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Sturm Graz hat sich als klare Nummer zwei in der Fußball-Bundesliga in die Winterpause verabschiedet. Mit dem packenden 1:1 beim LASK hielten die Steirer den Ligadritten nach der 16. Runde sechs Punkte auf Distanz.

So groß ist auf der anderen Seite auch der Rückstand auf Herbstmeister Red Bull Salzburg. "Grundsätzlich sind wir zufrieden mit dem Punkt, wir können mit einem positiven Resümee in die Winterpause gehen", sagte Sturm-Kapitän Stefan Hierländer.

Daran ändert auch die sieglose Pflichtspielserie von drei Partien im November nichts. Da hatte es nach dem bitteren Out in der Europa League aufgrund einer Niederlage bei Midtjylland auch ein mageres 1:1 in der Liga in Altach gegeben. Genauso kann man in der jüngsten Zeit auch Positives hervorheben. In der Meisterschaft sind die Grazer elf Partien unbesiegt, eine Serie, die zuletzt im Herbst 2001 unter Coach Ivica Osim gelungen war. Überhaupt eine Premiere ist, dass die ersten acht Auswärtsspiele ohne Niederlage beendet wurden.

Schicker äußert sich zu Rapid-Gerüchten

Wenig verwunderlich, dass solch eine Bilanz Begehrlichkeiten weckt. Sturm-Trainer Christian Ilzer wurde zuletzt genauso wie Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker mit einem Transfer in Verbindung gebracht. An Letzterem soll Ligarivale Rapid interessiert sein. "Es ist ein Gerücht, es gibt keinen Kontakt, ich fühle mich sehr, sehr wohl in der Steiermark", betonte Schicker gegenüber Sky wie in der vergangenen Woche. Beispiele aus der Vergangenheit zeigen allerdings, dass es im Fußball unabhängig davon oftmals sehr schnell gehen kann.

Schnell ging es auch in Pasching nach Wiederbeginn, da waren keine 40 Sekunden gespielt, als Rene Renners Direktabnahme von knapp außerhalb des Strafraums den Weg ins Sturm-Tor fand. Die Grazer konnten auch dank ihrer Wechselspieler noch einen Punkt mitnehmen. Der in der 59. Minute auf das Feld gekommene Emanuel Emegha (76.) stach als "Joker". "Wir haben mit unseren Wechseln Energie und Frische ins Spiel gebracht. In der letzten halben Stunde haben wir ein bisschen mehr im Tank gehabt als der LASK, das hat mir sehr gut gefallen", analysierte Ilzer.

Dass die Grazer im Herbst acht Pflichtspiele mehr als der Gegner absolvierten, fiel überhaupt nicht ins Gewicht. Im Finish drückten beide Teams auf den Sieg. Sturm reklamierte bei einem Zweikampf von Sascha Horvath mit Otar Kiteishvili vergeblich Elfmeter (82./Ilzer: "Für mich eher Foul wie kein Foul"), dann rettete Sturms Jörg Siebenhandl im Duell mit Keito Nakamura (85.). Auf der anderen Seite traf Emegha nur das Außennetz (89.). "Ein Sieg wäre sicher noch möglich gewesen, insgesamt muss man in so einem Spitzenspiel aber froh sein über den Punkt. Den nehmen wir gerne mit und freuen uns aufs Frühjahr", sagte Ilzer.

Kühbauer ärgert sich über Remis

Dessen Gegenüber war nicht ganz so zufrieden. "Ein perfekter Abschluss wäre es mit einem Dreier gewesen, den haben wir leider verpasst. Dafür darfst du keine Fehler machen, das ist ärgerlich", sagte Dietmar Kühbauer. Trotzdem habe sein Team einen "guten Herbst" hinter sich. "Salzburg ist in einer anderen Liga und Sturm ist von der Kaderbesetzung auch über uns zu stellen und steht zurecht auf Platz zwei", verlautete der Burgenländer.

Man habe allerdings unter Beweis gestellt, dass man bei guter Performance gut dran sei am Konkurrenten. Das macht auch den Linzer Kickern Mut. "Wir haben zwar im Herbst einige Punkte hergeschenkt, können aber schon zufrieden sein und mit einem positiven Gefühl in die Vorbereitung hineinstarten", sagte Renner.

Der LASK schaffte es im Herbst als einziges Team die Grazer zu besiegen, dank dem Sonntag-Remis wurden gegen den Zweiten vier Punkte eingefahren. Die Partie war eine besondere, da die Linzer zum letzten Mal in der Liga in der Raiffeisen Arena in Pasching antraten. Im Frühjahr wird das neue Linzer Stadion eingeweiht. "Die Fans haben ein sehr intensives und gutes Spiel gesehen", meinte Kühbauer. Zustimmung gab es da auch von Ilzer: "Es war ein würdiger Abschluss, wirklich ein Spitzenspiel."
 

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