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Nach dem 3:1-Heimsieg über Rapid am Sonntag ist der LASK auf bestem Weg zu Platz drei in der Fußball-Bundesliga. Sieben Punkte liegen die "Athletiker" vor Grün-Weiß auf Rang vier, selbst der "Vize" scheint möglich.

Das ersatzgeschwächte Rapid hingegen wurde in der ersten Hälfte förmlich an die Wand gespielt, konnte das Ruder nicht mehr herumreißen und muss sich angesichts der Heimpartie gegen Salzburg (Mittwoch, ab 20.30 Uhr im Sport24-Liveticker) bzw. dem Cupfinale am Sonntag (ab 20.30 Uhr im Sport24-Liveticker) gegen Sturm Graz klar steigern.

"Es kann eng werden, das wissen wir", betonte Rapid-Offensivmann Marco Grüll nach der zweiten Niederlage in der Meistergruppe. "Wenn wir so spielen wie in der ersten Hälfte, werden wir wahrscheinlich nicht Vierter bleiben, das müssen wir offen und ehrlich ansprechen". Die Warnung des 24-Jährigen hat Substanz, schließlich lauert Erzrivale Austria einen Punkt dahinter, selbst Meistergruppen-Schlusslicht Klagenfurt fehlen sechs Runden vor Schluss nur zwei Zähler.

Vergleichbare Sorgen hat der LASK nach dem zweiten Sieg im vierten Spiel (zwei Remis) der finalen Saisonphase nicht. Das Punktekonto ist aufgestockt, auch spielerisch wussten die "Athletiker" in der ersten Hälfte - mit Unterstützung Rapids - zu gefallen. Trainer Dietmar Kühbauer war dennoch darum bemüht, die Erwartungen ins Kraut schießen zu lassen. "Wir haben jetzt einen Polster auf Rapid und die Austria, es sind trotzdem noch Punkte zu vergeben. Ich schaue von Spiel zu Spiel, und das wird sich nicht ändern. Man darf nicht aufgrund eines Sieges gegen Rapid zum Fliegen anfangen."

LASK stapelt tief

Vom Blick Richtung Platz zwei wollte auch Innenverteidiger Philipp Ziereis nichts wissen. Er betonte lieber die Stärken seiner Truppe, den Rest werde man sehen. "Wir haben in der Meisterrunde noch einen Schritt nach vorne gemacht. Wir sind stabiler geworden, können Woche für Woche abliefern, diese Konstanz hat uns vielleicht in der Hinrunde ein bisschen gefehlt", erklärte er. "Wir können mit den Topteams mithalten."

Mahnung zur Demut dürfte den Oberösterreichern nicht zuletzt der Start in die zweite Hälfte gegen Rapid sein. Die verlief in den ersten zehn, 15 Minuten quasi spiegelbildlich zum ersten Spielabschnitt, als Robert Zuljs Doppelpack (10., 34.) die Kräfteverhältnisse eigentlich nur ungenügend widerspiegelte. Der Anschlusstreffer durch Ferdy Druijf (52.), der den gesperrten Torgaranten Guido Burgstaller vertrat, war zu diesem Zeitpunkt verdient und machte es noch einmal spannend. "Wir haben geglaubt, dass wir das Spiel zu sehr im Griff haben", erklärte LASK-Mittelfeldmotor Sascha Horvath, dessen Team mit Fortdauer aber wieder zurückfand und durch Ex-Rapidler Filip Stojkovic die Vorentscheidung herbeiführte (80.).

"Wir waren plötzlich am Drücker, haben seriös mit dem Ball gespielt, waren auch im Pressing präsenter und sind verdient zum Anschlusstreffer gekommen. Ich hatte das Gefühl, dass wir das Momentum auf unserer Seite haben", beschrieb Rapid-Coach Zoran Barisic die Phase nach dem Seitenwechsel. "Das dritte Tor war wieder ein Geschenk von uns, und dann war es vorbei, als hättest du uns den Stecker gezogen."

Anderes Gesicht nach Seitenwechsel

Seiner Ansicht nach war die Steigerung auch Umstellungen geschuldet. "In der ersten Hälfte waren wir wie das Kaninchen vor der Schlange. Die Mannschaft hat nach der Pause ein komplett anderes Gesicht gezeigt. Die Spieler, die dann am Platz waren, haben mehr Verantwortung übernommen, einfacher gespielt, die Bälle nicht so einfach verloren", meinte er zu den Einwechslungen von Patrick Greil und Dejan Petrovic für Roman Kerschbaum und Aleksa Pejic. Letzterer hatte mit seiner Zögerlichkeit das zweite Tor der Linzer eingeleitet.

Die Ausfälle Burgstallers, Schicks und einiger anderer wollte er nicht als Ausrede gelten lassen. "Es waren viele individuelle Fehler, der Mut war nicht da, gewisse Dinge einfach zu lösen. Konzentrationsfehler, Nervosität, ich weiß es nicht", sagte Barisic. Dass auch das anstehende Cupfinale eine Rolle gespielt haben könnte, wollte er nicht ausschließen. "Das ist menschlich, das ist einfach in den Köpfen drinnen. Ich versuche, es aus den Köpfen rauszubringen."

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