Salzburger übernimmt nach Jaissle-Abgang

Gerhard Struber ist neuer Bullen-Trainer

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Gerhard Struber ist der neue Salzburg-Coach. Das gab der heimische Serienmeister am Montag bei einem Medientermin bekannt.

Gerhard Struber ist ins Fußballimperium der Roten Bullen zurückgekehrt. Der 46-jährige Salzburger wurde am Montag von Meister Red Bull Salzburg als Nachfolger von Matthias Jaissle als neuer Cheftrainer präsentiert. Struber, der schon rund 15 Jahre als Coach für diverse Red-Bull-Mannschaften gearbeitet hat, unterschrieb einen Zweijahresvertrag. "Das bedeutet für mich sicherlich den Höhepunkt meiner bisherigen Trainerlaufbahn", erklärte der neue Coach.

Sein Vorgänger Jaissle war am Freitag, einen Tag vor dem Saisonstart in der heimischen Bundesliga, freigestellt worden, weil er mit Al-Ahli verhandelte und schließlich auch nach Saudi-Arabien wechselte. Noch am selben Tag nahm Salzburg Kontakt zu Struber auf, der nicht lange nachdenken musste. "Für mich war sehr schnell klar, dass ich diese Verantwortung gerne übernehmen will, weil es ein großer Reiz ist, mit so herausragenden Talenten zu arbeiten, die hungrig sind. Die Ziele sind enorm, aber das reizt mich", betonte der Trainer.

Struber, der seinen langjährigen Co-Trainer Bernd Eibler mitbringt, übernimmt Jaissles Betreuerstab und eine Mannschaft, die trotz stets zahlreicher Abgänge im Sommer seit Jahren national und international funktioniert. "Viele Dinge laufen auf sehr hohem Niveau perfekt. Gleichzeitig heißt es an gewissen Stellschrauben zu drehen, um die Entwicklung weiter zu treiben, die Sinne zu schärfen, um weitere Schritte zu machen."

Struber hat die Red-Bull-DNA

Seine Philosophie und Spielidee will er der Mannschaft in Gesprächen schnell und klar vermitteln. "Ich bin Überzeugungstäter, Fans wollen den Fußball erleben, für den wir stehen. Attraktiven, pro-aktiven Fußball, der die Fans mitreißt. Dazu braucht es eine klare Anleitung und einen Matchplan, der den Jungs hilft, ihnen aber auch Freiheiten lässt", erklärte Struber. Die Spieler dafür sind vorhanden, ist er überzeugt: "Der Kader ist mehr als sexy."

Lange Eingewöhnung wird Struber nicht brauchen. Er kennt die DNA des Clubs ebenso wie die entscheidenden Akteure, also Geschäftsführer Stephan Reiter und den designierten Sportdirektor Bernhard Seonbuchner, mit dem er gemeinsam die UEFA-Pro-Lizenz gemacht hat. Das Duo und der mit 1. September zu Bayern München wechselnde Sportdirektor Christoph Freund haben sich rasch auf Struber festgelegt. "Es war sofort klar, was wir für Salzburg suchen und brauchen, wir haben mit Gerhard unsere Wunschlösung schnell gefunden", erklärte Reiter. "Wir haben einen sehr erfahrenen Trainer an Bord geholt. Gerhard hat international viel Erfahrung sammeln können. Er kennt die Mitarbeiter und Kultur des Clubs, kann sehr schnell die Arbeit aufnehmen", so der Geschäftsführer.

Kein aktueller Kandidat sei dagegen der medial kolportierte Oliver Glasner gewesen. Der Oberösterreicher war einst Co-Trainer in Salzburg und zuletzt Cheftrainer bei Eintracht Frankfurt. "Glasner schwirrt immer herum, in vielen Clubs. Glasner ist mit großer Sicherheit einer der besten Trainer in Österreich, aber es war offensichtlich und klar, dass Salzburg nicht seine nächste Station wäre", meinte Reiter dazu.

Struber wurde mit Salzburg schon als Spieler Meister

Struber, als Spieler mit Austria Salzburg 1995 und 1997 Meister, begann seine Trainerkarriere 2007 im Nachwuchsprogramm von Red Bull Salzburg, für das er bis 2018 in mehreren Funktionen arbeitete. Als Co-Trainer der Bundesligamannschaft 2015/16 und Cheftrainer beim Schwesternverein FC Liefering (ab Juni 2017) startete der langjährige Versicherungsberater auch seine Karriere als Trainer von Profi-Mannschaften bei Red Bull. "Ich habe viele Jahre in diesem Club verbracht, in unterschiedlichen Aufgaben. "Ich war sehr in der Entwicklung von Jugendmannschaften tätig, habe Top-Talente begleitet. Es fühlt sich wahnsinnig gut an, in diese neue Rolle zu gehen", sagte der Salzburger.

Nach Stationen bei Bundesligist Wolfsberger AC und dem englischen Zweitligisten FC Barnsley kehrte er im Oktober 2020 als Cheftrainer der New York Red Bulls ins Bullen-Universum zurück. Drei Monate nach dem Abschied aus New York übernimmt der Familienvater aus Kuchl nun "seinen Herzensclub", der noch dazu "direkt vor der Haustüre" liegt.

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