Schwerer Aderlass bei Sturm Graz: Hochkaräter sollen halbwegs adäquat ersetzt werden.
Mit einer Mannschaft junger Österreicher hat Sturm Graz in der abgelaufenen Bundesliga-Saison für erfrischendem Fußball gesorgt und lange an der Spitze mitgespielt. Doch die Grazer können das Team nicht halten und verlieren viele Leistungsträger. Präsident Hans Rinner, Manager Walter Hörmann und Trainer Franco Foda wollen die Abgänge durch ablösefreie Spieler ersetzen und mit einem Budget von 8,2 Millionen Euro auch in der Meisterschaft 2008/09 eine "gute und kampfkräftige" Mannschaft stellen.
Foda verliert mit Sebastian Prödl (Werder Bremen), Klaus Salmutter (LASK), Thomas Krammer (Austria), Mark Prettenthaler (Augsburg) und auch dem routinierten Torhüter Josef Schicklgruber (Karriereende) viele Stützen. Zudem droht der Abgang von Mittelfeld-Spielmacher Jürgen Säumel, der nach Deutschland zum Bundesliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach tendiert.
Aufgrund des begrenzten Budgets, in dem rund fünf Mio. Euro für die Kampfmannschaft vorgesehen sind, ist die Suche nach Ersatz schwierig. Fix ist vorerst nur Andreas Hölzl von Wacker Innsbruck, die Rückkehr von Verteidiger Ferdinand Feldhofer von Innsbruck nach Graz ist auf Schiene und soll nach Pfingsten abgeschlossen sein. Ob der Slowake Peter Hlinka von Augsburg zurück nach Graz übersiedelt, ist nicht sicher. "Wir suchen in Ruhe und ohne Hektik Ersatz", meinte Foda.
Die für den UI-Cup qualifizierten Grazer sind dennoch zuversichtlich, ihren treuen Fans eine konkurrenzfähige Mannschaft präsentieren zu können. Denn die Zuschauer sind ein wichtiger Pfeiler im Budget, Sturm rechnet mit einem Schnitt von 9.500 Zuschauern und Einnahmen von drei Mio. Euro. Die Eintrittspreise werden dafür um acht Prozent erhöht, ausgenommen sind nur die Tickets für die Fankurve. Das Budget wird durch Sponsoring (2,8 Mio. Euro), TV-Gelder (1,0 Mio.) und Merchandising/Transfers (1,4 Mio.) komplettiert.
Große Sorgen bereitet dem SK Sturm seine Akademie, die einzige in der Steiermark. Weder im Vorjahr noch heuer habe der Club bisher öffentliche Unterstützung erhalten, erklärte Rinner. "Wir haben Zusagen, aber nichts bekommen. Wenn es so weiter geht, wird es bald keinen Spitzenfußball mehr in der Steiermark geben", sagte der Sturm-Präsident.