FC Bayern

Müller-Zoff: Aufstand gegen Ancelotti?

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Weltmeister schießt gegen den Trainer. Ein Streit mit großer Brisanz.

Robert Lewandowski schießt beim 2:0 bei Werder Bremen zwei Mal aufs Tor, zwei Mal ist die Kugel drin - der Pole feiert. Thomas Müller hingegen lässt seinen ganzen Frust raus. Der Publikumsliebling des FC Bayern war in der Vorwoche noch Kapitän, doch am Samstag saß er 73 Minuten auf der Bank. Nach Abpfiff platzt ihm der Kragen.

Der Weltmeister auf die Frage, ob er überrascht gewesen sei, als Joker zum Einsatz gekommen zu sein: "Ja, ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Meine sind scheinbar nicht 100-prozentig gefragt." Ein verbaler Angriff!

Müllers Bilanz in Bremen: 27 Minuten auf dem Platz, 17 Mal am Ball, Vorlage zum 2:0, ein Schuss. Carlo Ancelotti: "Wir wollten das Spiel mehr in die Breite ziehen und mehr Ballbesitz haben. Thomas hat es aber sehr gut gemacht, als er reinkam." Es sei eine "rein taktische Entscheidung" gewesen - eine mit Zündstoff!

Die Personalie Müller ist längst ein Politikum. In der Sommerpause wurde öffentlich über seine Rolle debattiert. Spätestens mit dem Engagement von James Rodriguez wurde der Weltmeister und Champions-League-Sieger sportlich degradiert. Nun ist Bayerns neuer Sportdirektor Hasan Salihamidzic erstmals gefordert. Der sagt (noch) ganz diplomatisch: "Es ist eine lange Saison. Der Trainer hat viele Optionen für die Offensive. Jeder wird auf seine Spiele kommen."

Spieler stehen hinter Müller

Das Problem: Laut Bild verstehen viele Mitspieler nicht, warum der Ur-Bayer wieder lange Zeit nur zusehen durfte. "Ich denke, dass er zuletzt gut gespielt hat. Auch als er reingekommen ist, hat er Leben und Tempo gebracht", so Torwart Manuel Neuer, der zwar brav betont, dass man "sehr gute Fußballer" habe und der Trainer entscheide, aber er ergänzt: "Thomas ist gut drauf, wird meiner Meinung nach in den nächsten Wochen wieder von Anfang an auflaufen."

Eine versteckte Forderung? Fakt ist: Müller genießt nicht nur im Verein, sondern beim ganzen Team Rückhalt. Für Ancelotti könnte das zum Problem werden.

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