'Die Leute unterstützen mich'

Gündogan gegen Calhanoglu: Türken-Streit vor Finale in Istanbul

Teilen

Zwei in Deutschland geborene Türken stehen beim Finale der Königsklasse zwischen Manchester City und Inter Mailand im Fokus.

Für zwei Spieler wird das Champions-League-Finale in Istanbul besonders emotional: Die beiden Denker und Lenker im Mittelfeld, Hakan Calhanoglu (Inter) und Ilkay Gündogan (Manchester City) wollen den Henkelpott im Land ihrer Vorfahren in die Luft stemmen. Beide sind zwar in Deutschland geboren, allerdings hat sich Calhanoglu dafür entschieden, die türkische Staatsbürgerschaft anzunehmen und nicht die Deutsche.

Noch nie hat ein türkischer Spieler die Königsklasse gewinnen können, ausgerechnet in Istanbul könnte Calhanoglu der Erste überhaupt werden. Der 29-Jährige ist sich sicher: "Er spielt für Deutschland, ich für die Türkei. Ich denke, für unsere Leute ist es wichtiger, dass ich gewinne. Ich bin mir sicher, sie stehen hinter mir und beten für mich."

ManCity-Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan macht in Istanbul eine Ausnahme
Das sind die Final-Teilnehmer

Bis zuletzt sind sich die beiden Edeltechniker in ihrer Heimat aus dem Weg gegangen, spätestens im Spielertunnel werden sie sich gegenüber stehen.

Gündogan sorgt seit Jahren wegen Erdogan-Treffen für Wirbel

Doch auch der Manchester-City-Star, Ilkay Gündogan, hat in der Vergangenheit der Verbundenheit seines Vaterlandes auf höchst umstrittene Art Ausdruck verliehen. 2018 reiste er kur vor der WM ohne es mit dem DFB abzusprechen in die Türkei und posierte mit dem erst vor wenigen Wochen wiedergewählten Machthaber Recep Tyyip Erdogan auf einem Foto. "Wir haben aufgrund unserer türkischen Wurzeln noch einen sehr starken Bezug zur Türkei", meinte der 32-jährige damals. Er soll sein Trikot auch mit den Worten "Mit großem Respekt für meinen Präsidenten." signiert haben, ein politischer Eklat.

Ilkay Gündogan Recep Erdogan
© Getty
× Ilkay Gündogan Recep Erdogan

Danach wurde es lange Zeit still, doch als einige türkische Spieler 2019 mit dem Militärgruß als Torjubel für einen Eklat gesorgt haben, kam Gündogan erneut in die Schlagzeilen. Auf Instagram sah man, dass der Deutsch-Türke die Bilder geliked hat, erneut ein wenig erfreuliches politisches Statement. Aus diesen Fehlern dürfte er aber gelernt haben. Seitdem ist Ruhe eingekehrt und aus Gündogan wurde ein wichtiger Bestandteil der Erfolgsgeschichte von Manchester City, die er in Istanbul mit dem Gewinn der Champions League krönen will und somit die Türken weiter auf den ersten Champions-Leauge-Sieger warten lässt. Denn offiziell wird der City-Star als Deutscher angeführt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.