Wacker siegt gegen Sturm

Rapid blamiert sich gegen LASK

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Helge Payer rettete den Rapidlern mit einem gehaltenen Elfer sogar einen Punkt.

Österreichs Fußball-Rekordmeister Rapid ist am Samstagnachmittag im Auftaktspiel der 26. Bundesliga-Runde gegen das abgeschlagene Schlusslicht LASK nicht über ein torloses Remis hinausgekommen. Während die Hütteldorfer nach dieser enttäuschenden Leistung im Hanappi-Stadion Tabellenfünfter blieben, reduzierten die Linzer den Rückstand auf Mattersburg vor den Abendspielen auf acht Punkte.

Allerdings hätten die mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl agierenden Gäste eigentlich erstmals seit dem 27. Mai 2000 (1:0) drei Zähler aus dem Westen Wiens mitnehmen müssen. Doch LASK-Kapitän Rene Aufhauser scheiterte in der 82. Minute vom Elfer-Punkt kläglich an Rapid-Schlussmann Helge Payer. Ein Foul von Saurer, der Kaufmann im Strafraum niedergerissen hatte, hatte zu diesem Penalty geführt (81.). Damit sind die Oberösterreicher schon seit 15 Runden sieglos.

Rapid ohne Verve
Rapid kam in Hälfte eins überhaupt nicht auf Touren, obwohl Coach Peter Pacult erstmals seit 20. Februar wieder Jan Vennegoor of Hesselink nach dessen Verletzung von Beginn an als zweite Spitze aufbot. Aber der Niederländer war wie die gesamte Rapid-Elf an diesem Nachmittag ein Schatten seiner selbst.

Der LASK war dagegen vor allem im Konter gefährlich, erstmals in Minute sieben, als nach einer Kaufmann-Schussflanke Rapid-Goalie Helge Payer nur kurz abwehrte. Doch Bukvas Nachschuss aus spitzem Winkel wurde von Pehlivan gerade noch in den Corner geblockt. Die größte Chance vor der Pause hatte aber LASK-Stürmer Kragl, der Sonnleitner aussteigen ließ, aber mit seinem schwachen Abschluss an Payer scheiterte (21.).

LASK nach Ausschluss geschwächt

Auch nach dem Wechsel tat sich Rapid schwer, und die Gäste aus Linz präsentierten sich weiterhin alles andere als ein Abstiegskandidat. Die überwiegende Mehrheit der 16.200 Zuschauer im Hanappi-Stadion, unter ihnen auch der Ex-Rapidler und aktuelle Duisburg- sowie ÖFB-Team-Torjäger Stefan Maierhofer, wurde deshalb mit zunehmender Spieldauer immer besorgter. Der LASK schwächte sich jedoch selbst, als Duro in der 62. Minute von Referee Markus Hameter nach seinem zweiten Gelb-Foul vorzeitig vom Platz gestellt wurde.

Der daraus resultierende Freistoß brachte die ersten Torschüsse der Gastgeber nach der Pause: Zunächst lenkte Linz-Schlussmann Mandl mit den Fingerspitzen den 30-m-Direktversuch von Kayhan gerade noch an die Stange, wenige Sekunden später landete ein Hofmann-Schuss an der Latte (beide 64.). Auf der Gegenseite scheiterte Majabvi mit einem Fernschuss ebenfalls an der Latte (76.) - und Aufhauser dann eben mit seinem Foulelfer. Den Matchball für Rapid vergab Salihi, der nach Saurer-Vorarbeit in Mandl seinen Meister fand (89.).

Stimmen zum Spiel:

Peter Pacult (Rapid-Trainer): "Wir haben heute nicht gut gespielt und viele technische Fehler gemacht, aber wir haben den Gegner nicht unterschätzt. Natürlich ist die Enttäuschung groß, aber wir sind nicht bei einem Wunschkonzert, es gibt auch noch einen Gegner. Jetzt muss man sich dieses Spiel in Ruhe anschauen, bevor man Schnellschüsse macht."

Walter Schachner (LASK-Trainer): "Der Punkt wird uns natürlich nicht so viel weiterhelfen. Aber wie meine Mannschaft hier vor 16.000 Zuschauern agiert hat, auf dieser Leistung kann man aufbauen. Am Dienstag wird es aber ein Elfmeter-Training geben. Hätte Rene (Aufhauser, Anm.) wie beim letzten Elfer halbhoch geschossen, dann wäre Payer mit dem Fuß nicht mehr rangekommen. Taktisch hat die Mannschaft das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Rapid hat vor der Pause keine Torchance vorgefunden - und wir haben auch nach vorne gespielt. Hut ab vor meiner Mannschaft."

