Vor dem großen Showdown in der Königsklasse hofft Salzburg gegen Hartberg auf eine erfolgreiche CL-Generalprobe.
Fußball-Meister Red Bull Salzburg bestreitet am Samstag (ab 17 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) die Generalprobe für sein Highlight des Jahres. Die "Bullen" wollen im Bundesliga-Heimspiel gegen den TSV Hartberg Selbstvertrauen für das Duell am Mittwoch mit dem FC Sevilla tanken. Gegen die Andalusier benötigen die Salzburger wieder im leeren Stadion in Wals-Siezenheim einen Punkt, um erstmals in der Clubgeschichte das Achtelfinale der Champions League zu erreichen.
Ausgerechnet in dieser Phase werden die Mozartstädter von massiven Personalproblemen geplagt. Sechs Profis fallen wegen Verletzungen aus, zudem ist gegen Hartberg Mohamed Camara gesperrt. Hinter dem Einsatz von Noah Okafor steht aufgrund einer Oberschenkelblessur ein Fragezeichen. Trainer Matthias Jaissle zeigte sich dennoch gelassen. "Natürlich will ein Trainer immer aus der vollen Kapelle schöpfen, aber zu jammern, bringt nichts. Das ist nicht unsere Haltung, wir gehen bestmöglich damit um."
Man sei stark genug aufgestellt, um viele Ausfälle zu verkraften. "Wir wussten zu Anfang der Saison, dass wir einen sehr guten Kader haben, sowohl von der Qualität als auch von der Breite her. So können wir die lange Verletztenliste gut kompensieren", erklärte Jaissle.
Ulmer: "Müssen unsere Basics richtig abrufen"
Allerdings sprechen die jüngsten Ergebnisse eher gegen diese These. Nach einem überragenden Saisonstart schaute für die "Bullen" aus den vergangenen sechs Bewerbspartien nur ein Sieg heraus, zuletzt setzte es in der Vorwoche mit dem 1:2 bei Austria Klagenfurt die erste Meisterschafts-Niederlage in der laufenden Spielzeit. Daher warnte Andreas Ulmer: "Wir müssen unsere Basics richtig abrufen, die in den letzten Spielen nicht zu 100 Prozent da waren. Das müssen wir auf den Platz bringen."
Das erste Duell mit dem TSV endete mit einem mühsamen 1:0-Auswärtssieg für Salzburg. "Hartberg ist ein sehr unangenehmer Gegner, wir wissen das aus dem Hinspiel. Da haben sie uns vor Probleme gestellt, das war eine enge Partie. Wir werden alles abrufen müssen", betonte Jaissle und wies darauf hin, dass die Hartberger in dieser Saison bereits "große Mannschaften" wie Sturm Graz und den WAC geschlagen haben.
Hartberg drückt Bullen die Daumen
Außerdem fuhren die Hartberger auch Dreier gegen Rapid und zuletzt gegen den LASK ein. Nun würde Trainer Kurt Russ auch gern die Salzburger auf die TSV-Abschussliste setzen. In diesem Zusammenhang könnte das bevorstehende Sevilla-Match ein Vorteil sein. "Das wird auf jeden Fall im Hinterkopf der Spieler sein. Ich war selbst lang genug Spieler, so etwas kann man nicht ausblenden", meinte Russ.
Trotzdem seien die Salzburger klar zu favorisieren. "Dadurch, dass jeder schreibt, sie sind angeschlagen, werden sie es noch intensiver angehen. Ich glaube, sie sind jetzt gefährlicher, als sie es vorher waren", vermutete der Steirer, der dem Titelverteidiger für Mittwoch die Daumen drückt. "Ich wünsche ihnen, dass sie in der Champions League bleiben, das wäre gut für den gesamten österreichischen Fußball."
Gegen eine Salzburger Niederlage am Samstag - es wäre die erste überhaupt gegen Hartberg in der Bundesliga-Geschichte - hätte Russ hingegen nichts einzuwenden. "Dass sie Meister werden, steht eh außer Frage. Sie stehen über allen anderen." Nach 16 Runden führen die "Bullen" in der Tabelle jeweils zwölf Punkte vor Sturm und dem WAC. Hartberg ist 19 Punkte hinter Salzburg Sechster. "Fix in der Meistergruppe sind für mich nur Salzburg, Sturm und WAC. Der Rest kämpft um die anderen drei Plätze, da ist alles möglich", erklärte Russ.