Out in 3. EL-Qualirunde

Grödig scheiterte an Zimbrus Abwehrbeton

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1:0-Sieg Grödigs in Chisinau war für die Salzburger letztlich zu wenig.

Spielerisch überlegen, jedoch ohne den gewünschten Ertrag - für den SV Grödig ist das erste internationale Abenteuer trotz des 1:0-(0:0)-Auswärtssieges im Rückspiel bei Zimbru Chisinau zu Ende. "Wir sind alle enttäuscht, aber nichtsdestotrotz, ganz unzufrieden kann man auch nicht sein", lautete das Resümee von Grödig-Manager Christian Haas.

Für die Salzburger war der zweite internationale Sieg in der Vereinsgeschichte ein schwacher Trost. "Wir haben gewusst, dass wir die bessere Mannschaft sind. Ich glaube, das waren wir auch. Aber im Fußball zählen die Ergebnisse. Es ist ganz, ganz bitter", betonte Haas.

Die Bilder zu Chisinau gegen Grödig



Heim-Pleite war der Schlüssel

Über die Ursache für das Ausscheiden gegen den moldawischen Cupsieger war sich die sportliche Führung der Salzburger schnell einig. "Daheim haben wir das K.o-Duell verloren", meinten Haas und Trainer Michael Baur unisono. Auch Grödig-Verteidiger Maximilian Karner schlug in dieselbe Kerbe: "Wir wissen, dass wir uns in Salzburg die Tore selber geschossen haben."

Fehlervermeidung in der Defensive und Risiko im Angriff waren daher die Forderungen von Baur, die seine Mannschaft im mit 10.000 Zuschauern nahezu ausverkauften Stadionul Zimbru umzusetzen versuchte. Und die schien den Spagat zu schaffen, war von Beginn weg spielbestimmend und erwischte beinahe einen Traumstart: Stefan Nutz scheiterte allerdings mit seinem Kopfball zwei Minuten nach dem Anpfiff an Zimbru-Schlussmann Denis Rusu.

Abwehrbeton

Die erneut defensiv eingestellte Heimmannschaft verteidigte den 2:1-Vorsprung aus dem Hinspiel geschickt. Grödig kombinierte zwar gefällig, die Angriffe endeten aber zumeist an den laufstarken und robusten moldawischen Defensivspielern. Mit personeller Überzahl in Ballnähe hielt der moldawische Gegner den Angriffen der Grödiger gut stand.

Torgefahr fehlt

Wie bei der 0:2-Niederlage gegen den WAC am Sonntag zeigte sich das derzeit größte Problem im Spiel der Salzburger: Zu selten finden die Offensivleute ein Loch in den gegnerischen Abwehrreihen. Die Neuzugänge Daniel Schütz und Yordy Reyna kommen an die Torgefahr ihrer Vorgänger Philipp Zulechner, Tadej Trdina oder etwa Thomas Salamon nicht heran. "Ich habe manchmal das Gefühl vor dem Tor ginge noch um ein Alzerl mehr, uns fehlt ein Vollstrecker", meinte Baur.

Karner, der laut dem Trainer gegen den 1,91 m großen Stürmer Serghei Alexeev eine "Weltpartie" gespielt hätte, meinte: "Natürlich fehlt die Entschlossenheit vor dem Tor, aber es ist eben schwierig, wenn man einen Gegner ausspielt und schon der nächste wartet. Es war immer wieder ein Körperteil dazwischen." Selbst die Auflösung der Viererkette durch die Hereinnahme von Stürmer Roman Wallner für Verteidiger Matthias Maak in Minute 58 brachte erst in der 84. Minute den gewünschten Effekt.

Djurics Siegestor reichte nicht

Der eingewechselte Sandro Djuric erzielte sechs Minuten nach seiner Einwechslung zwar das 1:0 der Gäste, Chisinau rettete gegen vehement auf den Ausgleich drängende Grödiger den knappen Vorsprung aber relativ souverän über die Zeit. "Heute können wir uns nichts vorwerfen, natürlich ist es bitter, wenn man mit einem Sieg ausscheidet", sagte Karner, der nach einem Eckball in der 79. Minute die Führung am Fuß hatte, den Ball jedoch aus knapp fünf Metern übers Tor schoss. Trainer Baur meinte: "Es kann jeder in den Spiegel schauen und sich sagen: Wir haben alles gegeben, dass wir das Ergebnis noch einmal umdrehen."

Respekt vom Gegner

Zimbru-Trainer Oleg Kubarew zollte den Salzburgern Respekt: "Grödig hat viel besser gespielt als zu Hause, auch viel besser als wir." Der 48-jährige Weißrusse bemerkte: "Die Mannschaft ist jung und versucht, modernen Offensiv-Fußball zu spielen. Aber weil sie jung ist, macht sie manchmal zu viele Fehler", erläuterte Kubarew.

Seine Mannschaft präsentierte sich über die gesamte Spielzeit offensiv harmlos: Die erste und einzige Zimbru-Chance resultierte aus einem Weitschuss von Jean-Marc Amani, der in Minute 33 nur knapp am Gehäuse von Cican Stankovic vorbeizischte. Wohl auch deshalb meinte Kubarew nach dem Spiel: "Eigentlich kann ich nicht wirklich sagen, ob wir verdient weitergekommen sind."

Und während Grödig vor dem Duell gegen Meister Salzburg am Sonntag noch die Wunden des bitteren Ausscheidens leckte, blickte Chisinaus Trainer bereits in die Zukunft: "Natürlich wollen wir jetzt so weit wie möglich kommen, aber wir sind ganz weit vom europäischen Topniveau entfernt."
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