Rene Aufhauser (LASK-Kapitän, der mit einem Foulelfer in Minute 82 scheiterte): "Wir haben heute viel Hoffnung liegen gelassen, hätten drei Punkte holen können. Wir waren aus Kontern gefährlich und sind hinten gut gestanden. Ich wollte den Elfer hoch schießen, habe aber kurz davor in den Boden getreten, deswegen wurde der Schuss flach, und Helge konnte ihn mit dem Fuß abwehren. In Summe haben wir den Punkt verdient. Vor dem Spiel wären wir sicher damit zufrieden gewesen, jetzt ist das natürlich bitter. Wir haben es aber geschafft, hinten einmal gut zu stehen, damit können wir zufrieden sein."

Fußball-tipp3-Bundesliga (26. Runde):
SK Rapid Wien - LASK Linz 0:0
Hanappi-Stadion, 16.200, SR Markus Hameter.
Rapid: Payer - Schimpelsberger (80. Nuhiu), Sonnleitner, Soma, Kayhan - Hofmann, Heikkinen, Pehlivan (65. Trimmel), Drazan (46. Saurer) - Vennegoor of Hesselink, Salihi
LASK: Mandl - Hart, Lukas, Aufhauser, Piermayr - Bukva (90. Kogler), Duro, Majabvi, Kaufmann - Kragl (75. Zickler), Tenesor (67. Trauner)
Gelb-Rote Karte: Duro (62./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Vennegoor of Hesselink, Saurer, Heikkinen, Soma bzw. Tenesor, Hart, Zickler, Kaufmann
Anmerkung: Aufhauser scheiterte mit einem Foulelfer an Rapid-Tormann Payer (82.)

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Wacker stellt Tabellenführer Sturm ein Bein

Der SK Sturm Graz hat am Samstagabend in der Fußball-Bundesliga die erste Frühjahrsniederlage kassiert. Die Steirer verloren in einer ausgeglichenen Partie auswärts gegen den FC Wacker Innsbruck knapp mit 0:1 (0:0) und mussten damit auch die Tabellenführung aufgrund des schlechteren Torverhältnisses an die Wiener Austria (beide 45 Punkte) abgeben. Die Wiener sind zum Abschluss der 26. Runde erst am Sonntag auswärts gegen Meister Salzburg (42) im Einsatz.

Die Tiroler (38) feierten den zweiten 1:0-Sieg in Folge, sind seit drei Runden ungeschlagen und ohne Gegentreffer und wahrten den Anschluss an die Europacup-Plätze. Sieben Punkte fehlen der weiter siebentplatzierten Truppe von Coach Walter Kogler gar nur mehr auf die in Führung liegende Austria. Der spielentscheidende Treffer resultierte aus einem Eigentor von Gordon Schildenfeld per Kopf nach einem Freistoß des starken Muhammed Ildiz (87.).

Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Ex-Gratkorn-Trainer Michael Fuchs sowie die Erdbebenopfer in Japan bekamen die 9.800 Zuschauer im Tivoli-Stadion vor der Pause eine chancenarme, von Taktik geprägte Partie geboten. Beide Teams waren, wie schon aufgrund der letzten Auftritte durchaus zu erwarten war, auf Sicherheit bedacht.

Die Grazer kamen zumindest zu zwei Chancen aus dem Spiel heraus. Wacker-Goalie Grünwald war allerdings bei einem Hölzl-Abschluss nach einem Konter auf dem Posten (23.) und hatte auch mit einem zu schwach angetragenen Kopfball von Szabics keine Mühe (38.). Der Ungar bildete zum ersten Mal seit dem 12. Dezember 2010 (1:2 in Salzburg) wieder mit seinem Standard-Sturm-Partner Roman Kienast das Grazer-Angriffsduo. Der 14-fache Saisontorschütze Kienast wirkte bei seinem Comeback in der Startformation nach überwundenem Muskelfaserriss lauffreudig, dribbelstark und sorgte damit für Schwung.

Die Gastgeber hatten etwas mehr Spielanteile, kamen aber kein einziges Mal wirklich gefährlich in den Strafraum. Aus einer Standardsituation wäre aber doch beinahe der Führungstreffer gelungen: Ein schön über die Mauer getretener Freistoß von Ildiz ging unmittelbar vor dem Pausenpfiff hauchdünn am Tor vorbei, Sturm-Goalie Cavlina wäre chancenlos gewesen (45.).

