Zum Jahresabschluss der Bundesliga gastieren die auswärtsschwachen Hütteldorfer bei der heimschwachen Admira.
Rapid will nach einem Herbst mit wenigen Höhen und einigen Tiefen mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause gehen. Der geschaffte Europacup-Verbleib soll dem Team von Neo-Trainer Ferdinand Feldhofer einen Schub geben, um am Sonntag (ab 14.30 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) bei der Admira in der Fußball-Bundesliga zum erst sechsten Mal in dieser Saison voll anzuschreiben. Das beinahe auswärtsschwächste Team der Liga gastiert beim beinahe heimschwächsten.
"Die Admira ist ein unangenehmer Gegner, der Boden wird nicht einfach zu bespielen sein. Ich erwarte einen absoluten Fight um jeden Ball", meinte Feldhofer vor dem Spiel der 18. Runde. Mit einem Dreier vor potenziell 4.000 Zuschauern in Maria Enzersdorf würden die fünftplatzierten Hütteldorfer näher an das erste Quartett heranschnuppern, da sich zeitgleich Austria Klagenfurt (4.) mit Sturm Graz (3.) duelliert. Zudem würde man einen Top-Sechs-Platz absichern. "Drei Punkte würden uns helfen, die Ausgangsposition zu verbessern, das heißt aber nicht, dass wir fix durch sind. Gleiches gilt in die andere Richtung. Wir sind weit davon entfernt, von einem Endspiel zu sprechen", sagte der 42-Jährige.
Rapid-Aufstellung: Offene Fragen bei Feldhofer
Vor Rapids 33. Bewerbspartie in dieser Saison standen personelle Fragezeichen. Ercan Kara bekam einen Schlag ab und musste noch vor der Pause mit einer Schienbeinprellung ausgewechselt werden. Sein Einsatz ist fraglich. Taxiarchis Fountas, der beim 1:0 in der Europa League gegen Genk angeschlagen passen musste, ist absolut ein Thema. "Bei Fountas wollten wir nicht das letzte Risiko eingehen, ich gehe davon aus, dass er gegen die Admira spielt", sagte Feldhofer. Bezüglich personeller Entscheidungen will er bis Sonntagvormittag zuwarten. "Ich werde diejenigen aufstellen, von denen ich glaube, dass sie die Richtigen und frisch sind." Denn es sei nötig, Akteure auf dem Platz zu haben, die "ans oder über das Limit" gehen können. "Eine 0815-Leistung wird nicht reichen", betonte Rapids Coach.
Mitte September gewann die von Rapid-Ikone Andreas Herzog gecoachte Admira sensationell 2:1 in Wien und punktete zuletzt auch gegen die Liga-Topteams Sturm (1:1), Salzburg (0:0) und Klagenfurt (3:3) - jedoch ausnahmslos in der Fremde. Die jüngere Heimbilanz ist wenig angsteinflößend. Die vergangenen drei Spiele wurden verloren, nur Altach (5) hat zuhause weniger Punkte als die Niederösterreicher (8) geholt.
Rapid entschied das Zweitrunden-Cupduell in der Südstadt nach Verlängerung für sich, die Liga-Bilanz in der Fremde kann jedoch als verheerend eingestuft werden: Noch unter Dietmar Kühbauer wurden in acht Anläufen nur fünf Punkte (kein Sieg) geholt. "Ich befasse mich nicht damit, was in der Vergangenheit war. Wir haben einen neuen Weg eingeschlagen, eine Richtung, die wirklich okay ist", verlautete der Steirer.
Sieg in Genk soll beflügeln
Nach dem 1:1 im Heimderby gegen die Austria gab das 1:0 in Genk samt Umstieg in die K.o.-Phase der Conference League viel Auftrieb. "Nach der Nachanalyse muss man sagen, es war eine außergewöhnliche Mannschaftsleistung mit ganz viel Siegeswillen, die Jungs haben sich selbst beschenkt. Das hat eine große Bedeutung für ganz Rapid. Dementsprechend nehmen wir viel Kraft mit und sind nach einem wunderschönen Ereignis voller Zuversicht", fasste Feldhofer, der für die Montag-Auslosung wunschlos ist, zusammen.
An die Südstadt hat nicht nur Rapid - vier Ligasiege in Folge - beste Erinnerungen, sondern auch Feldhofer. In einem seiner letzten Spiele für Rapid war er auf dem Weg zum Titel am 11. Mai 2005 beim 1:0 in der 93. Minute der Matchwinner. Erfolgreich war er dabei mit dem Oberarm. "Ich habe schöne Erinnerungen mit Rapid an die Admira. Der Treffer ist noch immer sehr präsent in meinem Kopf, weil ich einfach sehr oft noch darauf angesprochen werde. Meiner Meinung nach war das Tor legal", schilderte Rapids Coach seine Sicht.
Fan-Rückkehr freut Herzog
Herzog freute sich am Freitag über die Rückkehr der Zuschauer. "Gerade gegen Rapid wird bestimmt eine gute Stimmung im Stadion herrschen - und das braucht meine Mannschaft." Rapid habe gegen Genk ein sehr gutes Match abgeliefert. "Wir gratulieren ihnen zum Weiterkommen, aber am Sonntag ist damit Schluss, denn wir wollen die Herbstsaison mit einem Sieg beenden."
Mit Dominik Starkl darf Herzog einen Ex-Rapidler zurück im Kader begrüßen, Abwehrmann Niko Datkovic fehlt gesperrt. Defensiv-Allrounder Thomas Ebner ist nach seiner Gehirnerschütterung gegen Sturm fraglich. Sieben Spiele ist die Admira mittlerweile ohne Sieg. "Es gibt gegen Rapid keine Ausreden. Es heißt noch einmal alles aus sich rausholen - bis zum letzten Tropfen", forderte Kapitän Andreas Leitner. "Wir wollen endlich einmal wieder die drei Punkte in der Südstadt lassen."