Neuer Sportdirektor "stolz, jetzt zur Rapid-Familie zu gehören".
Rapid-Legende ist Alfred Hörtnagl keine, doch immerhin passt der Titel seines Buches gut zur Philosophie des österreichischen Fußball-Rekordmeisters. "Kämpfen und Siegen mit Herz", lautet das Motto des neuen Sportdirektors, der die Hütteldorfer wieder zurück an die heimische Spitze führen soll.
"Ich bin sehr stolz, dass ich jetzt zur Rapid-Familie gehöre. Ich bin mir bewusst, dass meine Aufgabe mit großer Verantwortung verbunden ist und werde den Job mit Begeisterung und Enthusiasmus angehen", versprach der Tiroler, der so wie sein Vorgänger Peter Schöttel einen unbefristeten Vertrag erhielt, bei seiner Präsentation am Freitag.
"Ganzheitlicher" Ansatz
Besonderen Wert legt Hörtnagl
auf die ganzheitliche Sicht des Vereins. "Die Kampfmannschaft ist natürlich
das wichtigste Aushängeschild, aber es gehört auch noch mehr dazu, wie zum
Beispiel der Nachwuchs", betonte der 40-Jährige, der die sportliche
Ausbildung und die Persönlichkeitsentwicklung der Jung-Kicker forcieren
möchte.
Weiter Sparkurs
Bei Personalentscheidungen in punkto
Kampfmannschaft will Hörtnagl "sehr sorgfältig" vorgehen. "Das passiert
alles in Abstimmung mit dem Trainer." Finanzielle Wagnisse wird es unter dem
neuen Sportdirektor nicht geben. "Ich werde innerhalb des Budget-Rahmens
agieren. Ich musste schon als Sportmanager bei Wacker Tirol mit wenig Geld
auskommen, und das ist mir ganz gut gelungen", sagte der Tiroler, der sich
nicht als neuen starken Mann bei Rapid sieht. "Mächtig ist der, der im Team
und mit dem Team die richtigen Entscheidungen trifft."
Erfolgsorientiert
Bei Hörtnagl ("Es wird spannend, das Innenleben
von Rapid kennenzulernen") ist laut eigenen Angaben "alles auf Erfolg
ausgerichtet. Das entspricht meinem Naturell." Welche Endplatzierung für den
aktuellen Tabellen-Achten Rapid ein Erfolg wäre, darauf wollte er sich mit
Hinweis auf den "gesamtheitlichen Kontext" nicht festlegen. "Erfolg ist im
Gesamtkontext zu sehen. Er lässt sich auch daran sehen, dass junge, gut
ausgebildete Spieler nachrücken."
Die Aufgaben des neuen Sportdirektors beinhalten die Entwicklung der Mannschaft, das Heranführen von Nachwuchsspielern, die Vertretung des Klubs nach außen und die Beratung des Präsidiums in sportlichen Fragen, wie Edlinger betonte. "Ich bin überzeugt, dass die sportliche Leitung jene Arbeit leisten wird, die das Ergebnis bringt, das wir uns wünschen", meinte der Klub-Präsident.
Glück
Dazu bedarf es laut Hörtnagl aber auch eines Quentchen
Glücks bei Personalentscheidungen. Die erste in der Amtszeit des Tirolers
steht bereits unmittelbar bevor: Der Vertrag von Verteidiger Hannes Eder bei
Wacker Tirol läuft noch bis Saisonende, wahrscheinlich wird der Teamspieler
gegen die Zahlung einer Ablösesumme aber schon im Winter zu den
Hütteldorfern stoßen. "Er ist ein Spieler, der bei Rapid eine
Weiterentwicklung machen wird und gut zu uns passt", behauptete Pacult, der
in der Frage einer Verpflichtung des albanischen Stürmers Hamdi Salihi noch
keine Entscheidung getroffen hat.