Nach dem Aus von Rapid-Trainer Peter Stöger geraten auch Salzburg und Sturm unter Druck. Drei Runden vor der Winterpause stecken beide Topklubs in der Europa-League-Krise und liefern neuen Zündstoff im Titelkampf.
Die Entlassung von Peter Stöger erschüttert die Liga. Doch der Trainerwechsel bei Rapid passt in ein größeres Bild. Drei Runden vor der Winterpause wackeln nun auch Salzburg und Sturm Graz. Beide Klubs kassierten in der Europa League erneut Rückschläge und rutschen im Ranking der besten 24 weiter ab.
Salzburg ging beim 1:4 in Bologna unter. Der Tabellenführer der Bundesliga scheiterte an der Klasse des Gegners, aber vor allem an der eigenen Nachlässigkeit. Vier Großchancen wurden vergeben, ein Abseitstor zurückgenommen. „Zu fehlerhaft“, kritisierte Trainer Thomas Letsch. „Wir laden den Gegner ein, Tore zu machen.“ Erst am Sonntag hatte seine Mannschaft ein spätes 2:3 gegen die WSG Tirol kassiert.
Sturm verliert weiter – und sucht die Leichtigkeit
Sturm Graz verlor zeitgleich bei Panathinaikos mit 1:2. In einem chancenarmen Spiel reichte es trotz stabiler Phasen nicht zu einem Punkt. „Es werden momentan Kleinigkeiten bestraft“, sagte Trainer Jürgen Säumel. Die Mannschaft gewann nur eines der jüngsten acht Pflichtspiele, und das im Cup nach Elferschießen. Offensiv bleibt Sturm blass: Die Stürmer Maurice Malone, Seedy Jatta, Leon Grgic und Axel Kayombo warten in der Europa League weiterhin auf ihr erstes Tor.
Auch innerhalb der Mannschaft wächst die Ratlosigkeit. Innenverteidiger Niklas Geyrhofer brachte es auf den Punkt: „Vielleicht müssen wir nicht so lange hinten den Ball herumspielen, keine Ahnung, ich weiß es gerade selber nicht.“ Säumel sprach offen von einer „Verkrampfung“, die das Team derzeit bremst.
Säumel ohne Vertrag
Schon vor dem Spiel in Athen sorgte Säumels Personalie für Unruhe: Sein Vertrag läuft mit Saisonende aus, konkrete Verhandlungen über eine Verlängerung gibt es bisher nicht. Sportchef Michael Parensen sagte dazu: „Es gibt keinen Zeitpunkt, keine Deadline.“ Auch Säumel wich zuletzt Fragen zu seiner Zukunft aus.
Heikle Ausgangslage – und Trainerschreck Hartberg
In der Bundesliga geht es für Sturm am Sonntag zum Sensationsteam und "Trainerschreck" Hartberg. Zuletzt musste Peter Pacult beim WAC nach der 1:2-Niederlage gegen Hartberg die Bank räumen. Und auch Ex-Rapid-Trainer Zoran Barisic hat keine guten Erinnerungen an die Hartberger. Das 0:1 gegen die Steirer 2023 war sein letztes Spiel für Rapid.
Salzburg reist nach Altach. Beide Teams stehen unter Druck, bevor es in der Europa League in die entscheidende Phase geht: Sturm trifft auf Roter Stern Belgrad, Salzburg muss gegen Freiburg, Basel und Aston Villa bestehen.
Die Ergebnisse der vergangenen Wochen zeigen: Der Stöger-Rauswurf könnte erst der Beginn unruhiger Tage bei den Topklubs sein.