Salzburg muss im UEFA Cup-Rückspiel gegen Sevilla Leitgeb vorgeben, die Spanier haben allerdings auch zwei schmerzliche Ausfälle.
Kurz vor dem Abflug des FC Sevilla am Mittwoch in Richtung Salzburg zum Erstrunden-Rückspiel im UEFA-Cup gegen Red Bull waren die Gesichter der Andalusier trotz des recht bequemen 2:0-Vorsprungs aus dem Heimspiel einigermaßen lang. Trainer Manolo Jimenez musste vier Spieler zu Hause lassen, die in seinen Konzepten sonst durchaus wichtige Rollen spielen. Vor allem der Ausfall des Brasilianers Fabiano schmerzt. Er hatte noch am Sonntag den 1:0-Auswärtssieg bei Atletico Madrid fixiert.
Fabianos Adduktoren
Der 27-jährige Luis "Fabiano" Clemente muss
mit einer Adduktoren-Verletzung mindestens zwei Wochen passen, weiters
flogen Mittelfeldspieler Diego Capel - der Torschütze zum 1:0 (6.) im
Hinspiel laboriert an Muskelbeschwerden - und Ivica Dragutinovic nicht nach
Österreich mit. Der serbische Verteidiger leidet an einer Gastritis. Dazu
kommt noch der Ausfall des Kolumbianers Aquivaldo Mosquera (Abwehr), den
eine Knöchelverletzung noch mindestens zwei Wochen außer Gefecht setzt.
Im Gegensatz zu diesen vier Spielern wurde Jose Angel Crespo (Mittelfeld) nach Salzburg mitgenommen, obwohl ihn Blasen auf den Füßen beim Training zuletzt sehr behinderten.
Kunstrasen-Training
In den vergangenen Tagen trainierte Sevilla
in seiner "Sportstadt" (Ciudad Deportiva) auf Kunstrasen. Das zeugt auch vom
Respekt, den die Andalusier dem Gegner und den Gegebenheiten im Stadion
Wals-Siezenheim entgegenbringen. "Es ist ein schwieriges Spiel gegen eine
große Mannschaft. Das haben sie schon im Hinspiel gezeigt und jetzt haben
sie den Kunstrasen zu ihrem Vorteil", warnte Crespo, der mit der
Filialmannschaft Sevilla Atletico in der Segunda Division öfters mit
synthetischem Boden konfrontiert ist.
"Auf Kunstrasen springt der Ball ganz anders", wusste Crespo daher zu berichten. Der 21-Jährige wollte diesen Umstand aber nicht als vorbeugende Ausrede gelten lassen: "Hoffentlich können wir uns darauf einstellen, denn wir müssen auf dem Feld zeigen, dass wir einfach das bessere Team sind."
Rekord in Reichweite
Vor dem Abflug wühlten Spaniens
Sportreporter auch behände in der Statistik-Kiste: Sollte Sevilla
ungeschoren, also ohne Niederlage, aus Salzburg abreisen, könnte Coach
Jimenez bisherige Clubrekorde einstellen. Der FC Sevilla wäre damit seit 19.
April (1:4 gegen Almeria) oder zehn Partien ungeschlagen. Derartige Serien
gab es bisher nur im Vorjahr (Ende Saison 2005/06 und Beginn 2006/07) und in
den Jahren 1944/45 und 1945/46. 1946 wurde die Mannschaft dann auch zum
einzigen Mal spanischer Meister.