Reise zur Fußball-WM als Gegenleistung für Ausnahme von Mord-Ermittlungen.
Der Präsident des peruanischen Fußballverbands, Edwin Oviedo, ist am Donnerstag (Ortszeit) in Lima festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 45-Jährigen vor, Mitglied des Korruptionsnetzwerks "Cuellos Blancos" ("Weiße Kragen") zu sein. Oviedo soll unter anderem den ehemaligen Richter Cesar Hinostroza bestochen haben, um von Ermittlungen in zwei Mordfällen ausgenommen zu werden.
Als Gegenleistung soll Oviedo Hinostroza und dessen Frau die Reise zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Russland finanziert haben. Wegen seiner Rolle als mutmaßliches Oberhaupt des Korruptionsnetzwerks sitzt Hinostroza derzeit in Madrid in Haft. Die "Weißen Kragen" kontrollierten den Angaben zufolge Richter und Staatsanwälte, um Einfluss auf Ermittlungen sowie Urteile nehmen zu können.
Oviedo wird vorerst für zehn Tage festgehalten, danach entscheidet ein Gericht über eine weitere Untersuchungshaft. Er ist seit 2014 Präsident des peruanischen Verbands. Während seiner Amtszeit qualifizierte sich die peruanische Nationalmannschaft zum ersten Mal seit 26 Jahren wieder für eine WM-Endrunde. Oviedo wies alle Vorwürfe gegen sich zurück.