verfolger LASK nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2-(1:2)-Remis. Es war der erste Punktverlust unter Trainer Jesse Marsch nach zuvor neun Pflichtspielsiegen zum Start von dessen Ära.
Patson Daka (32., 90.) verhinderte die erste Niederlage in der neuen Saison vor 6.018 Zuschauern in der Paschinger Raiffeisen Arena mit einem Doppelpack gerade noch. Die Linzer lagen durch ein Traumtor von Thomas Goiginger (4.) und einen Treffer von dessen Sturmpartner Dominik Frieser (18.) früh mit 2:0 voran. Eine Gelb-Rote Karte von Petar Filipovic (75./Foul) machte die Sache für die Salzburger im Finish etwas leichter.
Die Salzburger hielten den LASK fünf Punkte auf Distanz, neuer Zweiter ist der WAC, dem vier Zähler auf Rang eins fehlen. Beide Teams konnten am Ende mit der Punkteteilung wenige Tage nach den starken Auftritten im Europacup zufrieden sein. Der LASK erkämpfte wie auch schon 2018/19 (3:3) vor eigenem Publikum ein Unentschieden gegen den Ligakrösus.
Salzburg rotiert gegenüber Genk
Aus dem von Jesse Marsch im Vorfeld angekündigten "Bisschen" Rotation nach dem 6:2-Galaauftritt in der Champions League am Dienstag gegen Genk wurde eine ordentliche. Nur Tormann Cican Stankovic, Maximilian Wöber und Antoine Bernede blieben im Team. Der zuletzt etwas kränkelnde Topstürmer Erling Haaland saß nach 17 Toren in neun Pflichtspielen wie viele andere Stammspieler zu Beginn nur auf der Bank, mit Kapitän Andreas Ulmer, Andre Ramalho und Hwang Hee-chan waren drei Stützen nicht einmal dort zu sehen. Die Linzer verzichteten nach dem 1:0-Erfolg in der Europa League am Donnerstag gegen Rosenborg Trondheim auf Rotation, traten in bester Formation an. Kapitän Gernot Trauner war nach seiner internationalen Sperre wieder dabei.
Die völlig neu zusammengewürfelte Truppe der Salzburger fand durch Daka in der dritten Minute die erste Chance vor, Alexander Schlager zeigte vor den Augen von ÖFB-Teamchef Franco Foda eine gute Parade. Auf der anderen Seite führte schon die erste Aktion zum Erfolg. Enock Mwepu und Bernede leisteten sich leichte Ballfehler, und der von Frieser bediente Goiginger ließ dem zu weit vor dem Tor postierten Cican Stankovic mit einem Heber aus rund 20 Metern keine Chance.
Salzburg war nicht nur in dieser Aktion in der Defensive anfällig, man merkte den Akteuren die größtenteils fehlende Spielpraxis an. Die Linzer setzten da an, attackierten früh und energisch und waren das bessere Team. Den frühen zweiten Gegentreffer verhinderte ÖFB-Teamgoalie Stankovic bei einem Filipovic-Kopfball (10.). Acht Minuten später musste der 26-Jährige aber neuerlich hinter sich greifen. Albert Vallci attackierte den von Goiginger mit dem Kopf in Szene gesetzten Frieser nicht gut genug, weshalb der Stürmer zwei Tage nach seiner Vertragsverlängerung bis 2022 einschießen konnte.
Salzburg agierte auch im Spiel nach vorne nicht so flüssig wie gewohnt und konnte in der ersten Hälfte nur einmal mit seinem gefürchteten Umschaltspiel glänzen. Von Mwepu ideal bedient traf Daka ins kurze Eck. Die Partie war damit wieder völlig offen, und das blieb sie auch, da Goiginger (36.) nach Frieser-Vorarbeit im Eins gegen Eins an Stankovic scheiterte.