Die Ouvertüre zu Frühjahrssaison im heimischen Fußball geht mit dem Viertelfinal-Schlager im ÖFB-Cup zwischen dem LASK und Salzburg in Szene. Die Linzer bauen am Freitag (18.00 Uhr/live ORF 1 & oe24-Liveticker) auf den Heimvorteil, tappen mit Blick auf den Gegner aber ein wenig im Dunklen.
Salzburg hat in der Vorbereitung ein anderes System einstudiert, mit Fernando hat sich ein Angreifer fit gemeldet, der beim Serienmeister den Unterschied ausmachen könnte.
Für Thomas Sageder kommt eine Herausforderung, aber der erklärte "Wunschgegner" zu. "Wir haben eine Mannschaft, mit der sehr viel möglich ist. Irgendwann musst du an Salzburg vorbei und das soll am Freitag sein", meinte der LASK-Trainer. Die beiden Teams standen sich zuletzt in der Saison 2021/22 im Viertelfinale gegenüber, Salzburg siegte 3:1. Das Finale 2021 entschied Salzburg mit einem 3:0 gegen die Linzer. Die Favoritenrolle schob Sageder somit dem Gegner zu. "Ich glaube, der Respekt vor uns ist ein anderer als noch vor ein paar Jahren", sagte er aber.
Linzer gewannen Duell zuletzt in Liga
Damit zusammenhängen könnte das jüngste Duell. Ende Oktober gewannen die Linzer in Wals-Siezenheim mit 1:0. In der Meistergruppe im vergangenen Frühjahr gab es ein 0:0 in Salzburg und einen 1:0-Sieg der "Bullen" in Linz. Red-Bull-Coach Gerhard Struber erkannte: "Die letzten Ergebnisse sind ein Abbild davon, dass der LASK zugelegt hat." Der Salzburger stellte sich auf "intensive Momente" ein und erwartete einen "Abnützungskampf". Nach einer intensiven Vorbereitung wollen die Salzburger dafür bereit sein.
Salzburg baut auf Fernando
Die Dreierkette in der Abwehr wurde erprobt und könnte auf der Gugl zum Einsatz kommen. "In der Mannschaft ist viel passiert. Die Vorbereitung war extrem intensiv, und wir haben an dem gearbeitet, was verbesserungswürdig war. Das ist uns offensichtlich gut gelungen", berichtete Torhüter Alexander Schlager. In Abwesenheit der beim Afrika-Cup engagierten Karim Konate (Elfenbeinküste), Dorgeles Nene und Sekou Koita (beide Mali) setzte sich Fernando in Szene. Der Brasilianer scheint nach vielen Verletzungsproblemen aktuell topfit.
Neuzugang Flavius Daniliuc kommt nicht zum Einsatz
Für Struber ist der 24-Jährige ein Garant für die besonderen Momente. "Er hat eine spezielle Begabung, eine spezielle Dynamik. Er ist unberechenbar und hat unglaublichen Speed, und hat kaum etwas, was nicht sexy ist." Zu überzeugen vermochte in den Testspielen auch der 21-jährige Mamady Diambou in der Mittelfeldzentrale. Für den von Salernitana ausgeliehenen Flavius Daniliuc ist ein Einsatz zu früh, Nicolas Capaldo und Samson Baidoo fallen aus. Für Salzburg ist der Cup auch ein Gradmesser vor dem Liga-Gipfel mit Sturm Graz eine Woche später. "Es geht Schlag auf Schlag, das ist aber nicht schlecht, weil wir gleich wissen, wo wir stehen. Es ist von Anfang an Druck im Kessel", betonte Struber.
Ex-Bullen-Profi Valon Berisha in den Reihen vom LASK
Beim LASK ist mit Valon Berisha ein ehemaliger Salzburg-Profi der prominenteste Neuzugang. Für den Kosovaren kommt ein Startelf-Einsatz jedoch noch zu früh. Sageder berichtete von einer "Einheit", die bei den Oberösterreichern auf dem Platz stehe. Für Zwischengeräusche sorgte in den vergangenen Wochen wieder die Demontage der ehemaligen Stammkraft Peter Michorl. "Als Trainer ist es eines der schwersten Dinge, den Kader zu moderieren", sagte Sageder. "Wir haben eine sehr fordernde Kadersituation. Ich trainiere mit 20 Feldspielern, mit mehr mache ich es nicht mehr." Den Luxus-Kader auszudünnen, gelang im Winter nur bedingt: Husein Balic wurde zu Lodz abgegeben.
Zulj: "Wir werden bereit sein"
Der Erfolg in Salzburg vor drei Monaten soll beflügeln. Torschütze Robert Zulj hegte sehr schöne Erinnerungen und würde ein Deja-vu naturgemäß begrüßen. "Wir waren in den letzten Duellen in keinem Spiel schlechter als Salzburg, oftmals auf Augenhöhe. Wenn du gegen Salzburg gewinnen willst, dann musst du 90 Minuten auf Augenhöhe oder besser sei. Jeder Spieler muss bei Spielbeginn bereit sein zu leiden. Wir werden am Freitag bereit sein", kündigte der Kapitän an.
Weltrekord-Versuch in Reanimation
Vor dem Spiel soll gemeinsam mit den Stadionbesuchern der Weltrekord in der Reanimation aufgestellt werden. Jeder Stadionbesucher bekommt eine Platte mit einem Schaumstoffherz und darf sich danach in Erster Hilfe versuchen. Aktuell liegt der Weltrekord für gleichzeitige Reanimation bei 12.000 Menschen. Für die Cup-Partie waren am Mittwochmittag 13.000 Tickets verkauft.