Gianni Infantino werden unter anderem Mangel an Transparenz vorgeworfen.
Der Dachverband der Europäischen Fußball-Ligen hat sich gegen die FIFA-Pläne für neue Wettbewerbe ausgesprochen und Weltverbandspräsident Gianni Infantino indirekt massiv angegriffen. "Dieser Prozess erinnert mich an den Weg der 'alten FIFA', den wir aus meiner Sicht eigentlich hinter uns gelassen hatten", sagte Lars-Christer Olsson, Präsident der European Leagues, am Donnerstag in St. Petersburg.
"Wir haben einen deutlichen Mangel an Rücksprache und Transparenz sowie eine absichtliche Manipulation in der Entscheidungsstruktur der FIFA, wie sie diese Vorschläge präsentiert." FIFA-Chef Infantino hatte den Mitgliedern des Weltverbands-Councils Mitte März in Bogota ein Angebot von Investoren über 25 Milliarden Dollar für eine ausgeweitete Club-WM und eine globale Nations League vorgestellt.
In einer siebenköpfigen Arbeitsgruppe will der Weltverband derzeit die Kontinentalverbände davon überzeugen. Das Vorhaben stößt aber in vielen Teilen der Welt, darunter in Europa, auf deutlichen Widerstand.
In dem Zwölf-Jahres-Plan der FIFA gebe es zahlreiche Unsicherheiten, sagte Olsson. Die Ligen seien nicht bereit, den Spielkalender zu ändern. Die European Leagues rief die Europäische Fußball-Union, die Clubgemeinschaft ECA, als deren Generalsekretär der Österreicher Georg Pangl fungiert, und die Spielergewerkschaft FIFPro auf, gemeinsam gegen das Vorhaben Stellung zu beziehen.