Champions League

Historischer Abend für Englands Fußball

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Erstmals vier Klubs aus dem selben Land Vorgruppensieger - mit Celtic sogar fünfter "Insel-Klub" im Achtelfinale.

Das englischen Champions-League-Quartett Liverpool, Arsenal, Manchester United und Chelsea hat in der diesjährigen Saison der europäischen Fußball-Eliteliga Geschichte geschrieben. Erstmals qualifizierten sich vier Klubs aus einer Nation jeweils als Gruppenerster für die Runde der besten 16 Teams, Mittwoch schafften auch die "Wackelkandidaten" Manchester und Arsenal den Aufstieg.

Durch das Weiterkommen von Celtic Glasgow erreichten darüber hinaus erstmals alle fünf in der Gruppenphase gestarteten "Insel-Teams" die Runde der Top-16. Als einziger "Underdog" schaffte hingegen der OSC Lille den Einzug in den elitären Kreis der Millionenklubs.

ManU-Dank an Gegner
Vor 75.000 Zuschauern im Old Trafford wachte "ManU" erst nach dem 0:1-Traumtor von Benfica-Verteidiger Nelson auf. "Ich danke Herrn Nelson für seinen Treffer, weil er damit alle wachgerüttelt hat - unsere Fans und die Spieler. Erst danach hat man das wahre Manchester United gesehen", war Coach Alex Ferguson (200. Europacup-Einsatz für ManU) dem Torschützen dankbar. Erst nach dem Weckruf kamen die Engländer ins Spiel und sorgten dank drei Kopfball-Treffern von Vidic, Giggs und Saha für den hochverdienten 3:1-Heimerfolg. "Die Kopfball-Teufel - Fergie's Truppe fliegt in die letzten 16", titelte die "Sun". Der Waliser Giggs ist nun der erste Spieler, der in zwölf aufeinander folgenden CL-Saisonen getroffen hat.

Arsenal mit Glück
Wenig berauschend schaffte hingegen Arsenal den Einzug in die K.o.-Phase. Im Auswärtsspiel beim FC Porto (0:0) merkte man den Teams an, dass beide mit einem für den Aufstieg nötigem Remis zufrieden waren. "Unser Ziel war es, in die nächste Phase aufzusteigen, das haben wir geschafft", war Porto-Coach Jesualdo Ferreira, der seine Spieler in der Schlussphase zurückbeorderte, zufrieden. Zuvor hatten die Londoner, welche als Erster der Gruppe G aufsteigen, auch Glück: Zweimal rettete nach Schüssen von Ricardo Quaresma die Torstange für den geschlagenen Lehmann.

Milan peinlich
Nicht gut auf seine Spieler zu sprechen war Milan-Trainer Carlo Ancelotti nach dem blamablen Auftritt des bereits als Gruppensieger feststehenden AC bei der 0:2-Heimschlappe gegen Lille. "Wir spielen schon seit einiger Zeit nicht gut, aber heute waren wir wirklich so schlecht wie noch nie", kritisierte er seine Stars, welche gegen die Franzosen wenig Gegenwehr zeigten. "Vor uns liegen zwei harte Monate. Ich hoffe, diese schreckliche Vorstellung war ein Weckruf."

Lille durfte nach dem ersten Sieg einer französischen Mannschaft im San Siro hingegen zu Recht jubeln. Nach Toren von Odemwingie und Keita qualifizierte sich der Klub aus der knapp 200.000 Einwohner zählende Kleinstadt aus Nordfrankreich erstmals für das Achtelfinale der "Königsklasse". "Viele haben nach dem Unentschieden in Anderlecht (2:2, Anm.) nicht mehr mit uns gerechnet, aber wir haben an uns geglaubt", meinte Verteidiger Nicolas Plestan.

Real und Lyon remisieren
Vorzeitig qualifiziert waren bereits Olympique Lyon und Real Madrid. Die Franzosen leisteten sich beim 1:1 gegen den rumänischen Rekordmeister Steaua Bukarest einen Schönheitsfehler in ihrer Bilanz, die sie dennoch mit 14 Punkten als bestes Team der Gruppenphase ausweist. Die Madrilenen kamen durch einen späten Doppelpack von Ronaldo (86./ 88., Foulelfmeter) noch zu einem 2:2 bei Dynamo Kiew, das sieglos hinter UEFA-Cup-Teilnehmer Bukarest als Tabellenletzter ausschied.

Auslosung am 15. Dezember
Die Achtelfinal-Auslosung erfolgt am 15. Dezember in Nyon. Neben den vier Engländern komplettieren je drei Teams aus Spanien (Titelverteidiger FC Barcelona, Real Madrid, Valencia) und Italien (AC Milan, Inter Mailand, AS Roma), zwei französische Mannschaften (Olympique Lyon, Lille) sowie der FC Porto (POR), PSV Eindhoven (NED), Celtic Glasgow (ECO) und Bayern München (GER) das Teilnehmerfeld.

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