Schon wieder

Chelsea-Krise: Eklat um Mourinho

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Portugiesischer Trainer zeigt sich einmal mehr als schlechter Verlierer.

Trainer Jose Mourinho hatte es nach der neuerlichen Pleite von Chelsea zur Abwechslung einmal die Sprache verschlagen. "The Special One" verschwand nach dem 1:2 im Derby bei West Ham am Samstag mit düsterer Miene wortlos im Mannschaftsbus. Zuvor hatte er den Schiedsrichter beschimpft und war auf die Tribüne verbannt worden. Droht ihm jetzt auch die Entlassung durch Chelsea-Boss Roman Abramowitsch?

Was sollte Mourinho auch sagen? Die fast schon obligatorischen Schimpftiraden gegen den Schiedsrichter hatte der Portugiese ohnehin bereits während der Halbzeit in der Kabine des Referees Jon Moss kundgetan, was ihm einen Platz in der hintersten Reihe der Tribüne einbrachte und mit Sicherheit den Disziplinar-Ausschuss des englischen Verbandes FA in dieser Woche beschäftigen wird.

Sperre droht
Mourinho, der nach diversen Verfehlungen ohnehin nur auf Bewährung coachen durfte, droht nun eine Sperre - ausgerechnet vor dem Duell gegen "The Normal One" Jürgen Klopp am nächsten Samstag im Heimspiel gegen Liverpool. Und allmählich wird auf der Insel spekuliert, ob Mourinho überhaupt noch einmal auf der Trainerbank bei den "Blues" Platz nehmen wird. Denn nach fünf Niederlagen und Platz 15 in der Tabelle wird es allmählich eng für den Portugiesen. Der Rückstand zu Stadtrivale Arsenal, der am Samstag Everton 2:1 besiegte, beträgt nach dem schlechtesten Saisonstart seit 37 Jahren bereits elf Zähler.

"Mour of the shame", titelte die englische Boulevardzeitung "Sun" am Sonntag. Die Gelb-Rote Karte für Chelseas Nemanja Matic in der 44. Minute beim Stand von 1:0 für West Ham hatte bei Mourinho die Sicherungen durchbrennen lassen. Dabei hatte der Meistertrainer unter der Woche im Zusammenspiel mit den Schiedsrichtern noch Besserung gelobt.

Erst Anfang Oktober war Mourinho zu einer Geldstrafe von 50.000 Pfund und einem Spiel Sperre auf Bewährung verurteilt worden, nachdem er den Schiedsrichtern unterstellt hatte, Angst zu haben, Entscheidungen für Chelsea zu geben. Die Strafe durch die FA kommentierte er mit beißendem Spott: "Ich bin froh, dass ich nicht durch London mit Fußfesseln gehen muss."

Mitleid von Bilic

Mitleid für Mourinho gab es von Trainer-Kollege Slaven Bilic, der auch nicht gerade zu den introvertierten Charakteren zählt. "Ich fühle mit ihm", sagte der West-Ham-Coach. "Aus seiner Sicht gab es Entscheidungen gegen ihn. Ich hätte mich auch beschwert." Das tat auch Mourinhos Assistent Silvino Louro, der ebenfalls aus dem Innenraum verwiesen wurde.

So ist es nicht mehr ausgeschlossen, dass Mourinho demnächst des Geländes an der Stamford Bridge verwiesen wird. Fraglich ist, ob Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch weiter die Ruhe bewahrt. Bei den englischen Buchmachern war Mourinho hinter Tim Sherwood vom Vorletzten Aston Villa der zweite Favorit auf den nächsten Trainer-Rauswurf in der Premier League. Zumindest Sherwood musste am Sonntag bereits seinen Sessel räumen.

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