Nach einem neuerlich schwachen Beginn nahm die Partie mit Fortdauer der zweiten Hälfte allmählich an Fahrt auf. Grünwald drehte einen Schildenfeld-Heber über die Latte (57.), auf der anderen Seite ging ein Burgic-Kopfball genauso daneben (58.) wie ein von Pichler per Kopf verlängerter Ildiz-Freistoß (68.). In der Schlussphase nahmen die Gastgeber etwas mehr Risiko und wurden dafür auch belohnt. Einen Freistoß von Ildiz lenkte Schildenfeld per Kopf ins eigene Tor (87.). Die Innsbrucker hatten dabei Glück, weil Schildenfeld vom im Abseits befindlichen Merino leicht behindert worden war. Damit war die erste Frühjahrsniederlage der Grazer, die 2011 auswärts noch ohne Sieg sind, im siebenten Spiel nach drei Siegen und drei Remis perfekt.

Fußball-tipp3-Bundesliga (26. Runde):
FC Wacker Innsbruck - SK Sturm Graz 1:0 (0:0)
Innsbruck, Tivoli neu, 9.800, SR Prammer
Tor: 1:0 (87.) Schildenfeld (Eigentor)
Innsbruck: P. Grünwald - Dakovic, Bea, Svejnoha, Pichler - Abraham - Harding (74. Bergmann), Ildiz (91. Öbster), Schreter, Perstaller (66. Merino) - Burgic
Sturm: Cavlina - Standfest, Schildenfeld, Burgstaller, Perthel - Wolf (85. Weinberger), Weber, Kienzl, Hölzl - Kienast (85. Muratovic), Szabics (74. Haas)
Gelbe Karten: Burgic, Ildiz, Bea bzw. Perthel, Haas

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Erster KSV-Sieg im Jahr 2011

Der Tabellenachte SV Kapfenberg hat am Samstagabend mit dem 2:1-(1:0)-Heimerfolg über Winterkönig SV Ried den ersten Fußball-Bundesliga-Sieg im Jahr 2011 gefeiert. Großer Matchwinner für die zuletzt sieben Runden sieglosen Steirer war Deni Alar mit einem Doppelpack (23., 53.). Die weiter viertplatzierten Gäste aus Oberösterreich verzeichneten durch Daniel Royer (56.) zwar ihren ersten Auswärtstreffer seit dem 3:3 am 20. November des Vorjahres in Kapfenberg, sind nun aber schon vier Monate ohne Auswärtspunkt.

Ried dominierte das 200. Liga-Spiel im Franz-Fekete-Stadion zunächst mit gutem Kurz-Pass-Spiel und hätte bereits früh in Führung gehen können. Denn Schiedsrichter Christian Dintar bedachte die Gäste in Minute acht nach einem spektakulären Fall von Hammerer im Strafraum mit einem Elfergeschenk. Doch der Spanier Carril scheiterte mit seinem flach in die Mitte geschossenen Strafstoß kläglich an Kapfenberg-Schlussmann Raphael Wolf (9.), der bereits zum dritten Mal in dieser Saison einen Penalty parierte.

Nach einer Viertelstunde wurden auch die Kapfenberger gefährlich, etwa durch einen Fukal-Kopfball nach Kocin-Freistoß (19./knapp vorbei). Der Führungstreffer der Steirer resultierte aus einer Lewerenz-Freistoßflanke, hätte aber nicht gegeben werden dürfen. Fukal stützte sich nämlich bei seinem Kopfball-Versuch klar auf Ried-Kapitän Stocklasa auf, der deshalb anstatt zu klären an die Latte köpfelte. Danach reagierte Alar am schnellsten und verwertete den Abpraller per Kopf (23.).

Die Rieder ließen sich durch diesen Gegentreffer nicht beirren und spielten gepflegt weiter, hatten aber bei einem Latten-Kopfball von Stocklasa Pech (29.). Kurz nach der Pause führte jedoch eine weitere Standardsituation zum 2:0 für die Hausherren: Nach einem Kocin-Eckball herrscht zunächst Verwirrung, die Fukal nützte und ideal per Kopf auf Alar leitete. Und der 21-Jährige stellte aus der Drehung mustergültig auf 2:0 (53.).

Den Riedern gelang nur drei Minuten später der verdiente Anschlusstreffer nach einer tollen Kombination, die Royer selbst eingeleitet und nach Schrammel-Pass sowie Carril-Idealvorlage perfekt abgeschlossen hatte. In der 63. Minute wurde den Innviertlern zunächst ein weiterer Foul-Elfer zugesprochen, nachdem wieder Hammerer im Sechzehner zu Fall gekommen war. Doch Referee Dintar revidierte seine Entscheidung nach Rücksprache mit seinem Assistenten, da Ried-Wechselspieler Zulj bereits zuvor ein Handspiel begangen hatte.

