Aktueller Gladbach-Coach Marco Rose steht bei Dortmund als Favre-Nachfolger offenbar hoch in Kurs.
Die Spekulationen um einen möglichen Wechsel von Borussia Mönchengladbachs Trainer Marco Rose im Sommer 2021 zum Rivalen Borussia Dortmund haben für Gesprächsstoff gesorgt.
„Natürlich wird spekuliert“, sagte der 44-jährige Chefcoach von Borussia Mönchengladbach nach dem 3:3 (1:3) im Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt. „Wir brauchen volle Energie und jedes Korn, das wir haben, um die Aufmerksamkeit darauf zu haben, was wir hier machen. „Ich nehme die Aufgeregtheit deshalb so nicht wahr, weil ich mich wenig damit beschäftige.“
Da Unruhe genau das ist, was der Club aus Gladbach weder vor noch nach der kurzen Weihnachtspause gebrauchen kann, versuchte Gladbachs Sportdirektor das angebliche Werben des BVB als eher aussichtslos darzustellen. Die Wahrscheinlichkeit sei „sehr groß“, dass der Coach über den Sommer hinaus in Gladbach bleibe, „weil er einen Vertrag hat, weil wir erfolgreich sind und weil es nichts gibt“, sagte Max Eberl über "Sky". „Momentan liegt die Wahrscheinlichkeit bei 99 Prozent. Wir beide sind da sehr gelassen.“
Ausstiegsklausel als BVB-Schlüssel?
Unwahrscheinlich und unmöglich ist ein Weggang von Rose aber auch nicht. Zumal er eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2022 datierten Vertrag hat. Nach der Trennung des BVB von Lucien Favre und der Übergangslösung mit Edin Terzic wäre für Rose ein Engagement bei der großen Borussia ein weiterer Karriereschritt nach oben.
Ob der Trainer eine Ausstiegsklausel habe oder nicht sei nicht entscheidend, meinte Eberl. „Der Trainer muss überzeugt sein von einem Verein. Wir sind ein spannender Verein. Den Schritt davon wegzumachen, das muss schon ein großer Schritt sein“, sagte er.
Rose ein "Schnäppchen" für Gladbach gewesen
Eine Ausstiegsklausel in Roses Vertrag bei RB Salzburg hatte 2019 möglich gemacht, dass man ihn für 2,5 Millionen Euro Ablöse holen konnte. Eine Summe, die Eberl für einen Trainer mit der Qualität von Rose für zu wenig hält. „Das ist wie bei Gehältern: Die wichtigsten Mitarbeiter müssen auch entsprechend verdienen“, sagte der Borussia-Sportdirektor im Interview der „Sport Bild“. Klar sei aber: „Wenn ein Trainer umworben wird, muss auch eine vernünftige Ablöse gezahlt werden.“
Die bisher teuersten Trainer-Transfers in der Bundesliga waren die von Peter Bosz von Ajax Amsterdam 2017 zum BVB und Julian Nagelsmann 2019 von der TSG 1899 Hoffenheim zu RB Leipzig. Für beide wurden geschätzt je fünf Millionen Euro gezahlt. Abgesehen von einem möglichen Millionen-Poker betonte Eberl: „Trotzdem fände ich es schön, wenn man mit ihnen nachhaltiger arbeiten könnte.“
In Mönchengladbach hat Rose bereits mit dem Achtelfinaleinzug in der Champions League Geschichte geschrieben. Dies gelang dort noch keinem Trainer zuvor, auch Lucien Favre nicht. Dass es nicht immer so läuft, erlebt der umworbene Coach aktuell in der Bundesliga. Zum dritten Mal erreichte die Borussia nur eine Punkteteilung - dank des ersten Liga-Dreierpacks von Lars Stindl. Der 32-Jährige erzielte das 1:0 per Freistoß (14. Minute) und drehte mit zwei Treffern in der Endphase (90./90.+5) den 1:3-Rückstand zum 3:3. „Er ist ein richtiger Kapitän, der vorangeht“, sagte Rose nach dem Last-Minute-Remis.