Rapid-Chaos

Maulkorb, Abmahnung für Maierhofer

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Bei Rapid wurde Donnerstag Klartext gesprochen. Bevor es ins Trainingslager ging, gab es eine ganz klare Abmahnung für Stürmer Stefan Maierhofer.

Donnerstag, 8.30 Uhr, Hanappi-Stadion in Wien-Hütteldorf. Trainingsauftakt bei Österreichs Rekordmeister Rapid. Nach und nach trudeln die Spieler ein und fassen in den Stadion-Katakomben ihre Sportutensilien aus. Die Fans hingegen waren in der Nacht schon da, um großflächig die Wände zu besprühen.

Überall unter der Südtribüne waren „Pacult raus“- Parolen zu lesen. Pacult selbst zeigte sich von der Schmieraktion zumindest nach außen hin unbeeindruckt. „Es wurde in letzter Zeit weit über das Ziel hinausgeschossen“, sagt er. „Ich bin das Bauernopfer.“ Mehr dazu lesen Sie hier.

Fakt ist: Pacults Trainer-Wechsel (Rotter für Barisic, Kohlbacher für Zajicek) wirbelt nicht nur bei den Spielern viel Staub auf, sondern auch bei den Fans.

Warnung an Spieler
Dann die mit Spannung erwartete Aussprache zwischen Spielern und Klubführung. Für zehn Minuten bleibt die Tür zur Spielerkabine geschlossen. Auf Pacults Wunsch ergreift Sportdirektor Alfred Hörtnagl das Wort. Die Predigt endet mit einer klaren Message an Sturm-Riesen Stefan Maierhofer. Er hatte nach der Degradierung von Barisic und Zajicek herbe Kritik an Trainer Pacults Entscheidung geübt.

Damit ist Schluss. Hörtnagl zu ÖSTERREICH: „Wir haben in der Verantwortung des Klubs reagiert und Stefan ganz klar abgemahnt.“ Und weiter: „Wir haben auch darauf hingewiesen, dass in jedem Spielervertrag verankert ist, dass keine öffentliche Kritik mehr zu führen ist.“

Angezählt
Im Klartext: Sollte sich Maierhofer oder einer seiner Kollegen noch einmal so weit aus dem Fenster lehnen, wird er seine Sachen packen können.

Um exakt 9.07 Uhr verließ der Rapid-Bus mit Trainern und Spielern Hütteldorf in Richtung Trainingslager Bad Radkersburg, wo für den Nachmittag die erste Laufeinheit angesetzt war. Sportchef Hörtnagl blickte dem Bus nach und meinte: „Jeder Spieler weiß jetzt, wohin die Reise geht.“

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ÖSTERREICH: Herr Hörtnagl, was haben Sie den Spielern in der Kabine gesagt?
Alfred Hörtnagl: Wir haben intern ganz klar angesprochen, wie sich die Spieler in der Öffentlichkeit zu verhalten haben. Mit ein paar Sätzen ist viel zu viel nach außen gedrungen. Auch wenn einiges aufgebauscht wurde, es waren zu viele Emotionen im Spiel.

ÖSTERREICH: Gibt es jetzt Verhaltensregeln für alle Rapid-Spieler?
Hörtnagl: In jedem Spielervertrag ist verankert, dass keine öffentliche Kritik zu führen ist. Darauf haben wir noch einmal hingewiesen. Damit ist das Thema beendet. Jeder weiß jetzt, wohin die Reise geht.

ÖSTERREICH: Haben Sie sich Rebell Stefan Maierhofer noch einmal extra zur Brust genommen?
Hörtnagl: Stefan hat nach einem guten Gespräch eine Abmahnung bekommen.

ÖSTERREICH: Das heißt: Noch einmal so eine Äußerung und er ist weg...
Hörtnagl: Das ist Ihre Interpretation. Wir haben in der Verantwortung des Klubs reagiert. Damit ist das Thema für uns erledigt.

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