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Dortmund und RB Leipzig im "Kampf der Kulturen".

Es ist ein Duell der Fußball-Kulturen. Auf der einen Seite die börsennotierte Borussia aus Dortmund mit einer hundertjährigen Tradition, auf der anderen Seite der RB Leipzig, der von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz alimentiert wird. So stürmte RB in nur sieben Jahren in die Beletage des deutschen Fußballs. Im Vorfeld des Spiels am Samstag (18.30 Uhr) in Leipzig sind alle Facetten bedient.

Das Fan-Bündnis "Südtribüne Dortmund" kündigte bereits an, der Partie als Protest gegen die zunehmende Kommerzialisierung im Fußball fernbleiben zu wollen. Dennoch waren die Gäste-Karten in nur 20 Minuten vergriffen, das Spiel innerhalb kurzer Zeit mit 42.558 Zuschauern ausverkauft. "Das war ein Rohrkrepierer", kommentierte der RB-Coach Ralph Hasenhüttl. BVB-Fan-Sprecher Jan-Henrik Gruszecki sah die Aktion nicht als gescheitert an. "Uns war von vornherein klar, dass es in dieser Region Deutschlands viele BVB-Fans gibt, die darauf brennen, ihre Mannschaft zu sehen", sagte er den "Ruhr Nachrichten".

Rangnick stolz über "Boom"
RB-Sportdirektor Ralf Rangnick zeigte sich stolz über den Boom in Leipzig. "Wir hätten mehr als doppelt so viele Karten verkaufen können", erklärte er. Dass sich der BVB gegen einen gemeinsamen Fan-Schal mit Leipzig aussprach, tangierte die RB-Offiziellen nach eigenen Angaben kaum. "Für mich geht da die Welt nicht unter, und für uns ist das ein absolut nachrangiges Thema", sagte Rangnick. Laut den Borussen gab es kein Interesse an einem gemeinsamen Marketingprodukt.

Das Sportliche spielte in der Woche vor der Partie eher eine Nebenrolle. Dabei interessiert vor allem die Frage, ob Mario Götze sein erstes Saison-Pflichtspiel für den BVB bestreitet. Bei seinen Länderspiel-Einsätzen für Deutschland hatte der Offensivakteur betont, nun die nötige Fitness zu haben. Für die Borussia geht's mit dem Duell in eine Terminhatz mit sieben Spielen in 22 Tagen.

Enorm viel Qualität im Kader
RB-Trainer Hasenhüttl setzt bei der Bundesliga-Heimpremiere auf die personelle Stärke seines Teams. Die Verpflichtung von Oliver Burke, des Ex-Salzburgers Bernardo und Kyriakos Papadopoulos hat noch einmal einen Schub gegeben. "Es ist viel Konkurrenz dazugekommen und beeindruckend, wie viel Qualität jetzt auf dem Platz steht", sagte der gebürtige Steirer. Allerdings hat er noch nicht entschieden, ob seine Neuzugänge von Beginn an auflaufen. So haben die ÖFB-Teamspieler Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer große Chancen auf einen Startplatz.

Von BVB-Trainer Thomas Tuchel, der vor eineinhalb Jahren von den Leipzigern heiß umworben war, hält Hasenhüttl viel. "Meine Wertschätzung Thomas gegenüber ist eine sehr hohe, was nichts daran ändern wird, dass ich mit meiner Mannschaft Dortmund die Grenzen aufzeigen möchte", meinte der RB-Coach.
 

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