War es wirklich Selbstmord? Der Tod des polnischen Fußballers gibt Rätsel auf. Die Mannschaft bekommt 3 Tage frei.
Der Schock nach dem Tod von Fußballer Adam Ledwon sitzt tief. War es tatsächlich Selbstmord? Das Obduktions-Ergebnis gibt es heute.
"Für uns gilt der Fall als bedenklicher Tod", erklärt Chefinspektor Manfred Dörfler vom LKA Klagenfurt gegenüber ÖSTERREICH. "Vieles spricht zwar für Selbstmord, aber wir müssen noch ein paar Spuren nachgehen." Endgültige Klarheit über das Ableben des Profi-Kickers soll es heute nach der von der Staatsanwaltschaft angeordneten Obduktion geben.
Eheprobleme
Bei Ledwons Klub Austria Kärnten hängen die Fahnen
auf Halbmast. Trainer Frenkie Schinkels gab drei Tage frei, bot ein
Teamgespräch mit einem Geistlichen an. Schinkels: "Als Spieler war Adam ein
Kampfschwein, privat sehr harmoniebedürftig." Nachsatz: "Vor allem jetzt
wegen seiner privaten Spannungen."
Schlägerei
Ledwons Ehefrau Mariola und die Kinder waren nach
Polen zurückgekehrt. Ein Schock, von dem sich Ledwon nie erholt hat. Seine
Mitspieler wussten wenig über den Menschen hinter dem Kicker. Verteidiger
Carlos Chaile: "Für Samstag haben Chiquinho und ich ihn zum Grillen
eingeladen." Ledwon sagte ab, weil er Besuch aus Polen hatte. Mitsamt seinen
Landsleuten wurde Ledwon am Samstag in eine Rauferei in Klagenfurt
verwickelt. Wie auch am Spielfeld (Ledwon war Bundesliga-Rekordhalter bei
gelben Karten) hatte sich Ledwon auch privat nicht immer unter Kontrolle.
Bekannte berichten, dass er, wenn er getrunken hatte, sehr aggressiv werden
konnte.
Im Visier polnischer Medien
Immer wieder war Ledwon auch ein
gefundenes Fressen von polnischen Medien, wenn es darum ging, Hasstiraden
abzufeuern. Makaber: Polens Boulevard-Blatt Super Express erschien noch in
der Mittwoch-Ausgabe mit dem Kopf von Ledwon am Cover. Daneben stand der
Titel: "Österreicher haben keine Eier!"Ledwon hinterließ noch einen
Abschiedsbrief, der ebenfalls Teil der genauen Untersuchungen der
Kriminalpolizei ist. Bereits im Jahr 2005 benutzte „Super Express“ Ledwon.
Damals wurde ein Konflikt mit Didi Kühbauer inszeniert.