Nach dieser Schrecksekunde brachten die nun vier Matches ungeschlagenen Kapfenberger aber den ersten Heimsieg seit dem 4:1-Erfolg am 6. November 2010 über Abstiegskandidat LASK souverän ins Trockene. Damit hat das Team von Werner Gregoritsch zehn Runden vor Meisterschaftsende bereits komfortable 17 Punkte Vorsprung auf das Tabellenschlusslicht aus Linz.

Fußball-tipp3-Bundesliga (26. Runde)
Kapfenberger SV Superfund - SV Josko Ried 2:1 (1:0)
Franz-Fekete-Stadion, 2.000, SR Christian Dintar.
Torfolge: 1:0 (23.) Alar, 2:0 (53.) Alar, 2:1 (56.) Royer
Kapfenberg: R. Wolf - Welnicki, Mavric, Taboga, Kocin (85. Schönberger) - Lewerenz (91. Gucher), Fukal, Erkinger, Sencar - Alar, M. Gregoritsch (60. Elsneg)
Ried: Gebauer - Stocklasa, Glasner, Prettenthaler (83. Riegler) - Hadzic, Mader, Schrammel - Lexa (71. Guillem), Carril (57. Zulj), Royer - Hammerer
Gelbe Karten: Mavric, Kocin, Welnicki bzw. Hammerer, Zulj
Anmerkung: Carril scheiterte in der 9. Minute mit einem Foulelfer an Kapfenberg-Tormann Wolf.

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Grünwald rettet Sieg mit Last-Minute-Tor

Dank eines Last-Minute-Tores hat Wiener Neustadt am Samstag in der Fußball-Bundesliga einen 2:1-(1:1)-Erfolg gefeiert und damit punktemäßig zum Fünftplatzierten Rapid aufgeschlossen. Trotz einer frühen Führung steuerte eine magere Partie lange Zeit auf ein Remis zu, ehe Alexander Grünwald mit seinem Treffer in der 90. Minute den ersten Sieg der Niederösterreicher seit zwei Partien fixierte.

Im Kampf gegen den Abstieg musste der SV Mattersburg, für den der erst 16-jährige Christian Gartner in der 27. Minute ausgeglichen hatte, damit einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Der Vorsprung auf Schlusslicht LASK, das mit dem 0:0 gegen Rapid zweieinhalb Stunden zuvor vorgelegt hatte, beträgt damit nur noch acht Punkte.

Die Hausherren, bei denen Felix in seinem vierten Spiel für den SC erstmals in der Startelf stand, dominierten fast die ganze erste halbe Stunde klar und gingen schnell in Führung: Nach einem Strafraumgestocher kam der Ball zu Kostal, der aus 15 Metern zum 1:0 einschoss (5.).

Anstatt aber nachzulegen, fingen sich die Hausherren aus heiterem Himmel bzw. einem Konter heraus den Gegentreffer ein: Salamon knackte mit einem Steilpass die Magna-Verteidigung, Gartner schob den Ball zwischen den Beinen Fornezzis hindurch zum Ausgleich ein.

Mattersburg erhielt in der Folge etwas Auftrieb und wurde zum fast ebenbürtigen Gegner. Erst nach dem Seitenwechsel gewannen die Gastgeber in einer ruppigen Partie wieder an Souveränität, konnten gegen die defensiven Burgenländer vorerst aber keine echten Chancen mehr herausarbeiten. Und doch durfte man noch jubeln: In der 90. Minute gelang Grünwald nach einem langen Ball über die Mattersburger Abwehr hinweg der Siegtreffer.

Fußball-tipp3-Bundesliga (26. Runde)
SC Magna Wr. Neustadt - SV Mattersburg 2:1 (1:1).
Stadion Wr. Neustadt, 2.600, SR Drachta
Torfolge: 1:0 ( 5.) Kostal, 1:1 (27.) Gartner, 2:1 (90.) Grünwald
Wr. Neustadt: Fornezzi - Thonhofer, Kostal, Ramsebner, Schicker - Sadovic (46. Klapf), Madl, A. Grünwald, Felix (67. Reiter) - Helly (77. Salkic), Aigner
Mattersburg: Schartner - Pöllhuber, Ilsanker, Malic, Höller (45. Schmidt) - Parlov - Salamon, Seidl, Gartner (76. Chrappan), Farkas - Bürger
Gelbe Karten: Madl, Aigner, Ramsebner bzw. Schmidt, Gartner


 

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