"Alibi-Veranstaltung"

Hoeneß ätzt mal wieder gegen DFB

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Weltmeister von 1974 äußerte sich über die heutige Präsentation der WM-Analyse.

Er glaube nicht, "dass da viel rauskommt", ergänzte Hoeneß skeptisch. "Jogi Löw wäre ja unklug, wenn er jetzt alles in der breiten Öffentlichkeit diskutiert. Wenn es was zu diskutieren gab, hat er das schon längst mit den Verantwortlichen des DFB gemacht und wird mit den Wichtigsten, den Spielern, darüber reden", betonte er. Der Präsident des FC Bayern München äußerte sich bereits mehrmals über die Misere beim DFB. Gezielte Angriffe setzte er dabei auf Ex-Nationalspieler Mesut Özil und Bundestrainer "Jögi" Löw. 

 

Bayern-Präsident rechnet mit keinem Paukenschlag

Uli Hoeneß rechnet bei der heutigen Präsentation der WM-Analyse von Bundestrainer Joachim Löw und der Nominierung des ersten Länderspielkaders nach dem peinlichen Vorrunden-Aus in Russland mit keinem Knalleffekt. "Ich halte nichts davon, eine Alibi-Veranstaltung zu machen vor den Medien, um den tollen Hecht zu spielen", sagte der Präsident des FC Bayern nach dem Abschiedsspiel für Bastian Schweinsteiger am Dienstag. Der Bundestrainer wird heute um 12.00 Uhr eine Pressekonferenz geben.

 

Umbruch sei nicht zu erwarten 

Der 66-Jährige bezeichnete das WM-Debakel der deutschen Nationalmannschaft dennoch als alarmierend. Es seien sicherlich einige Veränderungen notwendig, sagte der Weltmeister von 1974: „Aber das Allerwichtigste ist aus meiner Sicht, dass die Mannschaft wieder mehr arbeitet und mehr kämpft und sich nicht so in ihr Schicksal ergibt, wie das in Russland der Fall war. Ein Spiel wie gegen Südkorea, wo wir gegen einen zweitklassigen Gegner in 90 Minuten fast keine Torchance herausspielen, obwohl jeder wusste, dass es um Sein oder Nichtsein ging, ist ein Alarmzeichen“. Einen totalen personellen Umbruch erwartet er allerdings nicht. Die DFB-Auswahl trifft im ersten Länderspiel nach der WM am 6. September in München in der neuen UEFA Nations League auf Weltmeister Frankreich.

 

Fußball-Fans glauben nicht an Löw

Seinen Verein, der in der Regel die meisten Nationalspieler stellt, sieht Hoeneß in einer Schlüsselrolle beim Neustart: "Ich weiß nur, dass die Nationalmannschaft nur dann wieder gut wird, wenn der FC Bayern gut ist. Und daran müssen wir arbeiten." Die Fans sind allerdings skeptisch. Nur gut ein Viertel der deutschen Fußball-Fans traut Löw einen erfolgreichen Neustart zu. Dagegen gaben 57,5 Prozent der befragten Sportinteressierten in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Civey für das Nachrichtenportal "t-online.de" an, ihrer Meinung nach werde Löw mit dem Nationalteam nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen können.
 

 

Mehr Kompetenz im Verband gefragt

Der ehemalige DFB-Sportdirektor Matthias Sammer sieht auch strukturelle Probleme als Ursachen für die Misere. Es brauche mehr Fußballkompetenz im Verband auf allen Ebenen wie Trainer oder Jugendausbildung, meinte der Ex-Europameister. "Die Probleme des deutschen Fußballs haben nicht allein mit der deutschen Nationalmannschaft und ihrem Abschneiden zu tun", sagte Sammer.
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