Rekordmeister muss zahlen

Pyro-Skandal: Hammer-Strafe für Rapid

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Wegen "missbräuchlicher Verwendungen pyrotechnischer Gegenstände":

Der SK Rapid Wien ist am Montagabend zu einer Heim-Fansektor-Sperre für ein Match verurteilt worden. Der Senat 1 der Fußball-Bundesliga verhängte außerdem wegen des Abbrennens von pyrotechnischen Gegenständen im Heimspiel am 14. Februar gegen Ried (3:0) eine Geldstrafe von 35.000 Euro über die Hütteldorfer, denen wegen der Vorfälle beim Admira-Match am Samstag (1:1) weitere Strafen drohen.

Die Sperre des Heim-Fansektors im Ernst Happel Stadion (Sektor C und D, 1. bis 3. Rang) ist eine Folge des Urteils vom 24. November des Vorjahres. Damals waren nach den Vorfällen rund um das Wiener Derby am 9. November sowohl Rapid (25.000 Euro) als auch die Austria (35.000) wegen der "Verletzung der Veranstaltungsbestimmungen" sowie der "missbräuchlichen Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen" zu Geldstrafen verurteilt worden.

Bedingte Sektor-Sperre
Zusätzlich entschied der Senat 1 damals eine bedingte Sperre des Heimfansektors, sollten Rapid oder die Austria bis Saisonende erneut wegen Verletzung von § 116a der ÖFB-Rechtspflegeordnung, in dem der gesetzlich verbotene Einsatz von pyrotechnischen Gegenständen geregelt ist, bestraft werden. Diese bedingt nachgesehene Sperre des Rapid-Heimfansektors wurde nun widerrufen.

"Der Widerruf war aufgrund der neuerlichen Vorfälle innerhalb der Probezeit zwingend vorzunehmen. Die nunmehrige Geldstrafe orientiert sich an der Vielzahl der missbräuchlich verwendeten pyrotechnischen Gegenstände und an den zahlreichen einschlägigen Vorstrafen des SK Rapid Wien", wurde Senat-1-Mitglied Norbert Wess von der Bundesliga zitiert.

Rapid legt Einspruch ein
Rapid Wien kündigte noch am Montagabend Einspruch an. "Um den wirtschaftlichen Schaden für den Verein möglichst gering zu halten und auch aus Überlegungen zur Sicherheit (der nächste Heimspielgegner ist Sturm Graz) wird Rapid gegen das bekannt gegebene Urteil Protest anmelden", teilten die Hütteldorfer mit. Die Sperre des Heimfansektors ist damit erst frühestens im März möglich, da Rapid nach der Zustellung des begründeten Urteils für seinen Protest 14 Tage Zeit hat.

Wegen des Einsatzes von pyrotechnischen Gegenständen beim jüngsten Auswärtsmatch am vergangenen Samstag in der Südstadt wird von der Bundesliga ein weiteres Verfahren gegen Rapid nach Vorliegen des vollständigen Spielbeobachterberichtes beim Senat 1 eingeleitet.

Rapid bedauerte die Fan-Verfehlungen im Heimspiel gegen Ried und beim Auswärtsmatch gegen die Admira. "Das sind Aktionen, die der SK Rapid nicht gut heißt", betonte Club-Geschäftsführer Christoph Peschek. "Wir wissen prinzipiell die Stimmung, die unsere Fans erzeugen, zu schätzen. Fakt ist aber, dass der SK Rapid den Gesetzen, sowie den Regelungen von FIFA, UEFA und Bundesliga unterliegt und sich auch daran zu halten hat."

Gleichzeitig hob Peschek den doppelten Schaden für den Verein hervor. Neben dem finanziellen Verlust könnten auch all jene Anhänger, die sich völlig korrekt verhalten haben, nun mit einem Ausschluss von einem Heimspiel bestraft werden. "Gesetze sind einzuhalten und Aktionen wie bei den letzten beiden Spielen schaden schlussendlich unserem Verein, dessen Wohlergehen für alle Grün-Weißen an oberster Stelle stehen sollte, am allermeisten", appellierte Peschek an die Fans.

 

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