Premier League

Grant(iger) Start in neue Chelsea-Ära

Teilen

Erstes Spiel unter Chelseas Neo-Coach Avraham Grant ging in die Hosen: 0:2-Niederlage bei Meister ManU.

Die Ära von Avraham Grant als Trainer-Nachfolger von Jose Mourinho bei Chelsea hat mit einer 0:2-Auswärtsniederlage bei Englands Fußball-Meister Manchester United am Sonntag wenig verheißungsvoll begonnen. "Schlamassel bei Chelsea" titelte die "Times" am Montag. Nach dem schlechtesten Saisonstart seit 2000 und dem Abrutschen auf Tabellenplatz sechs wurde der Neo-Coach nach der zweiten Saisonniederlage von der gnadenlosen englischen Presse bereits angezählt.

Panikorchester
Chelsea glich im Old-Trafford-Stadion ohne Michael Ballack, Frank Lampard und Didier Drogba zeitweise einem Panikorchester. Die umstrittene Rote Karte für Chelseas Nigerianer John Obi Mikel in der 33. Minute tat ein Übriges. "Chelsea ist wie ein Schiff ohne Kapitän, mit Leck und Wasserschaden", schrieb der "Mirror". Der Argentinier Carlos Tevez (45.), überraschend neben dem wieder fitten Wayne Rooney aufgeboten, und Louis Saha per Foulefmeter (90.) trafen für die überlegenen Gastgeber.

Grant wie Mourinho
Immerhin setzte der Israeli Grant nach seinem ersten Auftritt als Chef wenigstens eine Mourinho-Tradition fort und gab dem Schiedsrichter die Schuld: "Wir haben gut gespielt, bis Mikel vom Platz gestellt wurde und die Partie kippte." Grant wirkte bei seinem Debüt hohläugig und übernächtigt, wohlwissend, dass seine Mannschaft von den hohen Ansprüchen des Chelsea-Geldgebers Roman Abramowitsch derzeit weit entfernt ist.

Nach drei sieglosen Spielen in der Premier League und dem schwachen 1:1 gegen Rosenborg Trondheim zum Champions-League-Auftakt warten auf die "Blues" jetzt die schweren Auswärtsspiele beim Zweitligisten Hull City (Cup), in Valencia (Champions League) und in der Meisterschaft beim Londoner Nachbarn Fulham.

Nächste Seite: Schon jetzt Nachfolger-Spekulationen

Schon jetzt Nachfolger-Spekulationen
Vorerst hat das russische Roulette, wie manche Zeitungen über den abrupten Trainerwechsel vieldeutig urteilen, jedenfalls keinen positiven Emotionsschub gebracht. "Romanische Ruinen" sieht die Boulevardzeitung "Daily Mail" in Anspielung auf Abramowitsch an der Stamford Bridge stehen. Und über einen Nachfolger für den umstrittenen Grant wird bereits heftig spekuliert. Neben dem vermeintlichen Abramowitsch-Wunschkandidaten, Russlands Nationaltrainer Guus Hiddink, fallen dabei immer wieder die Namen Marcello Lippi und vereinzelt auch Jürgen Klinsmann.

Arsenal im Höhenflug
Während Chelsea also schwere Zeiten bevorstehen, befindet sich Tabellenführer Arsenal derzeit im Höhenflug. Die Elf von Coach Arsene Wenger hat zwei Punkte Vorsprung auf Manchester United, ist aber nicht nur sportlich top. Der Spitzenreiter veröffentlichte am Montag seine Bilanz der vergangenen Saison und schaffte demnach einen Umsatz von 288,3 Millionen Euro, eine Steigerung von 46 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum der Vorsaison. Die "Gunners" sind damit vor ManU (241) und Chelsea (219,4) der umsatzstärkste Fußball-Club Englands und hinter dem spanischen Rekordmeister Real Madrid (290 Mio.) der umsatzstärkste der Welt.

Arsenals Netto-Gewinn der abgelaufenen Saison belief sich auf 73,5 Millionen Euro, was eine Steigerung um 274 Prozent gegenüber der Vorsaison (19,6 Mio.) bedeutet. Der Verein profitierte dabei vor allem von dem neuerrichteten Emirates-Stadion (60.000 Zuschauer), das gegenüber dem alten Highbury (38.500) deutlich mehr Leuten Platz bietet. "Unsere finanziellen und sportlichen Resultate sind exzellent", sagte Arsenals Finanzdirektor Keith Edelmann.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.