Die Ilzer-Elf ist schon seit drei Runden sieglos, will in Favoriten zurück in die Spur zurückfinden.
Bei der Austria geht es sportlich und wirtschaftlich in den finalen Wochen der Herbstsaison um viel. Auf dem Rasen warten angefangen mit dem Heimspiel gegen Sturm Graz am Sonntag (ab 14.30 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) auch noch Partien bei Rapid und gegen den LASK, im Hintergrund wird an der finanziellen Rettung gebastelt. Die Grazer wollen in einer ob der Corona-Vorgaben leeren Generali Arena die Müdigkeit abschütteln. Nach drei sieglosen Runden soll endlich wieder voll angeschrieben werden.
"Unser Ziel ist es, in der Liga gute Leistungen auf den Platz zu bringen, Ergebnisse zu liefern und bis zur Winterpause Punkte zu hamstern. Wichtig ist, dass wir alles geben, was in uns steckt", sagte Christian Ilzer nach dem 0:2 in der Europa League bei PSV Eindhoven. Die Niederlage vor Augen nahm Sturms Trainer in den Niederlanden vorausblickend Wechsel vor. Kelvin Yeboah, Gregory Wüthrich oder Jon Gorenc-Stankovic gingen vorzeitig vom Feld.
Sturm muss mit Kräften haushalten
Nach einem dichten Programm und einer Coronawelle im Kader muss Sturm mit den Kräften haushalten. Nach der Reise nach Wien wartet das Nachtragsspiel in Altach am Mittwoch, ehe es am kommenden Samstag daheim gegen die Admira geht. "Aufgrund der Umstände in den letzten Wochen haben wir an Punch und Substanz verloren. Wir müssen gut rotieren. Wir haben eine große Gruppe an Spielern, die man starten lassen kann", betonte Ilzer.
Der erste Verfolger von Leader Salzburg liegt in der Tabelle 15 Punkte hinter dem Meister, auf die auf Rang sieben platzierte Austria beträgt der Vorsprung bei einem Spiel weniger sieben Zähler. Die Wiener waren beim 2:2 im ersten Saisonduell in Liebenau aber ebenbürtig. Der damals zweifache Austria-Torschütze Marco Djuricin ist vor dem neuerlichen Vergleich aufgrund einer Knieblessur fraglich. Dabei vermissen die Violetten gerade im Angriff Durchschlagskraft.
"Wenn ich unsere Spiele durchgehend betrachte, waren die Basics immer da. Die Probleme, die ich sehe, sind im letzten Drittel", analysierte Trainer Manfred Schmid vor der Partie zum wiederholten Mal. In Klagenfurt ließ seine junge Elf beim 0:0 in der Vorwoche wieder gute Möglichkeiten liegen. Zwei Punkte fehlen der Austria derzeit auf den sechsten Platz, der den Sprung in die Meistergruppe bedeuten würde.
Austria vor Wochen der Wahrheit
Sturms Auftritt in Eindhoven wollte Schmid nicht zu sehr als Maßstab nehmen. "Man kann wenige Lehren daraus ziehen. Sturm hat sich sehr am Gegner orientiert, man kann nicht erwarten, dass das auch gegen uns passiert", meinte der Coach. Die Austria wartet gegen Sturm seit vier Ligaspielen auf einen Sieg. In der vergangenen Saison gewannen die Steirer in Wien mit 4:0.
Bereits vor der Partie soll die Weichenstellung für das Überleben des Clubs erfolgen. Am Freitag wollte Vorstand Gerhard Krisch die Clubgremien über den Zwischenstand auf der Suche nach dem rettenden Investor informieren. Drei Kandidaten sind offenbar noch im Gespräch, darunter soll sich auch eine österreichische Gruppe befinden. Nach der Absegnung durch die Gremien wird es in Detailverhandlungen gehen. "Mein Ziel ist es, bis Weihnachten zu wissen, mit welchem Investor wir in diese Vertragsverhandlungen einsteigen, um die Verträge final zu gestalten", erklärte Krisch diese Woche in ViolaTV. Parallel werde auch die Möglichkeit einer Insolvenz durchgedacht. "Aber ich will klarstellen, dass das wirklich nur das 'Worst-Case-Szenario' ist", so der Austria-Vorstand.