Aus besiegelt!

Rapid-Präsident Bruckner schmeißt hin

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Was oe24 bereits am Freitag berichtete, ist jetzt fix! Rapid-Präsident Martin Bruckner schmeißt sein Amt offiziell hin. Der 57-Jährige zieht nach dem Vaduz-Debakel persönliche Konsequenzen und wird bei der kommenden Präsidentschaftswahl im November nicht mehr antreten.

"Ich übernehme für die derzeitige Situation unseres Vereins die Gesamtverantwortung" - mit diesen Worten bestätigte Präsident Martin Bruckner das, was in Hütteldorf intern schon alle wussten: Der 57-Jährige zieht nach dem Europacup-Debakel gegen Vaduz persönliche Konsequenzen, schmeißt hin. Bruckner, seit 2019 im Amt und schon zuvor Mitglied im Präsidium von Vorgänger Michael Krammer, wird die Geschicke zwar bis zur nächsten Präsidenten-Wahl im November fortführen, dann aber nicht wie geplant für eine Wiederwahl kanditieren.

Bruckner hat den Rückhalt der Fans verloren

Der Hauptgrund für den Abschied: Er hat den Rückhalt der Rapid-Ultras verloren, sie forderten schon nach Abpfiff gegen Vaduz vehement sein Aus. Dabei waren es ausgerechnet sie, die sich vor drei Jahren klar zu Bruckner bekannten, eine Wahlempfehlung für ihn abgaben. Letztendlich setzte er sich knapp gegen Herausforderer Roland Schmid durch, mit 53,35 zu 46,65 Prozent der Stimmen. Drei Jahre später ist seine Ära zu Ende. "Auch wenn es nun nur ein relativ kurzer Zeitraum sein wird, war und ist es mir eine Ehre, in dieser Funktion für den SK Rapid, der immer mein Herzensklub bleiben wird, tätig sein zu dürfen", meint Bruckner.

Der angekündigte Abschied des Präsidiums löst ein Chaos in Hütteldorf aus. Denn: Im Hintergrund startet nun ein Machtkampf, beginnt das Feilschen um den begehrten Job. Dabei kann der Rekordmeister aktuell nur eines gar nicht gebrauchen: Einen Wahlkampf wie vor drei Jahren, als das Duell zwischen Bruckner und Schmid für tiefe Gräben in Hütteldorf sorgte.

Marek und Hofmann Top-Kanditaten für Nachfolge

Der Top-Favorit heißt Andy Marek. Der Ex-Stadionsprecher und Stimme Rapids trat im März 2020 nach 27 Jahren im Dauereinsatz für den Klub ab, eine Krankheit zwang ihn zu diesem Schritt. Jetzt ist der 60-Jährige wieder genesen, nach wie vor Stammgast bei den Rapid-Spielen – und das nicht nur, weil sein Sohn Lukas das Stadionmikrofon von ihm übernahm.

Mareks Vorteil: Er ist im Verein geschätzt, speziell bei der Fan-Szene. Die würde sich bei der Wahl im November sicher nicht gegen ihn stellen – erst recht nicht, wenn dieser Legende Steffen Hofmann mit ins Boot holt. Der Rapid-Rekordspieler genießt hohes Ansehen bei den Anhängern. Er war es auch, der nach dem Debakel gegen Vaduz zwischen den aufgebrachten Anhängern und dem Präsidium intervenierte, den hitzigen Austausch beruhigte.

Ebenfalls ein Name, der in Hütteldorf immer wieder herumgeistert ist jener von Michael Tojner: Er sponsort die Grün-Weißen aktuell mit seiner Batterien-Firma VARTA, finanzierte das Trainingszentrum mit und zeigte schon vor drei Jahren Interesse am Präsidenten-Job.

Peschek gibt morgen Abschied bekannt

Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek wird am morgigen Sonntagvormittag in einer Pressekonferenz seine Zukunftspläne präsentieren. Im Rahmen einer persönlichen Erklärung wird der 38-Jährige, wie oe24 berichtet hatte, seinen Abschied verkünden. Peschek war seit 2013 beim Verein und leitet seit Februar 2015 die finanziellen Geschicke in Hütteldorf. Das Erbe seiner Ära bleiben das neue Stadion und das Nachwuchszentrum. Und, dass Rapid trotz zwei-jähriger Corona-Krise trotzdem finanziell stabil dasteht.

Coach Feldhofer kämpft gegen Sturm um seinen Job

Die Abschiede von Bruckner und Peschek könnten nur der Beginn des Köpferollens in Hütteldorf gewesen sein. Denn auch Trainer Ferdinand Feldhofer steht mit dem Rücken zur Wand. Noch erhält er das Vertrauen von Sportboss Zoki Barisic, darf am Sonntag im Heimspiel gegen Sturm auf der Bank platz nehmen. Setzt es aber auch da eine Niederlage, ist sein Aus nach nur zehn Monaten im Amt wohl besiegelt. Sein Kredit bei den Fans ist verspielt. Zu schlecht waren die Ergebnisse unter seiner Führung (Punkteschnitt: 1,56 pro Spiel), zu enttäuschend die spielerischen Vorstellungen.

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