Schon vor dem Bundesliga-Schlager krachte es im Linzer Urfahrmarktgelände.
Um 17 Uhr startete das Spiel LASK gegen Rapid in der Bundesliga, aber Tumulte gab es schon vier Stunden vorher. Gegen 13 Uhr eskalierte die Situation am Urfahrmarktgelände und endete in einer Massenschlägerei, wie die Polizei gegenüber oe24 bestätigt. Dutzende LASK- und Rapid-Fans waren daran beteiligt.
Festnahmen
Laut Polizei saßen rund 50 Fans in einem Gastgarten eines Restaurants, als 30 gegnerische Fans sie zu provozieren begannen. Die gegenseitigen Sticheleien endeten schließlich in der Rauferei. Demnach spielten sich in dem Gastgarten turbulente Szenen ab. Es sollen Sessel geflogen sein und Blumentröge, sowie Gläser zerbrochen sein. Außerdem wurden auch noch drei parkende Autos durch die Randalierer beschädiigt. Schockierte Gäste ergriffen sofort die Flucht und verständigten die Polizei. Bei ihrem Eintreffen ergriffen die Schläger die Flucht, dennoch konnten die Beamten beteiligte Personen anhalten, eine davon wurde sogar festgenommen.
Es folgten Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz. Informationen über Verletzte lagen zunächst keine vor.
LASK verdaute bitteres Europacup-Aus mit 2:1 über Rapid
Den Schlager in der Bundesliga konnten übrigens die Linzer für sich entscheiden. Der LASK hat das bittere Europacup-Aus gegen Besiktas Istanbul gut verdaut und mit dem 2:1 (0:0) über Rapid am Sonntag den zweiten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert. Christian Ramsebner (65.) und Philipp Wiesinger (89.) sorgten für den verdienten Heimerfolg über die Wiener, die durch Veton Berisha zwischenzeitlich ausgleichen konnten. Das grün-weiße Auf-und-Ab setzt sich also fort.
Drei Tage zuvor hatte Rapid, für das Christoph Knasmüllner einen Elfer vergab (84.), noch mit dem 4:0 über Slovan Bratislava überzeugt, nun wurde man vom LASK wieder auf den Boden zurückgeholt. In der Tabelle rangiert man mit 5 Zählern auf Platz 7, 2 Punkte hinter dem LASK, der auf die 5. Position vorstieß und mit dem WAC bzw. Sturm Graz gleichzog. Für die "Linzer Athletiker" war es der erste Ligasieg über Rapid seit dem 1:0 am 29. August 2010.
Djuricic verzichtete auf Schlüsselspieler
Rapid-Trainer Goran Djuricic verzichtete in Pasching nicht nur auf den leicht angeschlagenen Kapitän Andreas Schwab, sondern ließ im Vergleich zum Slovan-Spiel auch Thomas Murg, Marvin Potzmann und Deni Alar vorerst auf der Bank. Der LASK, der nur auf einer Position verändert war (Wiesinger statt Emanuel Pogatetz), gab zu Beginn auch den Ton an.
Thomas Goiginger hatte nach Vorlage von Samuel Tetteh bald die erste Chance, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Rapid-Goalie Richard Strebinger (6.). Es sollte nicht die letzte wichtige Tat des grün-weißen Tormanns werden. Auch bei einem Distanzschuss von James Holland (29.) war er zur Stelle, zu Beginn der zweiten Hälfte vereitelte er gute Möglichkeiten von Goiginger (52.) und Joao Victor (60.), im Nachschuss setzte Maximilian Ullmann den Ball über das Tor.
Rapid, das schon in der ersten Hälfte einer intensiv geführten, aber etwas fahrigen Partie, offensiv eigentlich nur einen Stangenschuss Knasmüllners verzeichnet hatte (22.), tat sich nach dem Seitenwechsel nicht leichter. Ein Kopfball von Andrei Ivan über das Tor (50.) blieb lange die einzig echte Chance für die Hütteldorfer.
Knasmüllner vergab Elfer
Die Führung des LASK lag nach gut einer Stunde in der Luft. Zwar kratzte Mateo Barac einen Tetteh-Schuss noch von der Linie (64.), kurz danach war aber Ramsebner mit einem herrlichen Weitschuss aus 30 Metern zur Stelle. Rapid agierte in der Folge bemühter, aber kaum glücklicher. Noch dazu vergab Knasmüllner, Triple-Schütze vom Slovan-Spiel, einen Elfer, der aufgrund eines vermeintlichen Handspiels Ramsebners erfolgt war: Alexander Schlager, der an diesem Tag kaum gefordert war, kurz zuvor einen schönen Versuch des eingewechselten Thomas Murg "gefischt" hatte (83.), parierte.
Beim leicht abgefälschten Weitschuss Berishas infolge einer bereits geklärt scheinenden Ecke war dann aber auch er geschlagen. Doch der LASK bewies Moral, suchte im Finish noch die Entscheidung und wurde nach einer Ecke belohnt: Wiesinger kam an den Ball und schob diesen aus Kurzdistanz ein. Für den 24-jährigen Salzburger war es das erste Bundesligator überhaupt.